Vorbild: 1934 gab das Luftfahrtministerium Großbritanniens eine Ausschreibung für ein trägergestütztes Mehrzweckflugzeug heraus. Am 9. Februar 1937 machte die Blackburn B. 24 als Gewinner der Ausschreibung ihren Erstflug. Da die Royal Navy dringend ein modernes Flugzeug benötigte, lief die Serie sehr schnell an. Die Mk. II war die erste Einsatzversion, die die total veralteten Hawker Nimrod und Osprey ablösten.
Ihren ersten Einsatz erlebte die Skua am 14. September 1939. Von drei gestarteten Maschinen kehrt nur noch eine wieder zurück. Am 26. September 1939 schoss eine Skua eine Do 18 ab und das war der erste britische Luftsieg des WK II. In der Norwegen Kampagne gelang 16 eingesetzten Skuas die Versenkung des Kreuzers Königsberg. Im Juni 1940 wurden die Skuas ohne Kriegserklärung gegen den ehemaligen Verbündeten Frankreich eingesetzt. Im April 1941 gingen die letzten Skuas von Bord der Ark Royal und wurden danach nur noch in zweitrangigen Einheiten aufgebraucht.
Bausatz: Hier hat die MPM-Gruppe unter dem Label Special Hobby wieder einen typischen Multimediabausatz herausgebracht. Leider gibt es diesen Bausatz nur in einer Schüttelbox. Als Entschädigung gibt es farbige Ansichten des Modells auf der Kartonrückseite. Vor einigen Jahren gab es schon mal unter dem Pavla-Label Octopus eine Skua. Der Bausatz ist leider recht komplex.
Auf dem ersten Blick meint man eine verkleinerte Ausgabe des 1/48er Bausatzes vor sich zu haben. Es gibt aber ein paar andere Teile aus Resin und die Aufteilung der Spritzgussteile ist auch etwas anders.
Die Qualität der Spritzgussteile liegt noch einige Klassen hinter der von z.B. Eduard. SH versucht diese Defizite durch Beigabe von Resinteilen zu kompensieren. Die Fotoätzteile sind für das Cockpit und beinhalten vor allem Gurte und das Instrumentenbrett. Leider sind die Fotoätzteile nicht farbig bedruckt. Den Rumpfteilen hat SH eine schöne Struktur verpasst. Aus den vorhandenen Teilen kann ein sehr detailliertes Cockpit entstehen. Denn durch die sehr klaren Glasteile ist es gut einsehbar.
Der Motor wird aus Resinteilen zusammengesetzt. Er besteht aus einem Motorblock einschließlich der Zylindern, diversen Resinteilen und einem Fotoätzteil. Die Teile sehen sehr gut aus.
Bei der Montage der Tragfläche ist auf den richtigen Winkel zu achten. Immerhin liefert SH eine Frontansicht. Die Hauptfahrwerkschächte sind übrigens im 72er Bausatz aus SpritzgussmaterialL. Die dünne Spritzgusskanzel ist leider einteilig.
Bemalung: Der Decalbogen ist zwar nicht sehr groß, jedoch enthält er auch ein paar Wartungshinweise und ist perfekt im Register!
Fazit: Ein typischer Special Hobby Bausatz der ein wenig Modellbauerfahrung voraussetzt. Als Lohn für die Arbeit gibt es ein nicht alltägliches Modell eines WK II Flugzeuges.
Erhältlich ist dieser Bausatz für Händler bei Glow2B (zu erreichen über mail@glow2b.de). Der Modellbauer kann ihn im örtlichen Modellbaufachgeschäft oder online erwerben.
Volker Helms, Godern (Juli 2009)