Bell P-59 "Two-Seater"

Special Hobby SH 72188 Multimedia - 1/72

Vorbild: Die Bell P-59 war das erste US-amerikanische Strahlflugzeug. Es entstand in Zusammenarbeit mit dem britischen Verbündeten beim Triebwerksbau. Trotz ihres konservativen Aufbaus erhielt die P-59 einen Flügel mit Laminarprofil. Der Erstflug der Bell XP-59 erfolgte am 1. Oktober 1942. Insbesondere im Triebwerksbereich wurde die P-59 weiterentwickelt. Trotzdem wurde daraus kein einsatzfähiges Jagdflugzeug. Das wurde die Lockheed P-80 bei der USAAF 1945. Die Bell P-59 war bis 1949 außer Dienst gestellt.



1944/45 baute Bell drei P-59 zu Zweisitzern um. Für den zweiten Mann wurde dafür Platz im Waffen-Bug geschaffen. Dabei wurde nur ein einfacher Platz mit offenen Cockpit eingebaut. Diese drei Maschinen benutzte man für das Sperry-Programm. Sie dienten als Mutterflugzeug für ferngesteuerte Drohnen bis in das Jahr 1947 hinein.



Bausatz:Hier hat Special Hobby den Einsitzer modifiziert und einfach ein paar Teile hinzugefügt. Die Bauanleitung ist ebenfalls neu und die Schüttelbox bekam nur einen Aufkleber.

Mein Bausatz enthielt vier graue Spritzlinge, einen Rahmen Klarsichteile, zwei Decalbögen, einen kleine Ätzteilbogen, einen Fotofilm als Windschutz sowie einige Resinteile. Je nach Version wandern einige Teile in die Restekiste. Die Bauanleitung ist übersichtlich und auch die Bauanleitung des ursprünglichen Einsitzers ist gemeinsam mit den Decals vorhanden.



Vor dem Bau kommt erst ein wenig Sägerei auf den Modellbauer zu. Für den zweiten Mann muss erst der Rumpf entsprechend der Bauanleitung zersägt werden. Für den Profi dürfte das keine Hürde sein, denn es geht entlang von vorhandenen Gravuren.

Beide Cockpits sind recht einfach detailliert. Warum Special Hobby keine Sitzgurte mit beigefügt hat, wird mir immer ein Rätsel bleiben. Diese sollten unbedingt ergänzt werden. Gerade beim offenen Cockpit fällt es schon auf. Abweichend von der Bauanleitung sollte das Buggewicht nicht vergessen werden. Ansonsten hat man einen typischen Special Hobby "Short-Run-Bausatz" vor sich. Es gibt keine Locations, jedes Teil muss daher angepasst werden und dafür wird man mit feinen Strukturen entschädigt.



Der Windschutz für den zweiten Mann wird aus einen Fotofilm geschnitten und dann an die Rumpfstruktur angepasst. Immerhin hat man zwei Versuche. Für den Bug müssen ein paar Sonden aus Rundmaterial selbst gefertigt werden.

Der eigentliche Decalbogen ist ohne Versatz auf hellblauem Trägerpapier gedruckt. Die meisten Teile des "alten" Bogens sind für die Restekiste.

Bemalungen:

Fazit: Ein sehr interessanter Bausatz für den fortgeschrittenen Modellbauer.

Erhältlich ist dieser Bausatz für Händler bei Glow2B (zu erreichen über mail@glow2b.de). Der Modellbauer kann ihn im örtlichen Modellbaufachgeschäft oder online erwerben.

Volker Helms, Godern (Oktober 2009)

Literatur:

P-59 Airacomet - Air Force Legends Number 208, Steve Pace, Ginter Books 2000, ISBN 0-942612-93-0