A.W. Meteor NF. Mk. 12 "Defending the UK Skies"

special hobby SH 72360 - Spritzguss 1/72

Vorbild: Die Gloster Meteor Mk. I war das zweite strahlgetriebene Flugzeug Großbritanniens. Es wurde das erste einsatzfähige Jagdflugzeug mit diesen neuen Antrieb. Der erste Prototyp flog erstmals am 05. März 1943 mit zwei Rolls Royce Welland Turbinen. Bei der RAF wurden die ersten Einsatzmaschinen zur Abwehr von V1 eingesetzt.



Nach dem WKII benötigte die RAF bis zur Einsatzreife des neu zu entwickelnden Nachtjägers, der späteren Gloster Javelin, ein Übergangsmuster. Dieses sollte aus der Gloster Meteor entwickelt werden. Der Auftrag wurde dafür an Armstrong Whitworth vergeben, da man bei Gloster ausgelastet war. Die erste Nachtjägerversion war die NF. Mk. 11. Sie war mit einem AI Mk. 10-Radar und zwei Derwent 8 Turbinen ausgerüstet. Davon wurden ab 1950 307 Exemplare gebaut. Die Tropenvariante davon war die NF. Mk. 13. Als nächstes entstanden 100 NF. Mk. 12 mit dem US-amerikanischen APS-21-Radar.

Die Nachtjägervarianten der Meteor wurden zuerst in Großbritannien und in Deutschland eingesetzt. Später wurden sie auch im Mittleren Osten sowie in Fernost benutzt. Erst in den 1960er Jahren wurden sie durch die Gloster Javelin endgültig abgelöst.



Bausatz: Schon etwas länger hatte man auf die späten Meteor-Varianten in 1/72 bei special hobby gewartet. Zuvor gab es nur den älteren Matchbox-Bausatz der auch von XtraKit noch mal aufgelegt wurde. Nun ist die erste Variante NF. Mk. 12 auf dem Markt und meine Freude ist groß. So befinden sich in dem attraktiven praktischen Stülpkarton fünf graue Spritzlinge mit 144 Teilen, ein Klarsichtrahmen mit acht Teilen, zwei Decalbögen und die mehrfarbige Bau- und Bemalungsanleitung.

Alle Teile wurden offensichtlich neu erstellt und man findet hier auf den grauen Rahmen alle Teile für die NF. Mk. 11 bis 14. Somit landet Vieles in der Restekiste oder verbleibt am Spritzling. Die Strukturen sind fein und versenkt. Es gibt schöne Klein- und Kleinstteile.

Das geht schon im Cockpit los. Hier hat man mit Hilfe der Spritzgussteile einen Detaillierungsgrad erreicht, wie er früher nur mit Resinteilen bei special hobby/MPM möglich war. Die Seitenwände besitzen schon sehr schöne Details. Leider vermisst man für die beiden Sitze die Gurte. Vielleicht hätten hier schon ein paar Decals Abhilfe geschaffen.



Die beiden Rumpfhälften müssen hier nicht gestückelt werden. Für jede Variante gibt es einen neuen Spritzling. Ein Gegengewicht im Bug ist nicht vorgesehen aber ich würde trotzdem eine Kleinigkeit in der Spitze unterbringen. Die Triebwerksteile sehen auch nach zwei Derwent-Turbinen aus. Scharfe Hinterkanten gibt es leider bei der Tragfläche nicht aber sie besteht im wesentlichen aus zwei Großbauteilen. Für die Luftein- und -auslässe gibt es jeweils einen einteiligen Ring. Sehr gut!

Die zwei Hälften des Höhenleitwerks bestehen jeweils aus einem Stück. Dadurch gibt es scharfe Hinterkanten. Sehr gelungen finde ich die komplex abgespritzten Fahrwerksteile. Trotz einiger Zusammenfassungen wirken sie nicht einfach. Die Klappe für das Bugrad hat auch die beiden Scheinwerfer aus Klarsichtmaterial. Es finden sich im Kit auch alle drei Zusatztanks. Leider ist die Cockpithaube einteilig. Eine Antenne muss aus Draht selbst gefertigt werden.



Beide Decalbögen sind sauber auf blauem Trägerpapier gedruckt und es gibt für die vielen Wartungshinweise einen separaten Plan. Bei den Farbangaben bezieht man sich auf die beiden GUNZE-Systeme.

Bemalungsvarianten:

Fazit: Diese Meteor NF. Mk. 12 in 1/72 von special hobby stellt einen zeitgemäßen Bausatz dar und lässt auf weitere Varianten hoffen. Für fortgeschrittene Modellbauer ist dieser Bausatz sehr zu empfehlen.

Erhältlich sind die Bausätze im gut sortierten Fachhandel oder für Händler bei Glow2b.

Literatur:

The Gloster/A.W. Meteor - A Detailed Guide To Britain's First Jet Fighter, Airframe Album 15, Richard A. Franks, Valiant Wings Publishing 2019, ISBN 978-1-912932-02-3
Gloster Meteor, Warpaint Series No. 22, Tony Buttler, Hall Park Publishing
Meteor in action, Aircraft Number 152, Glenn Ashley, squadron/signal publications 1995, ISBN 0-89747-332-9
Gloster Meteor - Britain's Celebrated First-Generation Jet, Phil Butler + Tony Buttler, AeroFax - Midland Publishing 2006, ISBN 1-85780-230-6
The Gloster & AW Meteor, Richard J. Caruana + Richard A. Franks, SAM Publications 2004

Volker Helms, Godern(Februar 2020)