Vorbild: Der Mecedes Benz L4500 wurde ab 1939 in der S(traßen) und später ab 1941 auch in der A(llrad)-Version hergestellt. Der 6-Zylinder Dieselmotor OM 67/4 hatte eine Leistung von 112 PS. Angetrieben wurde der Lkw in beiden Versionen von einem 5-Gang-Schaltgetriebe.
Der L4500S hatte eine Nutzlast von 4,95 Tonnen und das Leergewicht betrug 4,93 Tonnen. Erreicht wurden 66 km/h als Höchstgeschwindigkeit. Der L4500 wurde auch mit einer gepanzerten Kabine sowie mit einem Halbkette versehen. Im Verlauf des Krieges wurde das Fahrzeug vereinfacht. Dabei wurde das Stahlführerhaus durch ein Einheitsfahrerhaus aus Spanplatten ersetzt. Weiterhin wurden die vorderen Kotflügel vereinfacht und die hinteren fielen weg. Weiterhin wurden die Stoßstange sowie die Scheinwerfer verkleinert. Ca. 6400 L4500 wurden in unterschiedlichen Versionen gebaut. Die Fertigung lief nach dem Kriegsende bei Mercedes-Benz weiter.
Bausatz: Robert Schatton ist den meisten Modellbauer durch seine detaillierten MG- und Kanonenläufe sowie Antennen aus Messing bekanntgeworden. Hiermit legt er seinen ersten Spritzgussbausatz in 1/72 vor. Es hat gut zwei Jahre von den ersten Verhandlungen bis zur Auslieferung gedauert. In der etwas unpraktischen Schüttbox befinden sich vier braune Spritzgussrahmen mit 77 Teilen, eine Klarsichtscheibe, einen Decalbogen und die Bauanleitung.
Der Kartonaufdruck verspricht beide Bauzustände des L4500 und tatsächlich kann der Lkw alternativ mit Stahl- oder Einheitsfahrerhaus entstehen mit all den notwendigen Unterschieden. Die Form wurde in China hergestellt und produziert wird in Deutschland. So gibt es schöne feine Details und einen durchdachten Aufbau.
Alle Teile sind seh filigran. So sind die vier Blattfedern einzeln an das Fahrgestell zu kleben. Die Achsen entstehen aus mehreren Teilen. Alle Räder bestehen aus zwei Hälften. Im Original gab es ja im Profil des Reifens in der Mitte auch eine Naht. Frühzeitig muss man sich für die Version entscheiden. Es gibt den Kühler mit und ohne Stern, eine kurze und eine lange Stoßstange, beide Fahrerhäuser, beide Vorderkotflügel und alle Scheinwerfervarianten. Das Faherhaus sit so aufgebaut, dass man bei der Variante mit dem aus Stahl die Türen offen eingeklebt werden könnten. Für das Armaturenbrett gibt es ein Decal. Fußpedale und Schaltknüppel sind leider nicht vorhanden. Die Klappen für die Pritsche werden einzeln angeklebt.
Die Bemalungshinweise sind mehrfarbig. Die Farbangaben sind für die Systeme von Revell, ModelMaster und Vallejo Model Air.
Bemalungen:
Fazit: Ein sehr gut gemachter Bausatz im Maßstab 1/72. Aufgrund der modularen Bauweise ist es sicherlich keine Einsteigerkit aber trotzdem sehr zu empfehlen.
Erhältlich dieser Bausatz direkt SCHATTON MODELLBAU oder im gut sortierten Fachhandel.
Volker Helms, Godern (Dezember 2012)