Vorbild: Die Douglas DC-3/C-47 ist ein Meilenstein in der Geschichte der Zivilluftfahrt. Der Erstflug erfolgte am 17. Dezember 1935. Ab 1936 trat die DC-3 in den Dienst der Airlines auf der ganzen Welt. 1938 führten die DC-2 und DC-3 z.B. 80 % des Transportaufkommens auf dem amerikanischen Markt durch. In den USA begann 1940 der Großserienbau als Transportvariante C-47 Skytrain und bis zum Ende der Produktion 1946 wurden 10.665 Maschinen bei Douglas gebaut. Diese werden z.T. bis in die Gegenwart eingesetzt. Daneben gab es noch div. Lizenzbauten in England, Russland und Japan. Für mehr Informationen kann man z.B. den Artikel auf Wikipedia lesen.
Bausatz: Offenbar bearbeitet man bei Roden konsequent das Thema der Propellerflugzeuge aus dem Hause Douglas. Nun ist auf dem Markt die C-47(DC-3) erschienen. Bisher gab es für die 144er Freunde in Spritzguss von Minicraft mehrere Auflagen als C-47 oder DC-3 durch die Beilage von Decals für Transportmaschinen oder Airlines. Dieser Kit stammt allerdings auch schon aus dem Jahre 1995 und hat so einige Schwächen in der Formgebung, z.B. wie so oft bei Modellen im Bereich der Nase.
Nach DC-6 und DC-7 kann man nun also eine DC-3 von der ukrainischen Firma bauen. Der Bausatz kommt in einen unpraktischen Schüttkarton und verteilt sich auf vier Spritzrahmen in dunkelgrünen Plastik sowie einem in klarem Kunststoff. Am Ende müssen 43 Teile verbaut werden. Die Aufteilung ist in üblicher Manier, die Hinterkanten von Tragfläche und Seitenleitwerk sind zweiteilig, jedoch ist das Plastik so dünn, so dass schon Licht durchscheint. Das sollte zum akzeptablen Kanten führen.
Das Höhenleitwerk besteht aus jeweils einem Teil. Die drei Hälften für die Flügel sind so gegossen, dass sich die korrekte positive V-Stellung von alleine ergeben sollte. Der Rumpf soll am Ende platt auf die einteilige untere Fläche gesetzt werden. Dieser weist außerdem durchbrochene Rumpffenster auf, dies ist eine Steigerung gegenüber der bisherigen Lösung von Roden bei der DC-6 und -7, wo ein klares Cockpitfensterteil mit Nassschiebebilder für die Passagierfenster kombiniert werden sollte.
Neben diesem Merkmal legt der Hersteller die Eingangs- und Frachttür separat bei. Wenn man diese jedoch offen darstellen will, sind einige Arbeiten nötig, da keine Kabine bzw. wenigstens ein Boden vorhanden ist. Ich könnte mir vorstellen, das evtl. später noch eine zivile Variante erscheinen soll und man dieses Teil dann ersetzt mit einem Teil mit Standardtür. Die Oberflächen des Rumpfes, der Trag- und Stabilisierungsflächen verfügen über sehr feine Gravuren und Details. Eine Lackierung mittels Airbrush ist hier Pflicht. Die negativen Gravuren sind sehr gleichmäßig gezogen, auch eine Verbesserung gegenüber den früheren Werken von Roden, wo manches etwas frei Hand gemacht wirkte.
Dieser sehr gute Eindruck setzt weiter fort bei den Teilen für die beiden Triebwerke, das Fahrwerk und den Cowling's. Das Klarsichtteil für das Cockpit ist als Haube ausgeführt, somit sollten sich keine großartigen Passprobleme ergeben. Wie schon gesagt hat man sich auch die Kritik an früheren Modellen zu Herzen genommen und bietet offene Fenster samt Streifen aus Klarsichtmaterial auch jetzt für die Kabine an. Abgerundet wird das ganze mit feinen Teilen für die Antennen./p>
Die Bauanleitung führt in acht Schritten zum "Erfolg". Auf der Rückseite des Kartons befindet sich die farbige Bemalungsanleitung mit Angaben für das System von vallejo. Die beiliegenden Abziehbilder erlauben den Bau einer olivfarbenen Maschine:
Die D-Day Invasionsstreifen müssen aber von Hand lackiert werden, da sie nicht beiliegen.
Fazit: Mit diesem Bausatz macht uns Roden eine große Freunde, denn nun ist eine zeitgemäße DC-3 bzw. C-47 erhältlich. Dank der riesigen Verbreitung des Originals bietet sich eine Kombination dieses Kit's mit Decals für diverse Maschinen in militärischen und zivilen Gewändern mehr als an. Dieser Bausatz wird sich zum Hit entwickeln. Für den etwas erfahrenen Modellbauer sehr zu empfehlen.
Erhältlich ist dieser Bausatz für Händler bei Glow2B (zu erreichen über www.glow2b.de) oder für Modellbauer im gut sortierten Fachhandel.
Sebastian Adolf, Gaimersheim (Mai 2013)
Vorbildteil: Volker Helms
Die Rümpfe von Roden(Grün) und von Minicraft(Weiß) im Vergleich. Ausgerichtet an der Öffnung für Spornrad.