Vorbild: Die 1936 Klasse war eine verbesserte Variante der 1934 Klasse, aber sie waren trotzdem keine gelungenen Schiffe. Wie alle deutsche Zerstörer dieser Zeit waren sie Kopflastig, hatten unzureichend Volumen im Vorschiff, und unzuverlässige Maschinenanlagen. Sechs Schiffe wurden gebaut, von denen fünf bei der Schlacht um Narvik 1940 verloren gingen. Siehe Wiki
Bausatz: Der Bausatz ist die von Zvezda übernommene Z-17 "Diether von Roeder". Er besteht aus fünf hellgrauen Spritzlingen, einem Ständer, einem Decalbogen und einem kleinen Bogen mit Flaggen. Die Teile sind sauber gegossen und es ist praktisch kein Grat zu sehen.
Spritzling A enthält die beiden Bauteile für den Rumpf. Dieser ist entlang der Kiellinie geteilt, eine sehr gute Lösung, da die andere Variante, ein Ober- und ein Unterteil, zu einer Fuge entlang der Wasserlinie führt, die fast unmöglich zu verstecken ist. Für denjenigen, der ein Wasserlinienmodell bauen will, gibt es an den Innenseiten der Teile eine gut durchdachte Markierung für das Absägen des Unterwasserteils des Rumpfes. Vier Schotten versteifen den Rumpf zusätzlich. Die Bullaugen sind leider viel zu groß geraten. Der ehrgeizige Modellbauer muss sich hier viel Mühe machen, um die Bullaugen zu füllen und dann neue auszubohren. Oberflächendetails fehlen im Allgemeinen.
Am Spritzling B befinden sich die Teile für die Aufbauten, die Verkehrsboote und verschiedene andere Details. Zvezda hat die Rumpfform der Verkehrsboote gut getroffen, was leider nicht der Normalfall bei anderen Herstellern ist. Die Teile sind aber ziemlich grob gegossen. Z.B ist die Plattform für das mittlere Deckshaus (Teil 4) ca. einen Millimeter zu dick und die Oberflächendetails an den Schotten für die Deckshäuser sind sehr vereinfacht dargestellt.
Spritzling C, von dem es zwei gibt, enthält verschiedene Details, wie Hauptgeschütze, Torpedorohre und Minen. Die Teile sind besser gegossen als bei Spritzling B, aber von Spitzenqualität sind sie nicht. Die Kutter sind leider in einem Teil gegossen und sehen nicht besonders gut aus.
Spritzling D enthält die Bauteile für die Decks, die Schornsteine und weitere Aufbauten. Wie bei B sind die Teile grob gegossen und die Oberflächendetails an den Schotten für die Deckshäuser sind sehr vereinfacht dargestellt.
Die Bauanleitung ist in Farbe gedruckt. Die vorgeschlagene Baureihenfolge ist logisch und es wird deutlich gezeigt wie alle Bauteile zusammengepasst werden sollen. Am Ende gibt es eine schöne Zeichnung vom fertigen Modell, was oft sehr hilfreich ist. Leider gibt es keine Anweisungen dazu, wie das Modell getakelt werden soll.
Bemalung: Die Bemalungsanweisung ist auch klar und deutlich. Der Decalbogen enthält Abziehbilder für den dunkelgrauen Wasserpass.
Fazit: Dieser einfache Bausatz ist für Neulinge im Schiffsmodellbau gut geeignet. Dafür spricht auch der mäßige Preis von ca. 30 €. Ehrgeizigere Modellbauer müssen aber ziemlich viel Verbesserungsarbeit leisten, wenn sie ein anspruchsvolles Modell bauen wollen.
Zu kaufen ist der Bausatz im Fachhandel oder bei Revell direkt.
Ulf Lundberg , Berlin (Dezember 2016)