Vorbild: Der Yenko Super Camaro war ein getunter Chevrolet Camaro der 1. Generation, der von Yenko Sportscars unter der Leitung von Donald Yenko gebaut wurde. Der Camaro wird auch als Yenko SC bezeichnet als Abkürzung für "Super Camaro". Die von Yenko Chevrolet getunten bzw. gebauten Fahrzeuge erhalten die Insignien sYc für "Super Yenko Cars", wobei im Logo das "Y" größer geschrieben ist. Als der Chevrolet Camaro herauskam, durfte sein V8-Motor auf Werksanweisung von GM nicht mehr als 6555cm3 (400 inch3) Hubraum haben, um den eigenen leistungsstarken Modellen des Konzerns, wie der Chevrolet Corvette oder dem Pontiac GTO, keine zusätzliche Konkurrenz zu machen. Dies wiederum brachte dem Modell einen Nachteil gegenüber dem Ford Mustang, Plymouth Barracuda und Dodge Dart, da weder Ford noch Chrysler solche Beschränkungen aufstellten. Don Yenko sah aber, dass es einen Markt für einen besonders leistungsfähigen Camaro geben würde, und fand einen Weg, die GM-Vorschrift zu umgehen.
1967: Yenko bestellte einen Camaro SS mit L78-Motor und baute den L72-Motor der Corvette mit 6997 cm³ Hubraum ein. Die genaue Zahl der so ausgestatteten Wagen ist nicht bekannt, man nimmt aber an, dass ca. 50 Stück entstanden. Yenko baute auch eine andere Motorhaube aus GFK, ähnlich wie beim Stinger mit dem Big-Block-Corvette-Motor aus demselben Jahr ein. Don Yenkos Camaros mit dem L72-Motor waren mit den Getrieben M21 oder M22 bestückt. Die Leistung dieser Wagen wird mit 423 PS (315 kW) angegeben. Der Yenko Camaro durfte bei Rennveranstaltungen nicht als Chevrolet antreten, da er nicht von Chevrolet direkt hergestellt wurde. Chevrolets Antwort darauf war 1969 der COPO-Camaro (Central Office Production Order). Dieser Wagen waren mit dem gleichen 7,0 Liter-V8-Motor ausgestattet wie der Yenko Camaro, durfte aber für Chevrolet antreten.
1968: Ermutigt durch den Erfolg 1967 baute Yenko weiterhin Camaros. Alle diese Fahrzeuge waren mit dem eng gestuften, manuell zu schaltenden Vierganggetriebe M21 von Muncie ausgestattet oder der M40 4-Gang-Automatik. Eine große Motorhaube aus GFK mit zwei Lufthutzen ersetzte die Stinger-Version des Vorjahres und Yenko-Embleme waren auf den Fahrzeugseiten und am hinteren Nummernschild zu sehen. Das COPO-Modell hatte ein verbessertes Fahrwerk mit einem größeren Vorderachsstabilisator vom Z/28 und andere Veränderungen wie einen 140 mph-Tachometer und erreichte maximal 225 km/h, war aber nicht mit dem 7,0 Liter-V8-Motor bestückt. Yenko versah die Fahrzeuge mit Motoren mit 6489 cm³ Hubraum, bis sich Chevrolet zum Modelljahr 1969 zum Einbau des 7,0 Liter-V8 entschloss. Ein einziger Camaro soll 1968 bereits mit dem großen Motor als COPO 8008 ausgeliefert worden sein, was ihn zum begehrten Sammlerobjekt machte.
1969: Ab 1969 arbeitete die Chevrolet-Vertretung mit dem Werk zusammen, um den L72-Motor mit 425 PS (317 kW) auf der Werksmontagelinie einzubauen, indem eine Central Office Production Order (COPO) aufgesetzt wurde. Die Bestellung umfasste leistungsfähige Scheibenbremsen, eine 4,10 Positraction-Antriebsachse (halbgesperrt), einen stärkeren Frontstabilisator und einen schweren Vierkern-Aluminiumkühler. Die Kunden hatten die Wahl zwischen dem manuell zu schaltenden M21 oder M22-Vierganggetriebe und dem M40-Automatikgetriebe Hydramatic 400. 1969 wurden genau 201 dieser Wagen verkauft, 171 mit Handschaltgetriebe und 30 mit Automatikgetriebe. Yenko rundete das Erscheinungsbild mit Front- und Heckspoilern, einer Motorhaube mit Lufteinlässen, speziellen Yenko-427 Emblemen, Doppelstreifen an den Fahrzeugflanken und der Motorhaube und einem sYc-Emblem (Super Yenko Cars) ab. Weiter erhielten die Fahrzeuge 15 Zoll Felgen und Goodyear Wide Tread GT Reifen. Laut der Camaro Research Group war Schwarz (Farbcode 711) die einzige von Yenko bestellte Ausstattungsfarbe. Heute haben aber viele Yenko-Wagen eine weiße Innenausstattung. Als Außenfarben standen Hugger Orange, LeMans Blue, Fathom Green, Daytona Yellow, Rally Green und Olympic Gold zur Verfügung. (nach Wikipedia)
In Fast & Furious wird ein 1969er Yenko Camaro sYc von Korpi, einer Nebenfigur aus dem Film, gefahren. Er und Darden nahmen an einem ¼-Meilen-Rennen gegen Brian O'Conner und Roman Pearce teil. O'Conner und Pearce gewannen das Rennen und gewannen die beiden Fahrzeuge von Korpi und Darden. Der 1969er Film-Yenko Camaro sYc ist eine Replik des ursprünglichen Yenko Camaro.
Bausatz: Die Wurzeln des Camaros reichen bis in das Jahr 1990 zurück. Hergestellt aus neuen Werkzeugen hielt der 1969er Z-28 Camaro RS Einzug in den Modellbauläden. Im Laufe der Jahre wurde an den Varianten gefeilt und hier und da kamen neue Teile dazu. Der Bausatz besteht aus gesamt 92 Bauteilen, verteilt auf acht Spritzlinge, der Karosserie, vier Vinylreifen, einem Abziehbilderbogen und der Bauanleitung.
Die originalgetreu nachgebildete Karosserie weist feine Oberflächenstrukturen auf. Die separate Motorhaube ist lose gehalten, d. h. sie wird nur aufgesteckt und gewährt somit einen sehr guten Einblick in den Motorraum mit einem mehrteiligen sehr schön detaillierten V8-Motor. Hier fehlt es an Nichts. Anlasser, Lichtmaschine, Benzinpumpe, Zündspule, Bremskraftverstärker, Wasserpumpe mit dem kompletten Kühlsystem inklusive der Wasserschläuche, usw. usf. - alles da. Durch die zusätzliche Verwendung von Decals im Motorraum, lassen Diese diesen Bereich sehr realistisch aussehen. Der Kofferdeckel bleibt aus Stabilitätsgründen bei diesem Modell verschlossen.
Der Innenraum mit Instrumentenbord und die Sitze sind korrekt dargestellt. Die verchromten Plastikteile sind von makelloser Qualität.
Die doppelflutige Auspuffanlage, angefangen an den Zylinderköpfen mit Fächerkrümmern ist selbstverständlich separat am Wagenboden zu montieren. Der Unterbodenbereich weist jede Menge Detailreichtum auf. Vorder- und Hinterachse sind mehrteilig. Die Räder drehbar gehalten. Die Lenkung ist leider nicht beweglich.
Die Bereifung - aus weichem Vinylmaterial - weist ein feines Profil auf.
Die Materialstärke der Klarsichteile fällt zufriedenstellend aus.
Anleitung/Bemalung: Der Abziehbilderbogen ist sauber und randscharf gedruckt mit reichlich "Material": Decals speziell für die Yenko-Dekoration, US-amerikanische Autozubehörhersteller, Innenraumapplikationen, Instrumentierungen, Reifenaufdrucke, Gurte und Kennzeichen, um einige zu nennen.
Die Bemalungsanleitung bezieht sich wie immer auf das firmeneigene Farbensortiment.
Fazit: Beide Daumen hoch. Diese Bausätze machen richtig Spaß. Der Modellbauer erhält hier einen Super-Bausatz zu einem verbraucherfreundlichen Preis-Leistungsverhältnis.
Erhältlich bei gut sortierten Modellbauhändlern, direkt bei Revell oder für Händler bei Glow2B.
Alexander Hilbig, Berlin (Juni 2021)