Supermarine Walrus Mk. I

Revell 04391 - 1/72

Vorbild: Wenn man die Walrus und die Spitfire vergleicht, kann man sich kaum vorstellen, das beide von R.J. Mitchell konstruiert wurden. Die Seagull III war der Vorgänger der Walrus, jedoch war sie nicht sehr erfolgreich und auch nicht beliebt, da sie schlechte Seeeigenschaften mit ungenügenden Leistungen verband. Die gesamte Konstruktion wurde gründlich überarbeitet. Es war praktisch ein neues Flugzeug! Das wurde Seagull V genannt und die Konstruktionsarbeiten begannen 1930. Sie hatten eine geringe Dringlichkeit und daher erfolgte der Erstflug der Seagull V erst am 21. Juni 1933.

Die Erprobung war erfolgreich und verdeutlicte die erstaunlichen Leistungen des Flugzeugs. Zum Beispiel erhielt diese Konstruktion nie einen Fanghaken für die Landung auf Trägern, denn die Landestrecke war sehr kurz. Die Royal Australian Navy bestellte 24 Seagull V im Januar 1935. Im Mai bestellte die RAF 12 Exemplare und der Name wurde auf Walrus geändert. Ende 1936 wurden nochmals 36 Walrus durch die RAF geordert und zu dieser Zeit wurde der 725 PS Pegasus VI-Motor als Standardantrieb ausgewählt. Das Auftragsvolumen stieg steil an und Supermarine war mit der Produktion der Spitfire ausgelastet. Zwar wurde eigens für die Walrus eine neue Produktionsstätte geschaffen, jedoch gingen alle weitere Aufträge (nach der 287.)für die Mk. I und die in teilweise Holzbauweise gefertigte Mk. II an Saunders-Roe (weitere 453 Exemplare bis 1944). Nachdem die Walrus als Bordflugzeug für größere Schiffseinheiten sehr erfolgreich war, wurde sie auch als Seenotrettungsflugzeug eingesetzt. Nach 1945 verschwand die Walrus sehr schnell beim britischen Militär. Sie wurde dann u.a. auch nach Argentinien und Frankreich sowie an zivile Betreiber verkauft. Eine Walrus befindet sich jeweils im RAF Museum Hendon (London) und im Fleet Air Arm Museum.

Bausatz: Wir haben es hier mit einer Wiederauflage einer Matchbox-Form zu tun. Ich finde es gut, dass diese Bausätze nach und nach wieder erscheinen, denn im Matchbox-Formenfundus sind viele interessante Flugzeuge, die nie bei einem anderen Hersteller erschienen sind. Hoffen wir, dass in Bünde weitere tolle Sachen ausgegraben werden. Die drei Spritzlinge kommen in hellgrauem Kunststoff daher. Das Cockpit ist recht einfach gehalten. Detaillierungssätze gibt es für die Walrus nicht. Von Falcon gibt es im Fleet Air Arm Set auch eine Vacu-Kanzel für die Walrus Revell hat eine übersichtliche Bauanleitung spendiert und so sollte der Zusammenbau gut von der Hand gehen. Sicher ist die Walrus kein Modell für Anfänger, sondern der Fortgeschrittene kann da ein schönes Modellchen zaubern. Schön finde ich, dass es auch zwei exotisch anmutende Bemalungsvarianten gibt.



Bemalungsvarianten:

Fazit: Für unter 5 € ein sehr gutes Angebot und sehr empfehlenswert.

Literatur:

Supermarine Walrus, WARPAINT Series No. 39, Alan W. Hall und Ray Sturtivant, Warpaint Books Ltd. www.warpaint-books.com .

Volker Helms, Godern