Vorbild: Neben den Jagdbomber und Aufklärungsvarianten wurde auch mit dem Tornado ADV ein leistungsfähiger Langstreckenabfangjägers entwickelt. Den Anstoß gab das britische Verteidigungsministerium, das einen Nachfolgemuster für die English Electric Lightning und die McDonnell Douglas F-4 suchte. Der ADV unterscheidet sich in einigen Bereichen vom Jagdbomber. Die Forderung nach einer luftwiderstandsarmen halb versenkten Unterbringung der Skyflash-Lenkflugkörper, einer Variante der amerikanischen Sparrow, als Hauptbewaffnung führte zu einem verlängerten Rumpf. So konnte auch die Treibstoffkapazität um 900 Liter erhöht werden. Auch das Radom wurde verlängert um das neu entwickelte Foxhunter Radar aufzunehmen. Diese Maßnahmen führten zum Spitznahmen "Langnase". Das Cockpit erhielt neue Displays und Elektronik. Mit einer Kampfwertsteigerung die zur Version F.3 führt erhält das Flugzeug einige Upgrades. So wurde das AMRAAM und ASRAAM Luft-Luft Raketensystem integriert. Ein (JTIDS)-Datenkommunikationssystem, eine neue Avionik und weitere Verbesserungen wurden eingebaut. Auch wurde das Foxhunter Radar überarbeitet. Der F.3 ADV erhielt mit den MK-104-Triebwerken mehr Schubkraft. Obwohl der Tornado ADV ein leistungsfähiges Kampfflugzeug ist, war es für den direkten Luftkampf ungeeignet.
Von der Royal Air Force wurde der der ADV in den beiden Golf Kriegen und während des Jugoslawienkrieges eingesetzt, wobei es zu keinem direkten Feindkontakt kam. Vom Tornado F.3 ADV wurden 162 Stück gebaut. Ihm war kein großer Export Erfolg beschienen. Nur Saudi Arabien und Italien kauften ihn. Letzteres setzte ihn nur kurze Zeit ein. Die Royal Air Force nahm ihn 2003 aus dem Bestand. (Wikipedia)
Bausatz: Aus den Bausatzformen für den Tornado IDS der Luftwaffe und GR.4 der Royal Air Force folgt jetzt die ADV Variante. Der große Revell Schüttkarton mit Level 5 Angabe beinhaltet 16 hellgraue und einen klaren Spritzling. Die Klarsichtteile sind absolut schlierenfrei aus der Form gekommen. Alles in allem sind 297 gut detaillierte Bauteile zu verbauen.
Revell hat die Rumpfteile überarbeitet, so dass sie dem Original entsprechen. Sprich das Modell auf die richtige Länge gebracht. Auch die Cockpitarmaturen erfuhren eine Überarbeitung. Dazu kommen weitere geänderte Teile für die ADV Variante.
Wie bei den Vorgängermodellen sind die Tragflächen schwenkbar, die Stör- und Landeklappen können ausgefahren eingebaut werden. Auch das Höhenleitwerk lässt sich bewegen. Im hinteren Triebwerksbereich kann die Schubumkehr nachgebildet werden.
Der Waffensatz liefert vier Sky Flash Abfangraketen und zwei AIM-9L Sidewinder Luft-Luft-Raketen. Das Modell kann mit zwei verschiedenen Zusatztanks bestückt werden. Die 2250 l fassenden Hindenburg Tanks und die kleinere Version mit 1500 l Fassungsvermögen.
Nicht wie allgemein üblich, das Cockpit in zwei vordere Rumpfteile einbauen, zusammenkleben und dann mit dem Heck verbinden, geht Revell hier einen anderen Weg. Es gilt alle Einbauteile, Rumpf und Seitenteile auf einer Rumpfbodenplatte aufzubauen. Durch das Verkleben der Seitenteile ist hier besonders Aufmerksames Arbeiten vonnöten.
Bemalungsvarianten: Die farbige Bauanleitung ist selbsterklärend. Verschiedene Baubereiche sind farbig abgesetzt. Revell bezieht sich auf das eigene Farbsystem (Email oder Aqua Color). Laut Bauanleitung sind einige Farbtöne zu mischen. Wer nicht gerne Mischt, sollte auf Farbsysteme anderer Hersteller zurückgreifen. Der in Matt gedruckte Decalbogen erlaubt die Markierung zweier Maschinen der Royal Air Force:
Fazit: Gut gemachter und komplexer Bausatz des Tornado ADV im Maßstab 1/48. An Details geizt der Bausatz nicht. Im Gegensatz zu anderen Jet Modellen ist der Bau etwas schwieriger zu bewältigen. Hier sollte der Bastler etwas Erfahrung mitbringen. Sonst sehr zu empfehlen, weil er der beste Tornado im Maßstab 1/48 auf den Modellbaumarkt ist.
Zu beziehen ist dieser Bausatz im gut sortierten Fachhandel oder bei Revell direkt.
Andreas Wolf, Berlin (November 2017)
Literaturhinweise:
Bernd Vetter/ Frank Vetter Der Tornado Motorbuch Verlag |