North American T-28B Trojan
„The Flying Bulls“

Revell 05726 - 1/48

Vorbild: Das Schulungsflugzeug T-28 Trojan wurde 1952 in Dienst gestellt und löste die AT-6 Texan ab. 1950 hatte die US Air Force 266 Maschinen der Serie T-28A mit dem 588 kW starkem Siebenzylinder-Sternmotor Wright R-1300-1A und Zweiblattpropeller bestellt. Insgesamt wurden von dieser Serie 1194 Stück produziert, die auch außerhalb der USA verkauft und verwendet wurden.

Ab 1954 wurde die T-28B die US-Navy-Version, die am 6. April 1953 ihren Erstflug hatte, produziert. Sie bekam den stärkeren Wright R-1820-26-Motor mit 1047 kW Leistung und einen Dreiblattpropeller. Insgesamt wurden 489 Maschinen dieser Version gebaut. Ab den 1960er Jahren wurde die T-28 von mehreren Nationen auch als leichtes Erdkampfflugzeug eingesetzt.

Unser Modell stellt eine Maschine dar, welche Mitte der 80er von dem Chefpiloten der „Flying Bulls“, der Kunstflugstaffel mit den Logos des bekannten Getränkeherstellers, in Oklahoma City entdeckt und nach Innsbruck in Österreich verschifft wurde. 1988 wurde sie in das österreichische Luftfahrregister eingetragen. Das Flugzeug war die Keimzelle einer Sammlung flugfähiger historischer Flugzeuge.

Für diese interessante Wiederauflage zeichnet Revell Deutschland verantwortlich. Aus dem attraktiv gestalteten Faltkarton schlüpft, verpackt in einem kleinen Beutel, ein wirklich historisches Produkt, nämlich ein Bausatz von Revell aus dem Jahre 1956. Dieser überrascht mit einer angenehmen Formtreue und sogar mit Details, welche in dieser Periode nicht selbstverständlich waren und es manchmal auch heute nicht sind. Ein tiefer Fahrwerkschacht, eine Cockpitwanne mit seitlicher Instrumentierung und einer Motornachbildung, geprägt als Relief, aber sehr ordentlich und präzise.



Zugegeben: Die Nietenreihen wirken auf den ersten Blick wie ein frisch gekacheltes Badezimmer. Aber schauen wir uns mal das Original an, Nieten ohne Ende. Drei Figuren gibt es auch für das Modell. Die zwei stehenden sind schön gestaltet. Der sitzende Pilot aber hat leider etwas von einem „Prominenten im Sack“. Das Fahrwerk soll sich, wie es damals so üblich war, nach fachgerechter Verarbeitung ein- und ausfahren lassen. Eine funktionsfähige Schiebehaube ist nur für den hinteren Teil vorgesehen. Alle 39 dunkelblauen Teile sind gratfrei.

Neben den „Red Bull“ Markierungen liegen dem Karton noch das Anfängerset mit vier Farben, Kleber und ein Doppelpinsel bei.

Fazit: Da der Markt mit anständigen Bausätzen dieses Flugzeuges nicht gerade überquillt, ist auch dieser Oldtimer durchaus zu empfehlen. Wer mal so nebenbei etwas bastelt, kann ein einfaches, aber ordentliches Modell aus dem Kasten zaubern. Der Profi wird wissen was er aus der Grundlage macht.

Hans-Jürgen Bauer, Berlin (Juni 2013)