Am Anfang war 1966 eine neue Fernsehserie in der Kategorie Sience Fiction: „Star Trek“ oder Raumschiff Enterprise. Das dieses Ereignis einmal Kultstatus bekommen würde, konnte damals noch niemand ahnen. Im Gegenteil: Zu Anfang waren die meisten Fernsehproduzenten gegen einer Ausstrahlung der Serie, welche nach deren Meinung einen zu positiven Umgang mit der Akzeptanz verschiedener Völker hatte. Auch wenn sich das Ganze ja auf fiktiven Planeten und Galaxien abspielte, sah man in Amerika den Film-Bereich Sience Fiction in erster Linie immer noch als imaginäre, versteckte Warnung vor einer Übernahme durch den Kommunismus an. Und es war die Zeit, als der Vietnam Krieg für die USA in die heiße Phase trat.
Gene Roddenberry, der Erfinder von Captain Kirk und Crew, konnte sich aber mit seiner Idee einer gereiften und friedlicheren Menschheit, welche mit ihren mächtigen Raumschiffen das Weltall mehr zu Forschungszwecken als zum Erobern durchstreifte, durchsetzen und so wurde eine Fernsehserie zu einem kollektiven Kulturgut.
Das Modell, welches die Fa. Revell uns hier präsentiert, zeigt eine Variante der Enterprise wie sie noch vor der Ausstrahlung der Serie 1966 ausgesehen hätte. Captain Kirk, Mr. Spock usw, waren ja damals noch etwas jünger als in den 60ern und präsentieren ihre ersten Abenteuer nun im Jahre 2011 bzw. 2013. Mann, der „olle“ Einstein hätte seine Freude an so viel Relativitätstheorie.
Aber nun das Wichtigste, Freude hat man auch an dem Bausatz des Raumschiffes. Fast 60cm in der Länge und über 90 hoch detaillierte Einzelteile sind zu verarbeiten. Viele davon sind aus Klarsichtmaterial abgespritzt. Dazu gehören selbstverständlich auch die vielen Fenster der Wohneinheiten und Kommandobrücken der über 450 Mann u. Frau starken Besatzung. Die Gravuren sind einfach „Spitze.“ Das kommt besonders bei der riesigen Untertassensektion zur Geltung.
Und noch ein Vorteil, besonders für die Fans der Serie, welche mit Modellbau sonst nicht so viel am Hut haben: Da auf den riesigen Decalbogen neben den Identifikationszeichen fast alle Farbnuancen gedruckt sind, kann auf eine umfangreiche Bemalung durchaus verzichtet werden. Für die Präsentation des Modells gibt es auch einen angemessenen Ständer.
Die Bauanleitung weist sehr detailliert auf die nötigen Farbnuancen und die korrekte Platzierung der vielen Decals hin. Alles befindet sich in einem praktischen Stülpkarton. Auf dem ist auch der Hinweis vermerkt, dass in dem Modell eine Beleuchtungsanlage eingebaut werden kann.
Fazit: Der Bausatz des Raumschiffes U.S.S. Enterprise gibt vortrefflich das Modell einer fast real gewordenen Fantasie und Philosophie wieder.
Revell ist da ein Meisterstück im Formenbau gelungen.
Hans-Jürgen Bauer, Berlin (Juni 2013)