Das Vorbild: Das von der US-Raumfahrtbehörde NASA entwickelte "Space Shuttle" ist weltweit das einzige wieder verwendbare Raumtransportsystem. Es besteht aus den Komponenten Raumfähre (Orbiter), mit drei wieder verwendbaren Haupttriebwerken, einem externen Treibstofftank und zwei Feststoffraketen mit einem Startschub von insgesamt 12,46 MN (1.270.566 kp). Die Raumfähre kann gleichzeitig 24,5 Tonnen Nutzlast sowie 7 Astronauten in eine niedrige Erdumlaufbahn zwischen 200 und 650 Kilometer Bahnhöhe bringen. Seit dem 3. Oktober 1985 war die vierte Raumfähre "Atlantis" bei 35 Missionen im Einsatz. Im Jahre 2012 wurde das Shuttle-Programm nach über 30 Jahren eingestellt.
Das Modell: Ein üblicher Spritzgussbausatz von Revell. Er wurde 1977 im Kit mit der Boeing 747 als Trägerflugzeug zum ersten Mal auf den Markt gebracht. Seitdem wurde die Form nicht verändert und entspricht vom Plastik her der „Enterprise“, dem Shuttle, dass „nur“ für die Atmosphären-Gleitflüge verwendet wurde.
Jegliche Neuerungen oder Anpassungen zu den späteren „echten“ Space Shuttles wurden am Modell nicht vollzogen, obwohl es unzählige Wiederauflagen des Modells gab. Leider gibt es auch keine Buchten für das Fahrwerk. Die Ladebuchtklappen haben auch nur eine „inetwa“ Passung.
Deshalb ist das Modell eine sehr gute Basis für das Space Shuttle, aber auch nicht mehr. Das SpaceLab hat was Lage in der Ladebucht und was das Aussehen angeht wenig mit dem Original zu tun. Angesichts von D1 - und D2 – Mission eigentlich schon peinlich. Erhabene Strukturen und keinerlei Darstellung der Kacheloberfläche verdeutlichen das Alter der Form. Mit ein wenig Arbeit und vielleicht ein paar Teilen vom Zurüstmarkt kann ein sehr schönes Shuttle gebaut werden.
Die Decals wurden schon zuvor veröffentlicht, sind sehr detailreich und ermöglichen folgende Varianten des Space Shuttle: Discovery, Enterprise, Endeavour und Atlantis vor 1998 sowie der Raumfähren Atlantis, Discovery und Endeavour nach 1998.
Persönlicher Gesamteindruck: Raumfahrt ist „in“ bei Revell! Nach dem Ende der Ära der Shuttles kam der Shuttle mit den Boostern als Wiederauflage, mit dem Trägerflugzeug als Wiederauflage und nun einzeln. Der Startturm samt komplettem Shuttle steht ebenfalls vor der Wiederveröffentlichung. Mit dem Shuttle an das ISS- oder MIR-Modell von Revell angedockt, hat man quasi alle Varianten im Modell.
Ein bisschen Basteln und Verändern ist aber notwendig. Wer Glück hat, ergattert noch einen Decalssatz der Kachelstruktur und ein paar Resin-Triebwerke um dem Modell den letzten Kick zu geben. Die Alternative von Airfix hat ein paar Vorteile, aber auch ein paar Nachteile. Es hebt sich auf.
Warum Niemand sich mal wirklich die Mühe gemacht hat, ein echt gutes Shuttle in 1/144 auf den Markt zu bringen, kann ich nicht nachvollziehen.
Viel Spaß beim Basteln!
Uwe Damaschek, Berlin (Februar 2014)