Vorbild: Gepanzerte Rad-Fahrzeuge wurden in Deutschland schon früh entwickelt, da sie nicht den Beschränkungen des Versailler Vertrages unterlagen. Das Sd.Kfz 234 gehörte zur ARK-Reihe (Typenbezeichnung des Fahrgestells) und wurde als Nachfolger für die früheren Reihen Sd.Kfz. 231/232/233 (8-Rad) der GS-Reihe gebaut, da deren Bewaffnung und Panzerung unzureichend waren. Die kompakte Bauweise, bei der Rahmen und Wanne aus einem Teil bestanden, gewährte guten Schutz. Die Fahrzeuge hatten Allradlenkung und -antrieb und konnten dank eines zweiten nach hinten ausgerichteten Fahrersitzes und eines Getriebes mit sechs Vorwärts- und Rückwärtsgängen schnell die Richtung wechseln. Ihr gemeinsames Merkmal waren die Monocoque-Bauweise, der Antrieb aller acht Räder und die Verwendung eines luftgekühlten 12-Zylinder-Dieselmotors, der ursprünglich aus dem Tatra 111 stammte. Anfänglich für die Verwendung im Afrikakorps vorgesehen, dort aber nicht mehr zum Einsatz gekommen, dienten die Fahrzeuge der ARK-Reihe auf allen anderen Kriegsschauplätzen.
Die erste und bekannteste Version Sd.Kfz 234/2 erhielt einen Turm mit der Kampfwagenkanone 5-cm-KwK 39, der ursprünglich für den auf Panzer-II-Basis projektierten und schließlich aufgegebenen Aufklärungspanzer Leopard gedacht war. Diese für einen Spähpanzer relativ starke Bewaffnung verleitete Besatzungen mehr als einmal, in den Kampf einzugreifen, statt aufzuklären. Insgesamt wurden von Dezember 1943 bis Juni 1944 101 Fahrzeuge gebaut.
Bausatz: Es handelt sich bei dem Revellbausatz im Level 4 um eine Wiederauflage aus dem Hause Matchbox von 1978. Es liegen zwei Gussrahmen in dem kleinen Karton, welcher aufwendig gestaltet worden ist. Die zwei Gussrahmen beinhalten 69 Teile, inklusive Dioramenplatte und die dazugehörigen Infanteristen.
Der Guss wirkt leider sehr Detailarm und auch recht "schwammig". An fast so gut wie jeder Kante befindet sich ein Grat, der aufwändig entfernt werden muss.
Eine Miniatur der Infanteristen hat sogar ein relativ großes Loch im Bauch, welches ebenfalls erstmal aufgefüllt werden sollte.
Bauanleitung/ Bemalung: Die Anleitung hat 11 Seiten und ist in Farbe gehalten. Der Aufbau sollte somit recht schnell zur Hand gehen. Farbangabe erfolgen in Revell.
Ein kleiner Decalbogen bietet die Möglichkeit zwei Fahrzeuge zu erstellen:
Fazit: Die Einstufung des Levels 4 kann ich persönlich nicht nachvollziehen. Das schwere an diesem Modell sind wirklich die Säuberungsarbeiten wie Entgraten und Auffüllen von Gussfehlern. Ansonsten ist das Modell auch von ungeübten Modellbauern recht schnell fertig gebaut.
Zu beziehen ist dieser Bausatz im gut sortierten Fachhandel oder bei Revell direkt.
Dennis Sucker, Berlin (Oktober 2019)