Vorbild: Das Galaktische Imperium setzte sich mit einer eigenen Designsprache von der Republik ab. Eins dieser ikonischen Designs war der TIE-Fighter, der als schnell produzierter Wegwerfjäger zu Abertausenden in der Galaxie für Sicherheit sorgte. Dieses Design überlebte in vielfältiger Form auch den Fall des Imperiums. Die Erste Ordnung füllte das vom Imperium hinterlassene Machtvakuum und entwickelte den TIE-Fighter für eigene Zwecke fort.
Neben einer Standardvariante gab es auch eine Sonderversion für die Spezialkräfte. Wesentliche Neuerungen waren hierbei ein zweiter Sitzplatz für einen Bordschützen, eine rundum wirkende Waffenanlage und eine peppige rot-schwarze Lackierung.
Bausatz: Die seit 2015 fortgeschriebene Reihe der Star Wars-Filme produzierte eine ganze Reihe neuer Modelle, unter anderem dieses aus dem gleichen Jahr, nun neu aufgelegt von Revell. Der Maßstab von 1:35 ist eher aus dem Militärfahrzeugbereich bekannt. Revell scheint mit diesem und anderen Modellen dem klassischen "Box Scale" (das Modell ist so groß wie die Schachtel) zu folgen.
Und ein großes Modell ist es fürwahr. Allein die Solarpanels messen 25 cm in der Höhe - man sollte sich also vorher schon einen Standort für das fertige Modell überlegen. Vielleicht ist das aber auch gar nicht nötig, denn dieser Bausatz zielt eher auf die jüngere Kundschaft, die schnell bauen und dann spielen will.
Daher ist der Kit als "Snap-Fast"-Variante ausgeführt und kann weitgehend ohne Kleber zusammengebaut werden. Die Detaillierung ist für ein Spielzeug OK, für Genauigkeitsfanatiker gerade bei diesem großen Maßstab aber etwas dürftig. Die durch den zusätzlichen Bordschützen zu bedienende, rundum schwenkbare Kanone unter dem Rumpf fehlt leider.
Das Maskieren der Solarpanels ist bei TIE-Fightern immer eine der nervigsten Aufgaben. Andere Hersteller erleichtern einem hier die Arbeit, indem sie Rahmen und Panels als getrennte Bauteile liefern. Revell macht hier halbe Sachen: Auf einer Seite sind die Rahmen an die Panels gegossen, auf der anderen separat. Immerhin.
Nicht so schön: In der Frontscheibe findet sich in einem der Seitenpanels eine eingegossene Delle.
Fazit: Dieser Kit ist für jüngeres Publikum und einen Baunachmittag mit Papa gedacht. Dadurch, dass das Modell bemalt werden muss, sollte man den Aufwand nicht unterschätzen. Für Fans ist das Modell in diesem großen Maßstab (fast) ohne Vergleich - wenn man bereit ist, Zusatzarbeit in Detaillierung, Maskierung und das Ausbügeln von Fehlern zu investieren.
Christian Höcherl, Berlin, November 2019