Vorbild: Der Schwere A/SF-01-B-Flügel-Angriffssternjäger, kurz B-Flügler oder B-Wing, war ein von Slayn & Korpil produzierter Schwerer Angriffssternjäger und Schwerer Bomber der Allianz zur Wiederherstellung der Republik und der Neuen Republik, der als Anti-Großkampfschiff-Bomber, Blockadenzerstörer, Eskortschiff und Snubfighter genutzt wurde. Der B-Wing mit seinem ungewöhnlichen Erscheinen gehörte zu den am schwersten bewaffneten Sternjägern der Rebellen-Allianz, zu seiner Indienststellung war er gar der schwerstbewaffnete der ganzen Galaxis. Seine primäre Aufgabe war das Angreifen und Zerstören von feindlichen Großkampfschiffen wie den Sternzerstörern der Imperium-II-Klasse.
Hinter den Kulissen:
Der B-Flügler war einer von zwei neuen Sternjägern der Rebellen, die für Episode VI - Die Rückkehr der Jedi-Ritter entworfen wurden. Beim anderen handelt es sich um den RZ-1-A-Flügel-Abfangjäger. Der B-Wing erhielt im finalen Film relativ kurze Auftritte, da es sich beim Drehen der Kampfszenen als schwierig erwies, die sehr schlanke Silhouette des Modells vom Sternenhintergrund zu trennen.
Bausatz: Schon seit Jahren erfreut uns Bandai mit qualitativ hochwertigen Bausätzen aus dem Star Wars-Universum. Bislang waren die Kits nur in Asien und hier insbesondere Japan relativ einfach zu haben. Nun tritt Revell als Importeur für Bandai Star Wars für den europäischen Markt auf. Die Bausatzschachteln sind Original, nur an der Seite prangt ein kleiner Aufkleber von Revell.
Der B-Wing steht qualitativ in nichts hinter den anderen Highlights der Bandai Star Wars-Reihe zurück. Der Kit ist als Snap Fit-Bausatz konzipiert, wodurch er ohne Kleber gebaut werden kann. Das hat aber nichts mit den eher steinzeitlich detaillierten Kinder-Bausätzen anderer Hersteller zu tun. Der Bausatz richtet sich an ein durchaus erwachsenes und qualtitätsbewusstes Sammlerpublikum.
Die Bauteile und Gussäste sind bereits in den Grundfarben des B-Wing ausgeführt. Dass man den Formenbau meisterlich beherrscht, beweist Bandai durch den präzisen Einsatz von vier verschiedenen Plastikfarben in einem einzigen Gussast (Nr. A), dabei auch Klarteile, sowie durch den Einsatz der Slide Mold-Technologie an Gussast B, um Details an normalerweise nicht zugänglichen Stellen zu erzeugen.
Die Teile enthalten sehr feine und präzise ausgeführte Details, die ihresgleichen suchen. Der Bausatz bietet die Wahl zwischen einer Kanzelhaube als Klarteil oder (so wie beim Filmmodell) einer Haube nur aus Rahmen und ohne "Glas". Der vierfache Triebwerksauslass ist als Lichtleiter ausgeführt, so dass es sehr einfach ist, ihn mit einer zentralen LED zu beleuchten. Bandai bietet hierzu auch einen eigenen Beleuchtungskit an.
Das Cockpit lässt sich wie beim gyrostablisierten Original um die eigene Achse drehen. Die kleinen Seitenflügel lassen sich aus- und anklappen. Enthalten ist auch ein durchsichtiger Displayständer, an dem sich das Modell in diversen Fluglagen darstellen lässt. Außerdem sind zwei in durchsichtigem, rotem Plastik ausgeführte Laserblitze enthalten, die sich auf die Kanonen aufstecken lassen. Vielleicht kann man die ja von innen mit einer SMD LED beleuchten …
Die in Japanisch und für alles Wichtige in Englisch gehaltene Bauanleitung führt in kleinen und klaren Schritten über die Cockpitkonstruktion (wahlweise mit oder ohne Pilot), Rumpf, Triebwerk und Flügel bis zum fertigen Modell. Die Bemalvorlage ist vollständig als farbiges Foto ausgeführt. Für die Decals liegen zwei Varianten bei: Zum einen selbstklebende Sticker für die vielleicht jüngeren, unerfahrenen Kunden, die einen schnellen Erfolg wollen. Zum anderen gibt es die klassischen wasserlöslichen Decals, die der erfahrene Modellbauer bevorzugt.
Fazit: Bandai ist derzeit der Goldstandard für Star Wars-Bausätze weltweit. Schön, dass die Kits dank Revell nun auch in Europa einfacher verfügbar werden. Der B-Wing richtet sich an eine breite Zielgruppe: Einerseits an Einsteiger, die ohne Bemalung und mit Stickern in kurzer Zeit auf eine Displaymodell für die Sammlung oder einen Teilnehmer für die Raumschlacht im Kinderzimmer aus sind. Andererseits an erfahrene Modellbauer, die mit Lackierung und Weathering einen Hingucker aus dem "Used Universe" produzieren können. Für alle gemeinsam sind die exzellente Qualität und die beeindruckende Detaillierung, die Bandai seinen Bausätzen mitgibt.
Wärmstens empfohlen!
Christian Höcherl, Berlin, September 2020