Vorbild: Mitte der 1930er Jahre wurde mit dem neuen sowjetischen Jagdflugzeug Polikarpow I-16 das einziehbare Fahrwerk eingeführt, was alle folgenden Neuentwicklungen nachhaltig beeinflusst hat. Das Einziehen des Fahrwerks erfolgte dabei völlig manuell über eine Handkurbel. Die Bewaffnung bestand ursprünglich aus zwei 7,62 mm ShKAS MG, die in den Flügel mit ca. 900 Schuss Munition untergebracht waren. I-16 des Typs 24 erhielten noch zwei Rumpf-MG. Es gab auch Versionen mit 12,7mm MG oder 20mm Bordkanonen.
Eine besondere Rolle spielte dieses Flugzeug mit den Typen 5 und 10 im spanischen Bürgerkrieg, wo es von den Republikanern Mosca (Fliege) und den Francisten Rata (Ratte) genannt wurde. Weil dieses Flugzeug alles andere als einfach zu steuern war und regelmäßig "bockte" nannten es die sowjetischen Piloten Ischak (Esel). Die Lage des Motors zu nahe am Schwerpunkt führte einerseits zu einer Fluginstabilität, andererseits zu einer hohen Beweglichkeit. Außerdem geriet ständig Motoröl auf die Cockpitscheibe, wodurch die Sicht des Piloten deutlich beeinträchtigt wurde.
Bausatz: Der Bausatz der I-16 ist keine Wiederauflage des bekannten ICM Modells, sondern des aus neuen Formen 2017 stammende. In der typischen Revellfaltschachtel findet man drei große Spritzgussrahmen in hellgrauem Plastik sowie einen kleinen Gussast mit transparenten Teilen. Die Aufteilung ist wie folgt:
A: Hauptteile für Flugzeug sowie Steuerklappen.
B: Flügel und Fahrwerk.
C: Motor und Cockpitinnenraum.
D: Klarsichtteile.
Die Gussteile sind sehr sauber ausgeführt und besonders positiv hervorzuheben ist die ausgezeichnete Darstellung der Rippenstruktur und Stoffbespannung. Auch die Darstellung des Motors ist ausgesprochen gut gelungen, wobei man mit etwas Aufwand noch mehr herausholen könnte, was aber nicht wirklich lohnt, da dieser fast komplette nach dem Zusammenbau des Flugzeuges hinter einer Abdeckung verschwindet.
Die Teile selbst stimmen alle sehr gut mit existierenden Risszeichnungen überein. Schade aus meiner Sicht ist das Fehlen einer Darstellung für die Gestaltung des Mechanismus oder Seilzuges, mit dem man das Fahrwerk einziehen konnte. Hier muss man in einschlägiger Literatur selbst suchen.
Der Cockpitbereich ist auch sehr schön detailliert ausgeführt. Wenn man diesen noch weiter optimieren will, kommt ein passender Ätzteilesatz von Eduard zu Pass. Interessant ist auch die Idee eines Klarsichtteiles für das Instrumentenbrett. Nach Anbringen des Abziehbildes von hinten, muss man die Anzeigeinstrumente vorne abdecken und erhält nach Lackierung der Anzeigetafel und dem Entfernen der Abdeckmasken perfekt gestaltete Gläser für die Instrumente.
Als Bauplan erhält man ein farbiges 20 seitiges Heft in DIN A4, das in 57 Baustufen durch den Bauprozess führt. Die Abbildungen sind sehr übersichtlich und verständlich. Die Angaben zur Bemalung einzelner Teile finden sich in jedem Bauabschnitt.
Bemalung: Es liegt ein kleiner Abziehbilderbogen mit Markierungen für zwei unterschiedliche Flugzeuge bei:
Farbangaben erfolgen im hauseigenen System.
Fazit: Ein sehr schöner Bausatz, der vorbehaltlos empfohlen werden kann.
Zu beziehen ist dieser Bausatz im gut sortierten Fachhandel oder bei Revell direkt.
Gert Brandl, Berlin (März 2018)
Literatur:
Michail Maslow, Istrebitel´ I-16, norowistyj "ischak" stalinskich sokolow, eksmo Moskau 2008 |