Vorbild: Der leichte Schwimmpanzer PT-76 wurde 1952 in der Sowjetarmee eingeführt. Er wurde auch in der VR China nachgebaut und in der Tschechoslowakei entstanden die Fahrzeuge in Lizenz. Im Wasser konnten zwei Wasserstrahltriebwerke zugeschaltet werden und damit konnte das Fahrzeug bis zu 10 km/h erreichen. Durch verschiedene Auslässe konnte das Fahrzeug ohne Ruder im Wasser lenken und sogar rückwärts schwimmen. Insgesamt war der Panzer sehr beweglich.
Allerdings hatte er nur eine relativ geringe Panzerung und nur eine 76mm-Kanone D-56T und ein SGMT mit 7,62mm. Der Panzer konnte diese Waffen auch im Wasser einsetzen und wurde von einem W-6 Dieselmotor mit 240PS angetrieben. Das Fahrzeug wurde laufend modernisiert und so erhielt er eine verbesserte Kanone D-56TM mit aktiv-reaktiver Mündungsbremse und Rauchabsauger. Ab 1962 lief der PT-76B(Herstellerbezeichnung) vom Band. Er hatte eine Kanone(D-56TS) die auf zwei Ebenen stabilisiert war. Daher war der Turm um 15cm erhöht und durch die Ausrüstung stieg das Fahrzeuggewicht um ca. 200 kg auf 14, 2 Tonnen. Weiterhin wurde die Elektronik verbessert und an der Turmrückseite war ab 1963 eine Startvorrichtung für eine Panzerabwehrlenkrakete 9M14 Maljutka zur Erprobung angebracht.
Der PT-76 wurde in 25 Armeen rund um den Globus eingesetzt. Indien nutzte diesen sehr intensiv bei der Eroberung Ostpakistans im Jahr 1971. Dort stießen die Fahrzeuge nicht auf ernsthafte Gegner. Pakistan hatte hier nur ein paar M24 Caffee im Einsatz. Der Nahe Osten und Südostasien waren weitere Einsatzgebiete des PT-76. Die NVA nutzte den PT-76 schon als Erstausstattung. Insgesamt hatte man 131 PT-76 und 54 PT-76B eingeführt. Die Bundeswehr übernahm 1990 noch 96 PT-76 und 53 PT-76B. Die meisten davon endeten als Hartziele auf Truppenübungsplätzen der Bundeswehr.
Bausatz: Dieser Kit des PT-76B in 1/72 entstand im Hause Toxso Model. Nach einer Formübernahme gibt es ihn nun unter dem Label Revell als Neuheit. In der kleinen unpraktischen Schüttbox befinden sich sehr gut verpackt fünf hellgraue Spritzlinge mit 141 Teilen, sieben Fotoätzteile, ein Draht, ein Decalbogen sowie die mehrfarbige Bau- und Bemalungsanleitung.
Die Ausstattung mit Fotoätzteilen ist für Revell recht ungewöhnlich und für ein LEVEL4-Bausatz ungewöhnlich. Ansonsten gibt es an den Spritzlingen keine Überraschungen. Der Bau beginnt mit dem Turm des PT-76. Der ist innen sogar mit einer Nachbildung der D-56-Kanone versehen. Wenn die große einteilige Luke offen bleibt, dann kann man sogar etwas davon sehen.
Danach folgt die Montage der Unterwanne und des Fahrwerkes. Hier werden die Schwingarme mit den Laufrollen einzeln an die Wanne angeklebt. Die Ketten entstehen aus jeweils zwei Segmenten. Sie sind recht ordentlich auch von innen detailliert und teils vorbildgerecht durchbrochen.
An der Oberwanne werden die Fahrerluke und die Werkzeuge einzeln aufgeklebt. Für das Abschleppseil soll der beiliegende Draht genutzt werden.
Der kleine Decalbogen ist tadellos auf hellblauem Trägerpapier gedruckt. Die Farbangaben sind leider nur für das hauseigene Farbsystem.
Bemalungen:
Fazit: Revell hat hiermit einen soliden modernen Bausatz des PT-76B in 1/72 herausgebracht. Aufgrund der Fotoätzteile ist der LEVEL4 berechtigt. Ansonsten sind hier keine Überraschungen zu erwarten und daher gibt es hier ein sehr empfehlenswert!
Literatur:
PT-76 - Schwimmpanzer im Dienste des Warschauer Paktes Tankograd Soviet Special No. 2006 Alexander Kosheavtsev/Jim Kinnear/Fred Koch Tankograd Publishing - Verlag Jochen Vollert 2009 |
Volker Helms, Godern (Juli 2021)