Vorbild: Der Opel Kadett wurde von 1936-1940 im Werk Rüsselsheim in einer Stückzahl von rd. 107.000 Fahrzeugen hergestellt. Neben dem Olympia besaß auch dieses Fahrzeug eine selbsttragende Karosserie mit zwei oder vier Türen. Der Preis für die zivile Version mit Chromzierrat, Winkern und Ausstellfenstern betrug für den Zweisitzer 2.100 RM und für den Viertürer 2.350 RM.
Für 1.800 RM bekam man ab 1938 die Normal-Limousine K-38. Dieses Modell, mit einem 1,1 Liter seitengesteuerten Vierzylinder Motor, besaß einfache Starrachsen mit Blattfedern, jedoch bereits eine hydraulische Trommelbremsenanlage. Nach Kriegsbeginn wurden die meisten PKWs requiriert und als Transportfahrzeuge für Offiziere des Militärs genutzt. Nach dem Krieg wurde die gesamte Produktionsanlage der Rüsselsheimer Fabrik als Reparationsleistung nach Moskau transportiert. Dort wurde im Werk "Moskowski Zawod Malolitraschnych Awtomobilej" (MZMA) der Wagen als Moskwitsch-400 von 1946 bis 1956 weiter produziert. Da die Opel Ingenieure während des Krieges die Anlagen für eine viertürige Version modifiziert hatten, gab es den sowjetischen Moskwitsch auch nur in dieser Ausführung.
Bausatz: Dieser Wagen wurde erstmalig von ICM als Nr. 35478 herausgebracht. Kurz danach erschien auch der Moskwitsch-400 mit vier Türen (35479). Revell bringt dieses Modell nun in einem Faltkarton auf den Markt. Es besteht aus insgesamt 115 Bauteilen, die sich auf drei graue und einem Klarsichtspritzling sowie fünf Reifen aus Weichvinyl verteilen. Die Qualität le ist hochwertig und fein detailliert. Auswerfermarkierungen oder Sinkstellen sind nicht vorhanden.
Neben einem schön umgesetzten Innenraum (die Seitentaschen in den Türverkleidungen sind klasse) enthält der Wagen auch einen vollständigen Motor und sogar die Batterie. Da die Haube offen oder geschlossen gebaut werden kann empfiehlt sich hier die offene Version. Leider ist am fertigen Fahrzeug von dem Innenraum nicht mehr viel zu sehen. Die Türen können leider nur geschlossen dargestellt werden. Als Alternative gibt der Bausatz die Möglichkeit das Dach nicht zu verkleben, da es ein separates Bauteil ist.
Die Aufteilung der Bauteile ist zwar sehr fein umgesetzt, jedoch braucht man für das Abtrennen der Kleinteile schon starke Nerven. So wird der, hauchdünne Lenkradring allein von drei Angüssen gehalten. Die Lenkradnabe mit den Speichen hängt ebenfalls an drei Angüssen. Beide Teile müssen anschließend sauber verklebt werden. Hier muss man sich fragen, ob diese Teilung wirklich notwendig ist, da andere Hersteller das auch gut detailliert in einem kompletten Teil hinbekommen.
Bemalung: Die Bauanleitung enthält zwei Farbversionen dieses Fahrzeugs. Eine dunkelgelbe Ausführung in der Sowjetunion 1944 sowie einer dunkelgrauen Luftwaffeneinheit in Nord Frankreich 1944. Die Farbangaben beziehen sich nur auf das Revell Farbsortiment.
Fazit: Mit dieser Neuauflage ist Revell ein guter Wurf gelungen. Die Spritzlinge dieses Bausatzes sind zwar allesamt noch mit dem Logo von ICM versehen, jedoch scheint Revell damit kein Problem zu haben. Ein schöner Bausatz zu einem günstigen Preis. Dieser Wagen bietet gute Details und eignet sich auch gut für ein Diorama. Mit dem Kauf dieses Bausatzes macht man bestimmt keinen Fehler. Sehr empfehlenswert.
Zu beziehen ist dieser Bausatz im gut sortierten Fachhandel oder bei Revell direkt.
Reiner Janick, Berlin (März 2018)