MiG-25 RBT "Foxbat B"

Revell - 03931 - 1/72

Vorbild: Die Mikojan-Gurewitsch MiG-25 (NATO-Codename: Foxbat, deutsch Fuchsfledermaus) ist ein einsitziger Abfangjäger und Aufklärer. Bis zum Abzug der Gruppe der Sowjetischen Streitkräfte in Deutschland (GSSD) war das Kampfflugzeug auch in der DDR am Flugplatz Werneuchen stationiert. Der Westen nahm die MiG-25 als Reaktion auf den geplanten US-amerikanischen Überschallbomber North American XB-70 wahr.

Der Entwicklungsauftrag wurde im Februar 1962 erteilt. Der Prototyp des Aufklärers startete am 6. März 1964 zum Erstflug, das Jagdflugzeug folgte am 9. September. Die MiG-25P war das erste Serienmuster. Zur Reichweitenerhöhung erhielt sie einen nicht abwerfbaren 5300 Liter Außentank, der aber nicht oft verwendet wurde. Die sowjetischen Verbände waren ab 1973 einsatzbereit. 1977 lüftete Leutnant Wiktor Belenko mit seiner Flucht nach Japan das "MiG-25 Geheimnis". Den Jäger erhielten auch die Luftstreitkräfte Algeriens, Libyens, des Irak und Syriens. Etwa 600 Maschinen wurden gebaut.

Beim Aufklärer MiG-25R wurden die Auslassrohre der Triebwerke verlängert und leichtere Anti-Flatter-Massen an den Tragflächenenden verwendet. Der Bug war spitzer, klimatisiert und druckbelüftet für die Aufklärungsavionik. 1970 ging die RB als wichtigste Variante in Produktion. Die ab 1978 produzierte MiG-25 RBT verfügte über ein verbessertes ELINT-System vom Typ Tangasch. Zusätzlich war ein verbessertes IFF Beriosa an Bord.

Bausatz: Ein halbes Jahr nach Erscheinen der MiG-25RBT von ICM bietet sie Revell auch schon hier an. Diesmal nicht in der "beliebten" Revellschachtel". Im großen Stülpkarton werden die Teile durch eine zusätzliche Verpackung geschützt. Für das Modell liegen sieben graue Spritzlinge mit 156 Teilen, ein klarer Spritzling mit zehn Teilen, ein Abziehbilderbogen und die übersichtliche Bauanleitung bei.

Der Bau beginnt mit dem Bug. Hier hat Revell gleich den gröbsten Fehler der ICM-Ausgabe behoben. Das neue Bugteil hat jetzt die fehlende Sensorverkleidung. Das Cockpit besteht aus wenigen Teilen. Für das Instrumentenbrett hat Revell Decals beigelegt, warum nicht auch für die Sitzgurte? Auf keinen Fall sollte man das in der Bauanleitung erwähnte Buggewicht (25g) vergessen, sonst hat man eine "sitting Foxbat".

Triebwerke und Fahrwerkschächte sind gut gestaltet. Wer möchte kann bei letzteren mit einigen Kabeln die Optik verbessern. Der Rumpfzusammenbau erfordert aufgrund seiner vielen Teile schon etwas Erfahrung. Lassen wir uns vom Ergebnis überraschen.

Die Teile sind super detailliert und sauber abgespritzt. Es gibt keinen Grat und die Auswerfermarkierungen stören nicht. Bei den wenigen Ausnahmen lässt sich das schnell beheben. Ruder und Tragflächen haben scharfe Kanten.

Die Kabinenhaube ist klar und ohne Schlieren abgespritzt.

Die farbige 20-seitige Bauanleitung führt in 68 Schritten durch den Bau. Farbangaben erfolgen nur im hauseigenen System.

Bemalungsvarianten: Der sauber gedruckte Abziehbilderbogen liefert ausreichend Wartungshinweise und Dekooptionen für zwei Maschinen nicht näher bestimmter russischer Einheiten.

 

Bei der Wahl der roten 45 ist Revell ein Fehler unterlaufen. Diese Maschine kann man nicht aus dem Kasten bauen, denn sie hat nicht die vorstehende Lippe an der Oberkante des Lufteinlaufs. Man kann das auf zwei Arten beheben:

Fazit: Nun liegt die MiG-25RBT auch für ein breiteres Publikum vor. Revell punktet mit dem verbesserten Bug und den Instrumentenabziehbildern. Beim Preis und den Gestaltungsoptionen liegt ICM vorn. Wer noch Platz in der Vitrine hat (30x50cm) sollte zugreifen.

Erhältlich im Fachhandel der bei Revell direkt.

Jürgen Willisch, Potsdam (Juli 2017)

Literatur:

Awiatsija i wremja, 5/2006