McDonnell F-101B Voodoo

Revell 04854 Spritzguss - 1/72

Vorbild: Die McDonnell F-101 Voodoo war ein zweistrahliger Überschalljäger der bei der USAF, der Luftwaffe Kanadas und bei den Nationalchinesen in Taiwan zum Einsatz kam. Einwickelt wurde die F-101 Langstreckenbegleitjäder für das Strategic Air Command der USAF. Sie kam in der Folge als Nuklearwaffenträger beim Tactical Air Command und als Fotoaufklärer zum Einsatz. Die Hauptversion wurde als Allwetterabfangjäger genutzt.

Auf Basis der ab 1947 entwickelten F-88 entstand die F-101A und die Erstbestellung durch die USAF erfolgte für 29 Exemplare am 28. Mai 1953. Am 2. Mai 1957 wurden diese ersten F-101A von 77 gebauten Maschinen dieser Reihe ausgeliefert. 29 davon wurden zu RF-101G-Aufklärern umgebaut. Allerdings war die erste Aufklärerversion mit 35 gebauten Flugzeugen die RF-101A. Von diesen gingen acht Exemplare nach Taiwan.

Hauptversion war der zweisitzige Allwetterabfangjäger F-101B und hiervon entstanden 479 Stück. Davon gingen 112 nach Kanada und dort wurden sie unter der Bezeichnung CF-101B eingesetzt. Ursprünglich sollte diese Version F-109 genannt werden. Die größten Unterschiede gegenüber den Vorgängerversion waren das doppelsitzige Cockpit, der Wegfall der Kanonen im Bug und u.a. die leistungsstärkeren Triebwerke Pratt & Whitney J57-P-55. Bis 1961 wurden alle F-101B ausgeliefert und sie erreichten eine Geschwindigkeit von Mach 1,85. Einige Maschinen wurden auch zu doppelsitzigen Trainingsmaschinen umgebaut. Daneben entstanden auch noch 79 ursprünglich F-101F genannte neue Maschinen bevor sie zu TF-101B wurden. 22 ehemalige kanandische CF-101 wurden nach ihrer Rückkehr in die USA zu Aufklärern RF-101B umgebaut und bei der ANG eingesetzt. Am 20. September 1982 ging die Voodoo endgültig außer Dienst.

Bausatz: Die doppelsitzige F-101B Voodoo erschien erstmals bei Revell in 1/72 zu Beginn der 90er Jahre. Dieser gelungene Bausatz erlebt nun endlich seine Neuauflage. In der stabilen blauen aber unpraktischen Revell-Schüttbox befinden sich drei hellgraue Spritzlinge mit 90 Teilen, drei Klarsichtteile, ein Decalbogen und die übersichtliche Bauanleitung. Die Detaillierung mit feinen versenkten Strukturen ist nach wie vor auf der Höhe der Zeit.

Der Bau beginnt mit dem Bugfahrwerksschacht. Dieser nimmt das komplexe und detailreiche Fahrwerk auf. Das Cockpit welches aus elf Teilen entsteht wird von unten in den zusammengeklebten Rumpf eingeschoben. Die Instrumente werden mittels Decals dargestellt. Revell liefert für die F-101B auch schön tiefe Lufteinläufe für die Triebwerke mit. Bei der Konstruktion der Tragfläche hat der Designer gut mitgedacht. Die Vorflügel und Querruder befinden sich an den oberen Hälfte der Tragfläche. Das schafft gute realistische Abschlüsse. Beide Hälften des Höhenleitwerks bestehen aus jeweils einem Stück. Das gilt auch für die Landeklappen.

Interessant und gut gemacht sind auch die Triebwerksauslässe. Revell liefert auch ausstellbare Luftbremsen. Die Details beim Hauptfahrwerk gehen in Ordnung. Nur die Räder sind mir einen Hauch zu eckig. Bei den Optionen für die Bewaffnung hat Revell nicht gespart und es gibt auch noch alternativ zwei Zusatztanks. Die klare Haube kann alternativ offen angeklebt werden. Dafür gibt es auch noch eine vorbildgerechte Stütze.



Der Decalbogen ist tadellos mit vielen Wartungshinweisen in Italien gedruckt worden. Die Farbangaben sind für das hauseigene System.

Bemalungen:

Fazit: Revell liefert hier eine sehr willkommene Wiederauflage der gelungenen F-101B und dieser Bausatz ist sehr empfehlenswert!

Literatur:

McDonnell F-101 Voodoo, WARPAINT No. 47, Kew Darling, Warpaint Books Ltd.

Volker Helms, Godern (Mai 2013)