Vorbild: Basis ist der amerikanische Kampfpanzer M 48 Patton. Von 1952 bis 1959/60 wurden fast 12.000 Stück aller Varianten gebaut. Eine Vielzahl von Staaten bestellten die Fahrzeuge für ihre Panzertruppen, darunter auch Deutschland (ab 1956), Israel, Pakistan, Spanien, Taiwan und die Türkei.
Aufgrund anfänglicher technischer Probleme führten die US-Streitkräfte 1959 die Version M48A2 ein. Die Bundeswehr beschaffte von dieser Ausführung 1492 Stück und rüstete damit seine Panzer- und Panzerjägerverbände aus. Vom A1 unterschied sich der A2 u.a. durch die erhöhte Motorabdeckung mit Luftgitter an der Rückfront und einem Einspritz-Motor, der die Reichweite etwas verbesserte. Ferner hatte das Laufwerk nicht mehr fünf sondern nur noch drei Stützrollen. Verbesserungswürdig war die Nachtkampffähigkeit. Bei der Version M48A2C änderte man den Entfernungsmesser und das Kettenspannrad hinter der letzten Laufrolle entfiel. Mit der Ausführung M48A2CG kamen zwei Nebelwurfsätze am Turm sowie ein Raumbild-Entfernungsmesser hinzu.
Bausatz: Das Modell beruht auf dem Revell Bausatz des M48A2GA2 von 2014 und wurde mit einigen Teilen verändert.
Der Bausatz enthält sechs Spritzlinge mit 235 Teilen, zwei Vinylketten, eine Anleitung sowie einen kleinen Bogen mit Wasserschiebebildern. Zusätzlich ist auf der Anleitung ein Draht aufgeklebt, der für die Darstellung der zwei Antennen genutzt werden kann.
Der Guss ist sehr gut gelungen, insbesondere die Darstellung des Gussstahls an der Front von Wanne und Turm. An den Winkelspiegeln befinden sich keine Klarsichtteile oder entsprechende Markierungen. Dies muss selbst gemalt werden.
Die Vinylketten haben auf der Innenseite Sinkmarken. Dort sind sie zumeist unsichtbar. Auf der Außenseite konnte kein Fehler erkannt werden. Die Vinylketten stellen die US-Ketten und nicht die der Bundeswehr dar. Dies ist die Auskunft von mit dem Original vertrauten Personen. Eine Bestätigung aus schriftlicher Quelle konnte ich nicht ermitteln.
Bauanleitung/ Bemalung: Die Bauanleitung im neuen Revellstil ist farbig und übersichtlich. Bei den Wasserschiebebildern handelt sich um die Markierungen für die Panzerbataillone 363, 364 und 354 aus dem Jahr 1974.
Die Bemalung selbst ist panzertypisch einfach gehalten.
Fazit: Für den an Bundeswehrfahrzeugen interessierten Modellbauer ist dies ein wichtiges und interessantes Modell. Die Vinylketten machen einen guten Eindruck. Der Fachmann wird hier noch zu dem Unterschied zwischen deutschen und amerikanischen M 48 - Ketten recherchieren wollen. Der Gussstahl auf Turm und Front ist sehr schön wiedergegeben. Die Teile machen einen sehr guten Eindruck. Das Fehlen der Darstellung der Winkelspiegel trübt ein wenig das Bild. Hier muss der Modellbauer nacharbeiten. Bei dem günstigen Grundpreis ist dies möglicherweise zu verschmerzen. Die schöne Tatsache, dass ein Draht für die Antennen beigefügt ist, zeigt, dass sich Revell nützliche Gedanken macht.
Zu beziehen ist dieser Bausatz im gut sortierten Fachhandel oder bei Revell direkt.
Burkhard Kötke, RAG militärtechnischer Modellbau der Bw, Berlin (November 2019)