Vorbild: Die Fertigung des 1. Bauloses mit 400 Fahrzeugen erstreckte sich von September 1965 bis Juli 1966. Die Grundausrüstung bestand aus gegossenen Türmen, konventioneller Feuerleitanlage, Turmentfernungsmesser (TEM) 2A, Turmrundblickperiskop (TRP) 2A, IR-Zielgerät B171 V, Turmzielfernrohr (TZF) 1A, elektrohydraulischer Waffenrichtanlage ohne Waffenstabilisierung, eckiger Außenbordsprechstelle, IR-Nachtsichtgeräten für Fahrer und Kommandant und einer Verbindergleiskette D139 E2 mit festem Kettenpolster. Der Schießscheinwerfer wurde auf der linken Seite der Kanonenblende installiert.
Das Baulos 2 schloss nahtlos an und endete 1967 mit der Fertigung von 600 Panzern. Die Änderungen umfassten eine runde Außenbordsprechstelle, einen Griff auf der Werkzeugkiste am Heck, Stützdreiecke für die Aufstiegshilfen am Turm, eine Regenrinne an der Unterseite des Turmhecks sowie einen Geschossabweiser für den Turmdrehkranz und Halterungen für die Kettenblenden. Das dritte Baulos ( Juli 1967 bis August 1968) änderte sich nicht, jedoch wurden Heißösen für die Verladung angeschweißt. 16 Leopard aus dem Los gingen nach Belgien. Die Gesamtstückzahl belief sich auf 484. Baulos 4 folgte ebenfalls nahtlos und endete im Februar 1970 nach 361 Stück. Die Änderungen umfassten einen klappbaren Tauchschacht, verbesserte Laufrollen und Treibradkränze. Die Abgasgrätings wurden ohne senkrechte Verstrebungen als Strangpressprofile ausgeführt.
Der Leopard A1: Von 1975 bis 1977 wurden alle Panzer der Lose 1 bis 4 einer Kampfwertsteigerung unterzogen und an das fünfte angepasst. So wurden alle Fahrzeuge mit einer auf Gummielementen befestigten Turmzusatzpanzerung ausgestattet und die Kanonenblende zusätzlich durch eine Stahlplatte gepanzert. Die so umgerüsteten Panzer trugen die Bezeichnung Leopard A1A1. Mit der Angleichung an den Leopard 1A4, dem Einbau der Funkgerätefamilie SEM 80/90 und des passiven Nachtziel- und Beobachtungsgeräts PZB 200 werden diese Panzer als Leopard 1 A1A4 bezeichnet. Fahrzeuge ohne PZB 200, jedoch mit SEM, trugen die Kennung A1A3.
Bausatz: Der Faltkarton enthält acht hellgraue Spritzgussrahmen, Vinylketten und einen Vinylrahmen mit den Schleppseilen und dem Kabelstrang für das Nachtsichtgerät. Für die Darstellung der Antenne wurde Federstahldraht beigelegt. Den Abschluss bilden ein sauber und randscharf gedruckter Abziehbilderbogen und eine farbige Bauanleitung.
Die Plastikteile sind sehr sauber und filigran gespritzt. Hier wurde alles was heutzutage in der Spritzgusstechnik möglich ist dargestellt. Nacharbeiten sind keine zu erwarten. Die schemenhaft erkennbaren Auswerfermarkierungen befinden sich in nicht sichtbaren Bereichen. Die Vinylketten sind ebenfalls hervorragend gestaltet. Der umfangreiche Bauplan ist sehr übersichtlich gestaltet, führt in 63 Bauabschnitten zum gewünschten Ergebnis.
Wanne und Kanonenrohr sind mehrteilig gehalten. Die äußere Detaillierung des gesamten Modells sowie die Oberflächenstruktur von Wanne und Turm fallen erstklassig aus. Die Innenraumbereiche sind leer. Ist aber nicht weiter tragisch, da man in dieser Preiskategorie dies nicht unbedingt erwarten muss. Hier könnten Aftermarketprodukte Abhilfe schaffen.
Bemalung: Laut Plan hat man die Qual der Wahl von drei darstellbaren Kampfpanzern:
Fazit: Ein klasse Bausatz eines Leopard-Panzers zu einem unschlagbaren Preis/Leistungsverhältnis mit einem garantiert zufriedenstellendem Ergebnis. Da kann man sich getrost einige Leoparden auf Lager legen.
Zu beziehen ist dieser Bausatz im gut sortierten Fachhandel oder bei Revell direkt.
Alexander Hilbig, Berlin (Oktober 2017)