Vorbild: Das Luftschiff LZ 129 Hindenburg ist ein Produkt des Luftschiffbau Zeppelin aus Friedrichshafen. Dort wurden von 1900 bis 1938 Starrluftschiffe gebaut. LZ 129 Hindenburg hatte seinen ersten Flug am 04. März 1936 und war das größte Starrluftschiff aller Zeiten. Es musste wieder mit brennbarem Wasserstoff befüllt werden, denn die US-Regierung verbot den Export von Helium. Dieses gewaltige Luftschiff war daher ungewollt sehr anfällig.
Eingesetzt wurde das Luftschiff im Passagierverkehr nach New York. Das Schiff war immer ausgebucht. 63 Fahrten unternahm das Luftschiff. Am 06. Mai 1937 kam bei der Landung in Lakehurst zu einer Katastrophe. Es entzündete sich der Wasserstoff in der Heckzelle. Von den an Bord befindlichen 95 Menschen kamen 36 um. Das Unglück beendete die Passagier-Luftschifffahrt.
Bausatz: Dieser Luftschiffbausatz von Revell ist eine Wiederauflage eines Kits aus den 90er Jahren. Es gab auch noch das Schwesterschiff LZ 130. Die Bausatzform wurde in Korea erstellt und scheint sich auch noch dort zu befinden. Leider gibt es diesen Bausatz nur in Revells ehemaligen Schiffsmodellmaßstab 1/720. Eine Idee wäre doch mal ein Bausatz in 1/350...
In der stabilen unpraktischen Schüttbox befinden sich gut verpackt zwei Spritzgussrahmen mit 39 Teilen, ein Rahmen mit drei Klarsichteilen, der Decalbogen und die Bauanleitung. Letztere hat einen sehr umfangreichen Vorbildteil, der leider in der Schrifttype viel zu klein gedruckt wurde. Weiterhin gibt es ein Info-Blatt des Zeppelin-Museums.
Die Bauteile sind hervorragend ausgeführt und fein detailliert. Sicher ist manches in Hinblick auf den Maßstab übertrieben, jedoch ist die Wirkung sehr ordentlich. Durch die drei Klarsichtteile lässt sich das Äußere ein wenig beleben. Die Passung der Hauptbauteile ist ordentlich und auch für Anfänger geeignet.
Der kleine Decalbogen ist ohne Versatz auf hellblauem Trägerpapier in Italien gedruckt worden und ermöglicht den Bau mit den olympischen Ringen.
Fazit: Eine sehr interessante Wiederauflage und aufgrund der Qualität sowie der Anzahl der Bauteile auch für Anfänger geeignet.
Volker Helms, Godern (September 2010)