Vorbild: Die Junkers Ju 290 ist eine Weiterentwicklung der Ju 90 (Siehe Entwicklungsgeschichte hier ) als Transportmaschine mit Ladeklappe für die deutsche Luftwaffe. Da die Fw 200 langsam veraltete und an ihre Leistungsgrenzen kam, wurde die Ju 290 ab der Version A-3 als Fernaufklärer über See vorgesehen. Dazu war die Transportklappe (Trapoklappe) nicht mehr funktionstüchtig eingebaut um Gewicht zu sparen.
Die Version A-7 entstand als Weiterentwicklung der A-5. Sie besaß einen etwas unförmigen verglasten Rumpfbug. Weiterhin wurde die Antennenanlage ergänzt und die Maschinen konnten Fritz X und Hs 293 Gleitbomben mitführen.
Eine Ju 290A-7 wurde von den US-Amerikanern intakt erbeutet und mit amerikanischen Kennzeichen und dem Schriftzug "Alles kaputt" in die USA via Luftweg überführt. Dort wurde sie ausgestellt und später verschrottet.
Bausatz: Ende 2003 erschien die erste Version der Junkers Ju 290 und es mussten sechs Jahre vergehen bis die A-7 endlich Modellbauerherzen beglücken konnte. Nun ist es vollbracht!
In der revelltypischen Schüttelbox befinden sich sechs hellgraue Spritzlinge, ein Rahmen mit Klarsichteile, ein Decalbogen und die übersichtliche Bauanleitung.
Ein Spritzling und ein Klarsichtteil wurden neu entwickelt. Dazu gibt es passende Decals. Wer die Ju 290 schon vor fünf sechs Jahren gebaut hat, der wird sich an die ordentliche Passung erinnern, die nur im Bugbereich leichte Probleme bereitete. Ansonsten gilt noch heute: Hier gibt es einen zeitgemäßen Bausatz mit einer ordentlichen Inneneinrichtung und Optionen zum Umbauen in frühere Versionen der 290.
Die Details im Innenraum sind mehr als ausreichend. Durch die verglaste Bugkanzel gibt es zwar mehr Einblick, jedoch mit ein wenig Farbe kann man aus den hervorragenden Spritzgussteilen viel machen. Im Heckbereich kann alternativ die Ladeluke geöffnet montiert werden. Auf der gegenüberliegenden Seite gibt es im Innern sogar Rumpfspanten. Die große Trapoklappe war bei der A-7 nicht mehr funktionsfähig eingebaut.
Wer einen Rückbau in einen Transporter machen möchte, der findet im Bausatz auch noch den normalen Rumpfbug. Das Fahrwerk ist gut detailliert. Nur bei den beiden massiven Hauptfahrwerksstreben bedürfen einiger Nacharbeit und müssen rundlicher geformt sein. In meinem Baubericht der Ju290 A4/A5 gibt es dazu nähere Informationen. Die Antennenanlage ist aus Spritzgussmaterial. Hier gibt es aber bei Eduard oder ExtraTech feinere Fotoätzteile.
Revell hat dieser Version auch noch ein paar Abwurfwaffen beigelegt. Es sind drei Henschel Hs 293, die in der Qualität der Ausführung auf einer Ebene mit dem Bausatz liegen.
Die dritte Bemalungsvariante ist etwas unscheinbar zu Beginn der Bauanleitung platziert. Der Decalbogen enthält jede Menge Wartungshinweise und die Decals sind ohne Versatz auf hellblauem Trägerpapier gedruckt.
Bemalungen:
Fazit: Endlich ist diese Version da! Ein Bausatz für den erfahrenen Modellbauer und sehr empfehlenswert.
Literatur (Auswahl):
Die großen Dessauer - Junkers Ju 89, Ju 90, Ju 290, Ju 390 - Die Geschichte einer Flugzeugfamilie, Karl Kössler u. Günther Ott, Aviatic Verlag 1993, ISBN 3-925505-25-3 | |
Vom Original zum Modell - Junkers Ju 290/390, Karl-Heinz Regnat, Bernard & Graefe Verlag 2003 |
Volker Helms, Godern (November 2009)