Vorbild: Der Jagdpanzer 38 (t) basierte auf dem modifizierten Chassis des Panzerkampfwagen 38 (t) und wurde 1944/45 durch die Böhmisch-Mährische Maschinenfabrik (BMM) sowie Skoda in einer Stückzahl von rund 2.800 Fahrzeugen gefertigt. Auf dem Chassis des veralteten Panzer 38 (t), der bereits 1937 entwickelt wurde, entstand nun eine effektive Neukonstruktion als Jagdpanzer. Als Hauptbewaffnung fand die 7,5 cm Pak 39 L/48 Verwendung, die mit einer weiterentwickelten Rohrbremse die Verwendung einer Mündungsbremse überflüssig machte. Um diese Waffe aufzunehmen musste jedoch die Wanne des Fahrgestells verbreitert werden. Der Aufbau bestand aus abgeschrägten Panzerplatten, die an der Front 60 mm und an den Seiten 20 mm stark war. Zur Nahverteidigung verfügte der 16 Tonnen schwere Panzer über ein MG 34 oder 42, dass über Periskop und verlängertem Abzug von innen bedient werden konnte. Das Konzept bewährte sich so gut, dass dieser kleine Panzer sogar noch bis 1973 als G 13 in der Tschechoslowakischen und Schweizer Armee verwendet wurde.
Im Einsatz bewährte sich der niedrige Aufbau hervorragend. Die Feuerkraft der 7,5 cm Pak entsprach der eines Panzer IV. Ein großes Problem war jedoch, dass der Panzer auf der rechten Seite völlig blind war, da keines der Periskope auf diese Seite ausgerichtet werden konnte. Durch den sehr beengten Kampfraum, für eine vierköpfige Besatzung, war der Panzer auch nicht besonders beliebt.
Von der Enge konnte ich mir sogar ein eigenes Bild machen, als ich während eines Frankreich Urlaubes mitten in einem Wald, zufällig, solch einen Panzer besichtigen konnte.
Bausatz: Revell hat sich auch dazu entschlossen diesen Hetzer in sein Sortiment aufzunehmen. Dieser Bausatz stammt von Italeri, die dieses Modell bereits 1972 auf den Markt brachten. Revell hatte ihn schon einmal 1976 in Kooperation mit Italaerei (so schrieb man das damals wirklich) herausgebracht.
Der Bausatz wurde inzwischen jedoch einem aktuellen Stand angepasst. Die Qualität der einzelnen Teile ist sehr gut. Auswerfermarkierungen sind günstig an den, nicht sichtbaren, Innenbereichen angebracht und die Detaillierung geht ebenfalls in Ordnung. Der Bausatz braucht sich somit auch in heutigen Zeiten nicht zu verstecken.
Bei dem derzeitigen Mainstream die Bausätze in Baugruppen von Mikroteilen zu zerlegen ist das hier direkt eine Wohltat diesen Panzer mal so zwischendurch, am Wochenende, fertigstellen zu können. Die 146 Teile sind schnell und leicht montierbar. Das Laufwerk mit stahlfarbenen Vinylketten kann beweglich gebaut werden. Dazu werden die Bolzen der Treib- und Laufrollen mittels Wärme verschweißt. Das ist zwar echt Retro, jedoch durchaus zweckdienlich.
Der Bausatz enthält sogar zwei Figuren, von denen eine mit zwei verschiedenen Köpfen versehen werden kann. Die Bauanleitung führt diese Figuren jedoch als nicht benötigte Teile geführt und somit existieren auch hierfür keine Bemalungsangaben.
Bemalung: Die Farbangaben beziehen sich hier auf drei verschiedenen Tarnmustern von unbekannten Einheiten 1945 in der Tschechoslowakei. Hierfür gibt es auch die Markierungen auf einem kleinen Abziehbilderbogen. Die Farbangaben beziehen sich nur auf das hauseigene Sortiment, zu denen auch das genaue Mischungsverhältnis angegeben wird.
Fazit: Ein netter kleiner Bausatz der schnell fertigzustellen und durchaus auch für jüngere Bastler geeignet ist, die unter elterlicher Anleitung ein schönes Modell entstehen lassen können und somit vielleicht auch an dieses, schöne Hobby, herangeführt werden. Für den geübten Modellbauer hält der Zubehörmarkt jede Menge Ergänzungsteile bereit, sodass hieraus sogar auch ein Supermodell entstehen könnte.
Zu beziehen ist dieser Bausatz im gut sortierten Fachhandel oder bei Revell direkt.
Reiner Janick, Berlin (Dezember 2018)