Vorbild: Basierend auf einen Entwurf von Prof. Ferdinand Porsche, für ein Fahrgestell mit Benzin-Elektrischem-Antrieb, wurde dieser jedoch zu Gunsten des Entwurfes der Henschel Werke, als Panzerkampfwagen VI Tiger, im Oktober 1942 zurückgestellt. Ein Führerbefehl ordnete jedoch bereits im November 1942 an, diese Fahrgestelle als Grundlage für einen schweren Panzerjäger zu nutzen. Dieser sollte mit der 8.8 cm Pak 43 ausgestattet werden, die mit ihrer hohen Durchschlagskraft zu den stärksten Panzerabwehrkanonen zählte. Den Auftrag zum Umbau erhielt das Nibelungenwerk in St. Valentin, Niederösterreich.
Da Hitler diesen Panzerjäger unbedingt für das Unternehmen Zitadelle (Die Schlacht im Kursker Bogen) einsetzen wollte erfolgte die Entwicklung ohne ausreichende Erprobung. Trotz der Schwierigkeiten mit dem Hybrid Antrieb und der Unterbringung der großen Kanone konnten insgesamt 90 Fahrzeuge im Mai 1943 ausgeliefert werden.
Durch technische Probleme mit dem unerprobten Antriebskonzept gepaart mit der falschen Einsatztaktik, als offensive statt defensive Waffe, blieben fast die Hälfte dieser Fahrzeuge liegen. Hiervon mussten bei den sowjetischen Gegenangriffen über 20 Fahrzeuge aufgegeben und gesprengt werden, damit diese nicht dem Gegner in die Hände fielen. Der defensive Gefechtswert des Ferdinand war jedoch sehr hoch. So wurden durch diesen Panzerjäger, während der Kursker Schlacht, rund 500 Abschüsse erzielt, bei nur 13 eigenen Gefechtsverlusten.
Nach der Schlacht wurden 48 der verbliebenen Fahrzeuge mit einem Bug MG, zur Nahverteidigung, breiteren Ketten für besseren Bodendruck, Installation einer Kommandantenkuppel und Verbesserung des Antriebes nachgerüstet sowie die Bezeichnung in "Elefant" geändert. Ab Februar 1944 kamen diese Fahrzeuge nach Italien, zur Abwehr der alliierten Landeoperation bei Anzio/Nettuno. Im Oktober 1944 wurden vierzehn dieser "Elefant" an die Ostfront verlegt. Vier dieser Jagdpanzer kamen im April 1945 noch bei Zossen, südlich Berlins, zum Einsatz.
Bausatz: Revell hat hier die alten Formen von Italeri übernommen, was das Logo auf der Unterseite der Wanne deutlich macht. Die 238 Teile sind übersichtlich auf drei Spritzlinge plus Vinylketten verteilt. Die Qualität ist ausreichend und erlaubt eine schnelle Fertigstellung. Das Alter der Formen lässt sich jedoch nicht leugnen. So gibt es einige ungünstig platzierte Auswerferstellen und auch sichtbare Sinkstellen an den Kettenabdeckungen. Der Bausatz enthält insgesamt drei Figuren, von denen zwei in sitzender Position als Fahrer und Funker dienen. Für diese sind in der Wanne immerhin die Arbeitsplätze rudimentär dargestellt. Für das Modell hat der Zubehörmarkt schon einiges an Teilen herausgebracht, wodurch sich dieser Panzerjäger durchaus mit aktuellen Bausätzen messen kann. So kann man, je nach Geldbeutel, die weitere Detaillierung erhöhen.
Bemalung: Der Bausatz enthält einen kleinen Decalbogen, mit denen sich zwei Versionen darstellen lassen. Die Bauanleitung beschreibt zwei Farbschemen, die sich auf die Einsätze in Italien und in der Sowjetunion 1944 beziehen.
Fazit: Für die Preise, die heutzutage von manchen Herstellern verlangt werden, liefert Revell hiermit eine Alternative. Für wenig Geld erhält man einen Bausatz, der zwar schon älter ist, dafür jedoch wenig Spachtelarbeit erfordert, da die Passgenauigkeit damals schon sehr gut war. Auch bietet sich dem Modellbauer die Möglichkeit selbst zu entscheiden welcher Detaillierungsgrad gewünscht wird, d.h. welche Ätzteile, Alu-Rohre oder Einzelgliederketten er erwerben möchte.
Revell hat mit diesem Elefant einen Bausatz herausgebracht, der auch ungeübten Modellbauern einen schnellen Erfolg ermöglicht, aber auch dem Experten eine gute Grundlage für einen super detaillierten Panzer bietet, der sich hinter den neuen Bausätzen nicht zu verstecken braucht. Empfehlenswert.
Zu kaufen ist der Bausatz im Fachhandel oder bei Revell direkt.
Reiner Janick, Berlin (April 2017)