Vorbild: Bei dem Hawker Siddeley Harrier handelt es sich um ein senkrechtstartendes Kampfflugzeug. Benannt wurde die Maschine nach der Greifvogelgattung Weihen (engl.: harrier) und ihrem Entwickler Hawker Siddeley. Die Maschine wurde in Großbritannien von Hawker Siddeley unter Leitung von Sidney Camm im Regierungsauftrag entwickelt. Der Erstflug erfolgte 1966 in Großbritannien. Die Harrier verfügt über ein Düsentriebwerk im Rumpf, dessen Abgasstrahl durch drehbare Schubdüsen nach unten bzw. nach hinten geleitet wird. In der Regel erfolgt der Start nicht senkrecht, sondern mit einer kurzen Anlaufstrecke (STOVL) oder auf Flugzeugträgern über eine Rampe, jedoch ohne Katapulthilfe \u2013 so kann erheblich mehr zugeladen werden. Die Landung (mit dann in der Regel nur noch halbem Startgewicht) kann dagegen wieder senkrecht erfolgen.
Die AV-8B Harrier II stellt die zweite Generation der Harrier dar. British Aerospace startete das Projekt zur Weiterentwicklung in den frühen 1980er-Jahren, welches später von Boeing/BAE Systems seit den 1990er-Jahren weitergeführt wird. Durch Aktualisierung der Avionik, des Triebwerks und der Waffensysteme konnte die Leistungsfähigkeit erheblich gesteigert werden und die Harrier soll in ihrer neuesten Version bis weit nach 2010 im Einsatz bleiben. Danach wird die F 35B die Harrier in den USA und Großbritannien ersetzen. Der Erstflug erfolgte am 9. November 1978 (YAV-8B), diese Ausführung ging ab Dezember 1985 in Dienst. Die Harrier wird zur Zeit in der aus dem Jahre 1985 stammenden Version AV-8B Harrier II vom US Marine Corps, der Royal Air Force, der Royal Navy sowie auf den Flugzeugträgern Spaniens und Italiens eingesetzt. Diese Version wird in Großbritannien als Harrier GR.5/GR.7/GR.9/T.10/T.12 bezeichnet.
Die GR 5 war die erste Version der zweiten Generation der Harrier für die RAF. Ihre Entwicklung begann 1976, wobei zwei AV-8A zur Harrier II Standard umgebaut wurden und ab 1979 als Testflugzeuge dienten. Die erste Serienmaschine von BAE hatte am 30. April 1985 ihren Erstflug und wurde im Juli 1987 in Dienst gestellt. Die GR5 unterschied sich von der AV-8B in einigen Punkten, so zum Beispiel bei der Avionik, der Bewaffnung und der Ausrüstung für elektronische Gegenmaßnahmen. Es wurden 41 GR 5 gebaut. Die GR5A war eine verbesserte Variante der GR5, die Teile des GR7-Upgrade erhielt. 21 Stück wurden gebaut.
Die GR7 ist eine weiter verbesserte Variante der Harrier. Ihr Erstflug fand im Mai 1990 statt, sie kam ab 1997 (Test ab 1994) auf den Flugzeugträgern der Invincible-Klasse zum Einsatz. Als GR7A wurde die erste Stufe der Umrüstung auf den Standard der GR9 bezeichnet. Sie erhielt das leistungsfähigere Rolls-Royce Pegasus-Mk-107-Triebwerk. Später auf den GR9-Standard gebrachte Maschinen behielten dabei den Buchstaben A und wurden als GR9A bezeichnet. 40 GR7 wurden derart umgebaut. Das neue Triebwerk lieferte etwa 13 kN mehr Schub, was die Zuladung vor allem unter extremen klimatischen Bedingungen erhöhte und die Kosten für die Einsätze reduzierte (geringere Wartung, Landung ohne Abwurf nicht benutzter Waffen). Beim GR9-Standard wurde die Avionik verbessert und es konnten neue Waffen benutzt werden. Dieses Upgrade (auch als Integrated Weapons Programme, IWP bezeichnet) erlaubte den Harriern den Einsatz von präzisionsgelenkter Munition und Avionik mit neuer Trägheits- and GPS-Navigation (INS/GPS).
Quelle: Auszüge aus Wiki: Hawker Siddeley Harrier
Der Bausatz ist ein "alter Bekannter" von Hasegawa und entspricht der derzeitigen Hasegawaqualität. Sehr gute Detaillierung der Oberfläche aber etwas sparsam im Cockpit und bei den Außenlasten. Nichtsdestotrotz ist die Wiederauflage bei Revell höchst willkommen, kommt man so doch zu einem vergleichsweise niedrigen Preis in den Genuss dieses Bausatzes. Ein paar Euro für ein Resincockpit oder andere Details hat man dann auch noch übrig.
Von Fehlern des Bausatzes ist mir nichts bekannt. Das dargestellte Vorbild verfügt über 65% LERX (leading edge root extensions) einige der britischen Harrier sind jedoch bereits mit 100% LERX ausgestattet. Hier ist eine genaue Recherche des gewünschten Vorbildes erforderlich. Ein Umbau ist aber unproblematisch, da es diese als einfaches Ersatzteil (für das Bausatzteil) von verschiedenen Herstellern im Zubehörhandel gibt. Gleiches gilt für Cockpit Fahrwerksschacht und andere Details des Flugzeuges ... es ist reine Geschmackssache, welchen Hersteller man hier bevorzugt bzw ob man überhaupt auf Zurüstteile zurückgreift.
Die Abziehbilder sind seidenmatt und versatzfrei auf blauem Trägerpapier gedruckt. Der vergleichsweise kleine Bogen erlaubt die Darstellung von zwei Bemalungsvarianten
Fazit: Willkommene Wiederauflage des Hasegawa Kits. Der wie das Vorbild recht komplex aufgebaute Bausatz ist von sehr guter Qualität.
Steffen Arndt, Ettlingen (November 2008)
Literatur:
AV-8 Harrier, in detail & scale Vol. 28, Don Linn, squadron/signal publication (DETAIL & SCALE INC.),1988. |
Literaturhinweis: Volker Helms, Godern