Vorbild: Die Handley Page Halifax war der zweite schwere Bomber der RAF im WK II. Der erste war die Short Stirling und der dritte die Avro Lancaster. Ursprünglich sollte die Halifax auch zwei Rolls Royce Vulture-Triebwerke erhalten, jedoch entschied man sich bei Handley Page recht früh für vier Rolls Royce Merlin-Triebwerke. Später wurden diese durch Bristol Hercules ersetzt. Die Halifax hatte nie das Potential der Lancaster und stand auch immer im deren Schatten. Eingesetzt wurde die Halifax nicht nur bei der RAF und dem Transportkommandos sondern auch beim Küstenkommando und in Fernost. Nach dem zweiten Weltkrieg wurde die Halifax u.a. in Pakistan, Ägypten (die letzten drei wurden während der Suez-Krise zerstört), Frankreich und bei zivilen Fluggesellschaften (als Frachter) eingesetzt.
Die B Mk. III entstand aus dem Bestreben die Leistung des Bombers deutlich zu erhöhen. Dafür wurden die die Bristol-Hercules-Sternmotoren eingebaut. Die Leistung war deutlich höher als bei den damaligen Merlin-Reihenmotoren. Damit gelang eine deutliche Leistungssteigerung. Von der Mk. III entstanden allein 2091 Exemplare. Die B Mk. VII war eine Weiterentwicklung der Mk. III. Davon wurden auch Transporter und Schleppflugzeuge abgeleitet.
Als weitere Version mit Rolls Royce Merlin Motoren entstand die B Mk. V mit vergrößerter Reichweite. Einige Exemplare wurden als Lastensegler-Schleppflugzeug und als Transporter für Fallschirmjäger umgebaut.
Insgesamt wurden 6.178 Exemplare gebaut und einige wenige Exemplare wurden aus Fracks restauriert, denn in Großbritannien hatte man nach dem WK II kein Exemplar für die Nachwelt gerettet.
Bausatz: Nachdem 2012 die Bristol Halifax mit den Rolls Royce Merlin in 1/72 aus einer neuen Form erschien, folgten nun die späten Versionen mit Bristol Hercules. In einer der letzten blauen unpraktischen Schüttboxen von Revell befinden sich gut verpackt zehn hellgraue Spritzlinge mit 211 Einzelteilen, ein klarer Spritzgussrahmen mit 46 Teilen, ein kleiner Decalbogen, die typische inzwischen überholte Bauanleitung mit Vorbildteil und s/w Bemalungsanleitung.
Einige Teile sind schon aus dem ersten Bausatz der Halifax bekannt. Die Abspritzung ist noch auf der Höhe der Zeit. Der Bau beginnt mit dem Cockpit. Hier muss man vielleicht noch die aufmodellierten Sitzgurte bemalen. An die Kabine für den Funker hat man auch gedacht. Auf dem Bombenschacht werden die beiden Holme montiert. Für die Instrumente gibt es Decals.
Vor dem Zusammenkleben des Rumpfes müssen noch ein paar Bohrungen durchbrochen werden. Die kleinen Fenster werden von innen eingeklebt. Innen hat der Rumpf auch in den Sichtbereichen schöne Strukturen. Warum in der Mk. III/VII auch ein Rumpfbug für die Mk. V dabei ist, das erschließt sich mir nicht. Ich denke eher, das dieser für eine Transporterversion gedacht ist.
Die Fahrwerksschächte sind samt der Fahrwerksbeine sehr gelungen. Auch hier gibt es wieder Alternativteile für die Mk. V oder ist doch die Mk. VII gemeint??? Zur Mk. V passt jedenfalls das Fahrwerk. Von einer Mk. VII habe ich keine ordentliche Detailausnahme… Die Klappen des Hauptfahrwerks müssen selbst getrennt. Werden.
Der Bombenschacht ist recht ordentlich detailliert. Allerdings haben die Klappen innen keinerlei Struktur. Dafür sind die vier Hercules-Nachbildungen sehr gelungen. Es gibt beide Sterne und natürlich auch ein Auspuffring. Gelungen sind auch die Abwehrstände. Man muss sich auch hier für eine Version entscheiden. Auch bei der Bugverglasung gibt es wieder Alternativen. Für die Montage des Antennendrahts im Heck gibt es eine Skizze in der Bauanleitung.
Der kleine Decalbogen ist tadellos im Register auf hellblauem Trägerpapier gedruckt. Es gibt ein paar sinnvolle Wartungshinweise. Die Farbhinweise beziehen sich auf das eigene System.
Bemalungen:
Fazit: Ein gelungener Bausatz der späten Halifax mit Sternmotoren in 1/72 von Revell. Was die Mk. V-Teile hier zu suchen haben, das weiß ich nicht. Immerhin freut sich die Restekiste! Für fortgeschrittene Modellbauer ist der Bausatz ist dieser Bausatz zu empfehlen.
Volker Helms, Godern(November 2015)
Literatur:
Handley Page Halifax, Warpaint Series No. 46, Tony Buttler, Warpaint Books. |