Vorbild: Mit dem Gespann aus SS-100 Gigant Zugmaschine und Meillerwagen verfügten die V2-Verbände über ein spezielles Transportmittel für die ballistische Großrakete. Der Meillerwagen wurde verwendet, um eine V2-Rakete (Aggregat 4) von der Umschlagstelle des Technischen Truppenbereichs zum Startpunkt ("Brennstand") zu transportieren. Des Weiteren diente er als Versorgungsfahrzeug bei der Betankung und der Startvorbereitung. Der inoffizielle Name "Meillerwagen" wurde oft in offiziellen Dokumenten verwendet und bezieht sich auf einen Teilelieferanten für den Anhänger, die Franz Xaver Meiller Fahrzeug- und Maschinenfabrik. Der in der Heeresversuchsanstalt Peenemünde entworfene Meillerwagen wurde bei der Firma Gollnow & Sohn mithilfe italienischer und russischer Häftlinge aus dem KZ-Außenlager Rebstock montiert. Der Meillerwagen war auch Gegenstand für Untersuchungen zur Entwicklung mobiler Raketenabschussrampen (Projekt Regenwurm).
Ziel der Operation "Backfire" war der sofortige Zugriff der westlichen Alliierten auf das technische Grundlagenwissen und die operative Handhabung der deutschen A4-Raketentechnik unmittelbar vor und nach dem Kriegsende. So sollte auch der Zugriff der Sowjetunion auf Wissensträger, Verfahren und Material verhindert werden. Höhepunkt und Lernzielkontrolle war ein Versuchs- und Demonstrationsschießen der Briten im Oktober 1945 bei Cuxhaven. (Auszüge Wikipedia)
Bausatz: Revell hat die Formen von Special Armour übernommen und aus drei Bausätzen ein Modellset gemacht. In der schön gestalteten Faltschachtel befindet sich sechs hellgraue Gießäste mit 200 Teilen. Darüber hinaus ein kleiner Gießast mit Klarsichtteilen für die Verglasung der Zugmaschine. Alle Teile sind sehr gut detailliert, ein paar kleine Grate müssen entfernt werden.
107 Teile entfallen allein auf den Anhänger sowie 73 Teile auf die SS-100 Zugmaschine, während sich die V2 mit 28 Teilen begnügt. Alles in allem müssen Da die teilweise sehr filigranen Teile sind doch sehr dick am Gießast angegossen, so dass sich das Abtrennen gerade bei den kleinen Teilen etwas schwieriger gestaltet. Daher muss man beim Heraustrennen sehr aufpassen, damit die Teile nicht zerbrechen oder wegspringen. Den Anhänger kann man in der Transport- oder Startposition zeigen.
Bauanleitung/ Bemalung: Die übersichtliche Bauanleitung in Heftform, die in 31 gut strukturierten Schritten zum fertigen Modell führt. Farbangaben im hauseigenen System. Es liegt ein kleiner, sauber gedruckter Decalbogen bei.
Fazit: Ein sehr schönes Modell für den erfahrenen Modellbauer.
Zu beziehen ist dieser Bausatz im gut sortierten Fachhandel, bei Revell direkt.
Jan Willisch, Potsdam Juli 2020