Vorbild: Der erste Prototyp der Fw 190 flog erstmals am 01. Juni 1939 mit einem BMW 139. Nachdem das Flugzeug für den BMW 801 umkonstruiert wurde, begann der Serienbau ab Ende 1940 mit 28 Fw 190 A-0. Ohne dass das RLM (Reichsluftfahrtministerium) die Erprobung der Vorserienmaschinen abgewartet hatte, wurde ein Auftrag über 102 Serienflugzeuge erteilt. Deren Produktion begann Anfang 1941 bei Focke Wulf in Bremen. Sie erhielten die Bezeichnung Fw 190 A-1. Ausgerüstet war die A-1 mit dem BMW 801C-1 und als Bewaffnung erhielt sie zwei 7,92 mm MG 17 auf dem Rumpf, zwei MG 17 in den Flügelwurzeln und zwei MG FF/M in den Außenstationen im Flügel.
Ab Februar 1944 ging die Fw 190A-8 in die Produktion. Ab dieser Version konnte das MW-50-System eingesetzt werden. Dafür wurde ein zusätzlicher Tank mit einer Kapazität von 115 Litern eingebaut. Darin wurde das Wasser-Methanol-Gemisch untergebracht. Daher wurden die Sauerstoffflaschen weiter nach hinten verlegt. Von unten erfolgte durch eine große Klappe der Zugang. Die Funkausrüstung wanderte hinter den Pilotensitz. Da sich durch diese Umbauten der Schwerpunkt verschob, verlegte man das ETC 501 um 20 cm nach vorn. Die A-8 wurde mit einem FuG-16-ZY-Funkgerät ausgerüstet. Ab Juli 1944 wurde die Notleistung des BMW 801 erhöht. Das brachte bis zu 25 km/h Geschwindigkeitsgewinn. Die A-8 verfügte meist über Propellerblätter aus Holz. Diese waren deutlich größer. Späte Exemplare erhielten auch die geblasene Cockpithaube. Sie verbesserte die Sicht des Piloten deutlich.
Die F-8 war die Jagdbomberversion der A-8. Der Motor war für den geringen Einsatzhöhen optimiert. Bewaffnet war die 190F-8 mit zwei MG 151/20 in den Tragflächenwurzeln und zwei MG 131 übern Motor. Bis Kriegsende entstanden in verschiedenen Werken ca. 3400 Exemplare der F-8.
Bausatz: Die Focke Wulf Fw 190A/F im Maßstab erschien 1997 erstmals bei Revell. Seitdem erschien er immer wieder in diversen Varianten. Das ist durchaus gerechtfertigt, denn es handelt sich hierbei um einen preiswerten leicht zu bauenden Kit. Allerdings kann man die typische Schiebehaube nicht darstellen.
In der attraktiven aber unpraktischen Schüttbox befinden sich drei hellgraue Spritzgussrahmen mit 54 Einzelteilen, zwei Klarsichtteile, ein Decalbogen und die mehrfarbige Bau- und Bemalungsanleitung. Ein paar Teile sind für andere Varianten bestimmt und wandern in die Restekiste.
Der Bausatz besitzt feine versenkte Strukturen und schöne Details. Für Einsteiger ist er nach wie vor geeignet und die Fortgeschrittenen werden zum Bausatz von eduard greifen. Die Ersteren können jetzt ruhig weiterlesen. Das Cockpit entsteht aus wenigen Bauteilen aber Revell hat die Details sehr gut zusammengefasst und damit den Bau vereinfacht.
Vor dem Zusammenbau der Tragflächen müssen noch ein paar angedeutete Sackbohrungen durchbrochen werden. Beim Höhenleitwerk gibt es scharfe Hinterkanten. Ein Sternmotor hat Revell nicht angedeutet aber das Lüfterrad ist immerhin vorhanden. Das Fahrwerk ist recht stimmig. Das gilt auch für die Klappen. Als Abwurfwaffe kommt bei dieser Bemalungsvariante eine Bombe in Frage.
Die Klarsichteile sind zwar geteilt. Offensichtlich hat aber bei der Konstruktion des Bausatzes jemand nicht an eine Schiebehaube gedacht. So ist der hintere Teil der Schiebehaube fest an die Rumpfseiten angespritzt und damit nützt die zweite Hälfte nichts. Wer aber jemanden kennt, der von eduards kleiner 190 noch ein paar Klarteile übrig hat, der kann mit ein paar Schnitten das Übel beseitigen.
Die Farbangaben sind für das eigene Farbsystem. Der Decalbogen ist sehr umfangreich. Es gibt eine Menge Wartungshinweise aber nur eine Bemalungsvariante.
Bemalungvariante:
Fazit: Die Fw 190F-8 von Revell in 1/72 ist nach wie vor ein guter Anfängerbausatz mit Makel aber trotzdem für diese Zwecke sehr zu empfehlen. Leider gibt es nur eine Bemalungsvariante.
Literaturtipp:
Peter Rodeike Jagdflugzeug Focke Wulf Fw 190 A, Fw 190 "Dora", Ta 152 H Struve Druck, ISBN: 3-923 457-44-8 |
Volker Helms, Godern (Juni 2018)