Vorbild: Das Model T von Ford (ugs. auch Tin Lizzie, "Blechliesel") war bis 1972 das meistverkaufte Automobil der Welt, als dieser Titel vom VW Käfer übernommen wurde. Zwischen 1908 und 1927 wurden in den Vereinigten Staaten 15 Mio. Stück gebaut. Henry Ford legte den "T-Ford", wie er von seinen heutigen Besitzern oft genannt wird, auf einfachste Bedienung und Reparaturfreundlichkeit aus, weswegen der Wagen kein konventionelles Fahrzeuggetriebe mit Kupplung und Wählhebel hat. Der Motor verzichtet auf Kühlwasserpumpe und Ölfilter, es gibt keine Kraftstoffpumpe und keinen Ölmessstab. Eine Kraftstoffanzeige war damals sowieso unüblich, Fahrzeugheizungen kamen erst in den 1930er Jahren auf. Die Konstruktion ist simpel und dadurch äußerst langlebig, fast alle Reparaturen können ohne Spezialwerkzeuge ausgeführt werden. Ersatzteile konnte man seinerzeit in jedem Eisenwarenladen in den USA bestellen, vieles war auf Lager. Ford erkannte, dass für eine industrielle Massenproduktion alle Bauteile mit gleichbleibend hoher Qualität und Toleranzen gefertigt werden müssen, um eine störungsfreie Montage am Fließband realisieren zu können. Hierdurch wurde er in Zusammenarbeit mit Taylor zu einem Pionier der Qualitätssicherung.
Die Model-T waren aufgrund des einfachen Aufbaus, der Serienproduktion mit gleichbleibender Qualität und den hochwertigen Werkstoffen (z.B. Vanadium legierter Stahl für die Hinterachse) zuverlässiger und langlebiger als die handwerklich produzierten Autos seinerzeit. Dies war auch einer der Gründe, weswegen sich die amerikanische Armee schon zu Beginn des Krieges dazu entschloss, dieses Auto für den Militäreinsatz auszuwählen. Der Ford-T kam in mehreren Varianten, unter anderem als Ambulanz, an die Front, und wurde auch von der französischen Armee eingesetzt. (nach Wikipedia)
Bausatz: Als ich den Bausatz in den Händen hielt, war ich gespannt, was mich erwartet. Revell hat ja extra NEW auf den üblichen Schüttkarton gedruckt. Aber mein Verdacht bestätigte sich: Es handelt sich um den ICM-Bausatz von 2016. Auf zwei grauen, und einem klaren Spritzling finden sich 118 Einzelteile in ausreichend detaillierter Qualität.
Bauanleitung/ Bemalung: Die Bauanleitung für das Auto hat 23 Seiten, und führt anschaulich Revelltypisch durch die Bauabschnitte. Auf den letzten zwei Seiten sind die Farbvorschläge (sowohl für die amerikanische, als auch die französische Ausführung) abgedruckt. Es wird das Revell Farbsystem verwendet.
Der mitgelieferte Decalbogen ist sauber von Cartograph gedruckt, und ermöglicht es, eine amerikanische Variante oder eine französische Ausführung zu bauen.
Fazit: Der Bau geht problemlos von der Hand. Dieser Bausatz ist trotz seiner 118 Teilen vorbehaltlos auch für Anfänger geeignet.
Zu beziehen ist dieser Bausatz im gut sortierten Fachhandel, bei Revell direkt.
Jürgen Bellenbaum, Dallgow-Döberitz (November 2019)