Vorbild: Der Bauauftrag für den Flugzeugträger A, die spätere Graf Zeppelin, wurde am 16. November 1935 an die Deutsche Werke in Kiel vergeben. Der Stapellauf fand am 8. Dezember 1938 statt. Getauft wurde das Schiff von Hella von Brandenstein-Zeppelin, der Tochter des Grafen Zeppelin. Der weitere Ausbau des Schiffes wurde ab September 1939 zugunsten des U-Bootbaues zunächst verlangsamt und im Juni 1940 gestoppt. Auch Entwicklung und Bau der für den Flugzeugträger vorgesehenen Flugzeuge Messerschmitt Bf 109 T , Junkers Ju 87 C und Fieseler Fi 167 als Torpedobomber und Aufklärer wurden gleichzeitig angehalten. Am 21. April 1943 wurde der zu über 90 % fertiggestellte Flugzeugträger nach Stettin geschleppt. Hier nutzte man ihn als Ersatzteillieferant. Am 25. April 1945 setzte ein Sprengkommando das Schiff auf Grund und zerstörte seine Antriebsanlage. Im März 1947 wurde das Schiff dann von der Roten Armee gehoben und diente als Wohnschiff für eine Spezialabteilung, die mit der Auswertung der Konstruktionsunterlagen der Graf Zeppelin und anderer Beuteschiffe betraut war. Man testete Bombenflugzeuge und Sprengladungen am Flugzeugträger, um zu ergründen, wie diese am wirksamsten zu bekämpfen seien. Im Juni 1947 versenkte man das Schiff vor der Danziger Bucht, wo es bis heute liegt. (nach Wikipedia)
Bausatz: Die Neuauflage der Graf Zeppelin stammt aus einer Form von 1996 und weckt Erinnerungen, da es einer der ersten Bausätze war der in meine Hände gelangte.
Drei große graue Gussäste mit 161 Teilen sind sauber ausgegossen und sind auch sehr schön graviert. Aber leider nicht mehr so der Zeit entsprechen da die Entwicklungen des Formenbau auch hier keinen Halt gemacht hat. Die Rumpfhälften sind in Kiellinie getrennt und lassen sich einfach zusammenstecken. Alles ist vorhanden z.B. Bf109 so wie Sturzkampfbomber, Flugabwehr, Katapulte, Rettungsboote, Anker, Davids, Antriebsanlage ( Welle, Wellenbock, Wellenhose und Schiffsschrauben), Entfernungsmesser, Masten, Schornstein, Scheinwerfer, Reling und die Insel. Die Detailierung ist solide, nur die Bullaugen am Rumpf sind für meinen Geschmack etwas groß geraten. Aber macht bei diesem Modell überhaupt nichts, da es eher im Einsteigerbereich angesiedelt ist.
Bauanleitung/ Bemalung: Die Bauanleitung ist sehr gut gegliedert und leicht verständlich. In 43 Schritten kommt man ans Ziel und erhält am Ende noch einen schönen einfachen Takelplan. Farbangaben erfolgen in der Hausmarke. Der Bemalungsvorschlag ist im typischen Kriegsmarinefarbanstrich Grau in Hellgrau gehalten. Die Nassschiebebilder sind erste Sahne und beinhaltet alles: Flaggen, Start-Landemarkierungen, Signalflaggen und den Namen des Schiffes für den Ständer.
Fazit: Eine solide, leider nicht mehr so zeitgemäße Neuauflage für den Einsteiger mit einer tollen Boxart. Der erfahrene Modellbauer kann dies als Herausforderung sehen, um daraus ein Blickfang zu machen. Dazu gibt es bereits einiges an Zurüstteilen. Eine klare Kaufempfehlung für den Neueinsteiger in das tolle Hobby.
Zu beziehen ist dieser Bausatz im gut sortierten Fachhandel, bei Revell direkt.
Daniel Eifler (Mai 2020)
Literatur:
Siegfried Breyer Flugzeugträger Graf Zeppelin Marinearsenal-4 Podzun Pallas Verlag, Friedberg, 1988 |
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Stefan Draminski The German Aircraft Carrier Graf Zeppelin Kagero |