Chance-Vought F4U-7 Corsair

Revell 04590 - 1/48

Die Zusammenarbeit zwischen Revell und Hasegawa hat für den deutschen Modellbauer wieder Früchte getragen. Revell bringt mit diesem Bausatz eine der letzten Corsair-Varianten heraus. Mir persönlich wäre es ganz recht gewesen, wenn die bereits unter dem Pro Modeller Label erschienene F4U-5 (mit Decals für die Darstellung des Flugzeugs des einzigen Navy-As des Koreakrieges: Guy Bordelon) zu einem günstigen Preis in Europa erhältlich wäre, aber diese Auswahl hat auch ihren Reiz.

Vorbild: Während des 2. Weltkriegs erwies sich die F4U Corsair in verschiedenen Versionen bei über 64.000 Einsätzen als das überlegene Marineflugzeug, welches sich die US Navy bei der Ausschreibung erhofft hatte. Mit einer Verlustrate von 11,3 : 1 (nur 189 Corsair gingen verloren) hatte sie die beste Bilanz aller Jagdflugzeuge im 2. Weltkrieg. Als die französischen Marineflieger der Aeronavale in den 50er Jahren nach einem Jäger für ihre Flugzeugträger suchten, fiel die Entscheidung zugunsten der Corsair. Man suchte sich aus den bereits gebauten Versionen das Beste aus und ließ sich von Chance Vought eine "französische" Corsair mit der Bezeichnung F4U-7 bauen. Die erste Maschine aus dieser Serie flog am 2. Juli 1952 während die letzte im Dezember 1952 vom Band lief. Bei den Einsätzen in Indochina (Vietnam) bis zum Fall von Dien Bien Phu am 7. Mai 1954 bewährte sich die Corsair als Rückgrat der Marineflieger. Bereits zwei Jahre später waren die französischen Corsair erneut an Kriegshandlungen beteiligt, diesmal gegen Ägypten um den Zugang zum Suez-Kanal. Auch im Algerien-Krieg wurden neben der F4U-7 auch eine Reihe von AU-1 Corsair eingesetzt. Erst Ende 1964 wurden die noch verbliebenen F4U-7 Corsair ausgemustert.

Zum Modell Die Spritzlinge sind in einem hellgrauen Kunststoff gratfrei abgespritzt. Die Detaillierung ist hervorragend, so dass eigentlich nur Gurte für das Cockpit notwendig sind. Machen kann man natürlich noch mehr....



Die Bauanleitung scheint mir etwas gedrängt zu sein, aber es dürfte aufgrund der guten Konzeption des Bausatzes keine größeren Probleme geben. Der Abziebildbogen ist sehr umfangreich und versatzfrei gedruckt. Positiv ist die Beigabe der ID-Streifen für den Suez-Einsatz, wer will kann sie ja trotzdem spritzen, aber man muss nicht. Schön wäre noch eine Variante aus dem Vietnameinsatz gewesen, um die Bearcat von Academy zu unterstützen ;-). Man kann eben nicht alles haben.


Dieser Spritzling ist 2mal vorhanden!

Bemalungsvarianten:

  1. F4U-7 Corsair: 12. Flottille; Pilot: SM Dolley; "Operation Mousquetaire", Suez Kanal, November 1956
  2. F4U-7 Corsair: 57S Escadrille-École de'l Aeronautique Navale 1961
  3. F4U-7 Corsair: Flottille 17F; Karouba Sidi-Ahmed, Algerien, Sommer 1959

Fazit: Tolles Modell zum günstigen Preis. Wer sich für die französischen Kolonialkriege des 20. Jahrhunderts interessiert, ist hier sehr gut bedient. Ich, zum Beispiel, bin fasziniert vom Suezkrieg, da hier die letzten Hochleistungsflugzeuge mit Kolbenmotor und die erste bzw. zweite Generation der Stahlflugzeuge parallel eingesetzt wurden. Außerdem machen die schwarz-gelben Identifikationsstreifen schon einiges her im tarnfarbenen Einerlei.

Steffen Arndt, Schwerin