Republic F-84F "Thunderstreak"

Revell 04526 - 1/48

Pünktlich zum 50 Jährigen Jubiläum der Bundesluftwaffe hat Revell nicht nur die eigenen Formenlager gesichtet, um für den deutschen bzw. europäischen Markt passende Bausätze herauszubringen. Dieses Modell stammt aus dem eigenen Fundus und ist etwas älteren Datums.

Vorbild: Die Republic F-84 "Thunderjet" wurde gegen Ende des Zweiten Weltkrieges als strahlgetriebenes Jagdflugzeug für die USAAF zunächst unter der Bezeichnung P-84 konstruiert. Mit der Einführung des USAF-Bezeichnungssystem änderte sich die Bezeichnung in F-84. Der Jungfernflug des Prototyps fand 28. Februar 1946 statt und das Flugzeug wurde bis 1953 in einer Stückzahl von ca. 4.450 produziert.

Die ersten F-84-Varianten hatten ungepfeilte Tragflächen und erwiesen sie sich im Koreakrieg den gegnerischen MiG-15 als unterlegen. Die MiG-15 hatten gepfeilte Tragflächen, welche durch ihren niedrigeren Luftwiderstand im Hochgeschwindigkeitsbereich wesentlich bessere Flugleistungen ermöglichten. Die F-84 wurde daher aus dem Einsatz als Jäger zurückgezogen und nur noch als Jagdbomber für Angriffe auf feindliche Züge, Depots, Brücken, Stellungen, Truppen etc. verwendet. Sie trug Bomben (inkl. Napalm-Kanistern) und ungelenkte Raketen.

Der Misserfolg der F-84 in der ursprünglich geplanten Rolle als Jagdflugzeug führte zur Entwicklung einer verbesserten Variante mit gepfeilten Flügeln. Diese umfassende Weiterentwicklung wurde F-84F Thunderstreak genannt (obwohl der Prototyp YF-96 genannt wurde und eine neue Modellnummer implizierte). Der auf der F-84F basierende Aufklärer war die RF-84F Thunderflash. Die F-84 war der erste US-Jäger, der taktische Atomwaffen tragen konnte. Sie wurde an viele befreundete Nationen geliefert, darunter (ab 1957) die Bundesrepublik Deutschland.
(Nach dem Wiki: F-84)

Mit der Lieferung von 450 F-84F, im wesentlichen Maschinen der letzten Baureihe F-84F-66 RE, und 108 RF-84F and die Bundesrepublik Deutschland zum Aufbau der neuen deutschen Luftwaffe, wurde diese der größte Nutzer dieser beiden Typen außerhalb der USA. Die Maschinen wuden mit dem Flugzeugträger nach Bremen gebracht und dort bei der Weserflug GmbH entmottet und für den Einsatz bei den fliegenden Verbänden vorbereitet. Am 24.09.1956 nahm die Waffenschule 30 der Luftwaffe in FFB als erster Verband mit zunächst 3 Maschinen den Flugbetrieb auf.

Die Einsatzzeit der F-84F bei der Luftwaffe war durch Improvisation gekennzeichnet. Alles war im Aufbau begriffen, es fehlte an Infrastruktur, an erfahrenen Technikern, an Pilotenm und auch an Vorschriften. Die Flugzeugführerausbildung war z.B. zu dieser Zeit noch an vielen Stellen improvisiert und wurde an vielen Orten betrieben ... wo gerade Kapazitäten frei waren. Hauptsächlich erfolgte sie in den USA. Die Dienstzeit des Waffensystems war jedoch nicht nur aus diesem Grund von vielen "Vorfällen" geprägt (nachzulesen z.B. bei Wache).

162 Totalverluste hatte die neue deutsche Luftwaffe an F-84F/RF-84F zu beklagen, eine höhere Verlustrate als der später so berüchtigte Starfighter, von dem jedoch wesentlich mehr beschafft wurden und der absolut mehr Verluste hatte. Die Luftwaffe war jedoch kein Einzelfall, denn auch in Belgien und den Niederlanden waren ähnlich hohe Verlustraten zu beklagen.
(Abschnitt zur BLw nach S. Wache "Republik F-84F 'Thunderstreak' " aus der Reihe F-40)

Zum Modell Der Bausatz ist ein alter Bekannter und stammt aus der "goldenen Zeit" von Monogram. Eine Jahreszahl konnte ich auf dem Spritzling nicht finden, ich denke jedoch dass er aus den 70ern stammt. Dementsprechend sind auch die Gravuren erhaben ausgeführt, dies jedoch sehr fein. Nun mag man zur Realitätstreue von erhabenen dargestellten "Blechstößen" stehen wie man will, ein Problem bereiten diese: sie sind kaum wiederherstellbar, wenn sie durch das Verschleifen von Klebenähten oder "Unfälle" verloren gehen. Seltsam ist die Konstruktion der "Gussrahmen" mit zentralen Steg ohne "Rahmen". Die Angüsse der Bauteile sind recht groß, womit wir wieder beim Problem des Schleifens sind. An den Teilen für den Bugradschacht sind leichte Sinkstellen zu beobachten, diese sind auf der Außenseite und später wohl nicht mehr zu sehen.

Das Modell ist insgesamt gut ausgestattet. Außenlasten und ein Pilot (gar nicht mal so schlecht) sind heute nicht immer Standard. Dazu gesellt sich noch der neue reichhaltige Decalbogen. Ein weiterer Pluspunkt dieses Bausatzes ist die sehr gute Nachbildung des Vorbildes, denn er ist nach wie vor der dem Original am meisten ensprechende, wobei die Konkurrenz nicht wirklich groß ist.

Bemalungsvarianten:

  1. Republik F-84F Jagdbomber-Geschwader JaboG 33, Büchel 1962 (getarnt)
  2. Republik F-84F Jagdbomber-Geschwader JaboG 31, Nörvenich, 1959 (naturmetall)
  3. Republik F-84F No.10 Wing, Belgische Luftwaffe, Kleine Broghel, 1960
  4. Republik F-84F Aerobatik Team "Dash-Four" der Niederländischen Luftwaffe auf dem "World Cogress of Flight", Nellis AFB, Nevada (USA); 17. April 1959

Fazit: Gutes Modell zum günstigen Preis. Wer eine korrekte F-84F bauen möchte, kommt wohl um diesen Bausatz (noch) nicht herum. Nicht nur den Freunden der Bundesluftwaffe sehr empfohlen!

Steffen Arndt, Schwerin