Vorbild: Die Pläne zur Entwicklung der Tomcat (Kater) begann 1967 und sollte in der U.S. Navy als schwerer trägergestützter Jagdbomber die F4F Phantom II ablösen. Um auf Flugzeugträgern möglichst platzsparend zu parken, griff Grumman auf das Prinzip der Schwenkflügel zurück. Diese waren nicht nur platzsparend, sondern sorgten auch für eine niedrige Landegeschwindigkeit auf den Trägern, wenn diese voll ausgeschwenkt waren. Nach der Indienststellung 1970 sorgte eine ständige Kampfwertsteigerung der Tomcat für eine jahrzehntelange Einsatzzeit. Das einzige Land, in das die F-14 exportiert wurde, war der Iran. Noch unter Schah Reza Pahlavi wurden 80 Maschinen diese Typs für die iranische Luftwaffe zwischen 1976-1978 geliefert. Ein halbes Jahr später kehrte der islamische Führer Ayatollah Khomeini in sein Land zurück. Nach der Machtübername behielt die nun Revolutionary Air Force die Maschinen. 1980 kamen sie im Zuge des Ersten Golfkrieges gegen Saddam Hussein zum Einsatz.
Bekannter ist sie auch als der eigentliche Star des Spielfilms "Top Gun. Sie fürchten weder Tod noch Teufel" von Jerry Bruckheimer aus dem Jahr 1986, bei dem die U.S. Marine kräftig zu Werbezwecken mitgewirkt hat. Wer also auf der großen Leinwand einmal diese Flugzeuge mit all ihrem Können im Einsatz sehen wollte, der kam voll auf seine Kosten. Die Handlung war eher dürftig, sorgte aber für den Durchbruch des Hollywood Stars Tom Cruise. "Maverick" ist der Rufname des Piloten beim Funkverkehr. In der amerikanischen Begrifflichkeit ist ein Maverick ein Pferd, was sich nicht zähmen lässt.
Top Gun ist die Bezeichnung für die Naval Fighter Scool in Miramar Kalifornien. Diese Schulungsakademie für Luftkämpfe wurde aufgrund der schlechten Erfahrung gegründet, die amerikanische Jagdpiloten im Vietnamkrieg bei der Auseinandersetzung mit ihren nordvietnamesischen Gegnern hatten. Bei den Übungen wurden für gegnerische Maschinen Typen wie die A-4 Skyhawk oder die F-5 Tiger II verwendet. Die "Guten" flogen zu Anfang die F4F Phantom II, aber dann hauptsächlich die F-14A Tomcat.
Bausatz: Unsere Tomcat ist ein alter Bekannter von 1993, der erstmals 1978 von Monogram hergestellt wurde. Die erhabenen Gravuren legen dafür Zeugnis ab. Das tut der Qualität der 97 Teile aber keine Abbruch. Im Gegenteil, wer sich nicht mit hunderten von Einzelteilen herumschlagen möchte, bekommt ein schön detailliertes Modell. Monogram war damals der Garant für einfach zu bauende Modelle mit einem hohen Grad an Details und Feinheiten. Der schön ausgeformte Pilot weist darauf hin.
Das Cockpit steht einer Replik aus neuerer Zeit nicht nach. Die Seitenkonsolen und die Instrumente, aber auch die Schleudersitze, sind für die damalige Zeit richtige kleine Modelle. Für die Gestaltung der Instrumente stehen Decals zur Verfügung.
Der Rumpf besteht aus einer oberen und unteren Hälfte. Die Höhenleitwerke sind angegossen. Im Rumpf werden die mittels Zahnräder beweglichen Flügel eingebaut. Die Gravuren sind teils erhaben, aber im Bereich der Steuerflächen und Landeklappen negativ gestaltet. Die Fahrwerke sind auch recht gut gemacht. Separate Klappen oder Luftbremsen hat der Bausatz nicht zu bieten, dafür aber eine schöne klare Kabine ohne Mittelgrat.
Als externe Bewaffnung liegen dem Bausatz Raketen für den Luftkampf bei.
Bemalung: Die Kennungen beziehen sich auf die Filmmaschine von Maverick.
Fazit: Der Hype, welcher die Modellbauwelt auf diese Flugzeuge zurückgreifen lässt, ist die Herstellung eines zweiten Teils des Top Gun-Filmes. Im Juli 2021 soll er, wenn es die Corona-Pandemie zulässt, in den deutschen Kinos uraufgeführt werden. Hoffen wir das Beste. Zu dem Bausatz ist noch zu sagen: für einen fairen Preis bekommt man ein schönes Modell des Filmstars.
Erhältlich bei gut sortierten Modellbauhändlern, direkt bei Revell oder für Händler bei Glow2B.
H. Jürgen Bauer (April 2021)