Vorbild: Über den Starfighter noch viel zu schreiben, hieße Eulen nach Athen tragen. Darum nur eine einfache Darstellung. Bei der Ausführung F-104G von der Firma Lockheed in Kalifornien stand der Buchstabe G für eine spezielle Anfertigung des Abfangjägers für das Nato-Mitglied Deutschland, also Germany. Intern auch als "Super Starfighter" bezeichnet, bekam das Grundmodell eine verstärkte Zelle, ein dem europäischen Raum angepassten NASARR Bordradar. Außerdem wurde das Kampfflugzeug mit einem General-Electric J179 Nachbrennertriebwerk ausgerüstet. Viele andere Nato-Länder, wie z.B. die Niederlande oder Belgien übernahmen den Jet in ihren Luftflotten.
Bausatz: Im attraktiven unverbesserlichen Faltkarton kommt ein alter Bekannter von 1995 daher. Übrigens befinden sich an den zwei Gussrahmen an Stelle von 60 - 76 Teile. Na ja, ein Irrtum zugunsten von mehr Masse ist immer besser als umgekehrt. Die Detaillierung ist recht ordentlich und die Strukturen sind sehr stimmig und negativ fein gestaltet.
Das Cockpit wirkt sehr schlicht, so wie auch der Schleudersitz. Details bringen aber die guten Decals für diesen Bereich und die Kabine ist auch nur geschlossen anzubringen. Leider ist die Haube aber etwas zu flach geraten. Richtig dagegen ist die hintere Aufteilung des Rumpfes. Die F-104G hatte ein größeres Seitenleitwerk als die amerikanischen Abfangjäger-Varianten. Die Luftbremsklappen lassen sich geöffnet darstellen. wohl fertigungsbedingt ist das gespreizte Hauptfahrwerk zusammen mit den Einzugsstangen in einem Stück ausgeformt. Mittels einer speziellen Maltechnik lässt sich aber die Illusion eines Zwischenraumes bei diesem Teil bewerkstelligen.
Bemalung: Der Decalbogen ist klein, aber reichhaltig mit den vielen Wartungshinweisen für eine von zwei Maschinen. Am attraktivsten dürfte wohl der Starfighter der belgischen Luftwaffe sein. Mit seinem Anstrich, welcher der Südostasien Tarnung der Amerikaner entspricht. Dazu kommen noch die Außentanks in orange. Stationiert war der Jet 1981 in Beauvechain Belgien. Als zweites ist ein Starfighter der königlich niederländischen Luftwaffe vorgesehen, stationiert in Leeuwarden 1980. Die Tarnung ist Dunkelseegrau und Nato-Oliv. Unterseitig in grau.
Fazit: Wer ein Modell des Starfighters in dem Sammlermaßstab 1:72 haben möchte, hat im Moment keine weitere Wahl, als auf den Revellbausatz zurückzugreifen. Andere Anbieter liefern z.Z. nicht.
Zu beziehen ist dieser Bausatz im gut sortierten Fachhandel oder bei Revell direkt.
H.J. Bauer, Berlin (Februar 2020)