Vorbild: Nachdem Panavia Tornado ist der Eurofighter das wichtigste Rüstungsprojekt der Europäischen Nutzerstaaten Deutschland, England, Italien und Spanien. Seine Entwicklung umfasste 30 Jahre und war durch Finanzierungsschwierigkeiten geprägt. Als reines Jagdflugzeug konzipiert (Abfangjäger), in Deutschland als Jäger 90 bezeichnet, änderte sich nach dem Fall des eisernen Vorhang die Konzeption des Flugzeug.
Von allen Entwicklerstaaten wurde von politischer Seite ein Mehrzweckflugzeug gefordert, das Abfangjäger und Jagdbomber in sich vereinte. Dies benötigte weitere Entwicklungszeit, weil die Software umgeschrieben werden musste. Nachdem diese Schwierigkeiten überwunden waren, erhielten Deutschland und die drei anderen Nutzerstaaten ein hervorragendes Kampfflugzeug, das durch seine Agilität und Wendigkeit in der Luft besticht.
Zwei Eurojet-Triebwerke leisten Schub satt, so dass der Jet auf Mach 2 beschleunigen kann. Auch die Steigrate ist enorm. Der Pilot kann über Sprache mit dem Flugzeug in Verbindung treten. Durch seine geringe Radarsignatur ist er vom gegnerischen RADAR nur schwer zu erfassen. Aber sollte er dennoch von Bodenluftabwehr erfasst werden, kann, er mit einer Vielzahl von Verteidigungsmöglichkeiten gegen diese vorgehen. Nur die Amerikanische F-22A Raptor kann mit dem Eurofighter mithalten.
Für den Eurofighter wurden auch neue Waffen entwickelt. Den IRIS-T Luft-Luft-Lenkflugkörper kürzerer Reichweite verfügt über eine Schubvektorsteuerung und ist befähigt in Verbindung eines neuen Pilotenhelms ziele im Heckbereich des Flugzeugs zu bekämpfen. Als Luft-Luft-Lenkflugkörper mittlerer Reichweite steht die Meteor zur Verfügung. Diese wird bei der Luftwaffe ab 2012 eingeführt. Wen der Eurofighter als Jagdbomber eingesetzt, wird kann er den neuen Abstandspenetrator Taurus verwenden. Dieser hat eine Reichweite von 350 Kilometer. Aber der Eurofighter kann noch eine Vielzahl anderer Waffen tragen.
707 Bestellungen liegen für den Eurofighter vor. Viele Länder bekunden ihr Interesse an dem Flugzeug. Deutschland wird 180 Typhoon, aus drei Tranchen erhalten. Gebaut wird der Eurofighter für die deutsche Luftwaffe bei EADS in Manching in Bayern. Der Eurofighter fliegt bei der Luftwaffe momentan bei zwei Geschwadern. Dem JG 73 "Steinhoff" in Rostock- Laage und dem JG 74 "Mölders" im bayrischen Neuburg an der Donau.
Bausatz: Nachdem sich ein asiatischer Modellbauhersteller, am Eurofighter im großen Maßstab 1:32 versucht hat, und dieser leider etwas in die Hose gegangen ist, legt die Firma Revell den TYPHOON nach. Mit diesem Modell ist dem Hersteller aus dem beschaulichen kleinen Städtchen Bünde ein guter Wurf gelungen.
War der Eurofighter im Maßstab 1:48 schon gut, setzt Revell im großem Maßstab noch einen drauf. 391 Einzelteile möchten zusammen gesetzt werden. Alle Spritzlinge, sind gut aus der Form gekommen und grobe Formschnitzer sind nicht zu erkennen. Auswerfermakierungen sind kaum sichtbar und treten fast nur auf der Rückseite der Teile auf. Das ist leider beim Hauptfahrwerkschacht nicht der Fall. Wie beim 1:48 Modell treten diese auf der Vorderseite auf und müssen umständlich entfernt werden. Leider ist das Radom ist in zwei Hälften gespritzt worden. Beim Zusammenkleben der beiden Hälften, entsteht so eine Klebenaht, die entfernt werden muss.
Aber die Pluspunkte überwiegen. Wie die separaten Vorflügel, Landeklappen und das Querruder. Sie können alle ausgefahren dargestellt werden. Die Carnards (Entenflügel)sind beweglich. Das Cockpit ist ausreichend detailliert. Wer das Cockpit noch supern möchte, kann auf den Satz von revell oder auf andere Zubehörhersteller zurückgreifen. Revell hat dankenswerter Weise auf Gummireifen verzichtet und diese komplett mit Felge in Polystyrol gegossen. Im Gegensatz zum Bugreifen weist der Reifen am Hauptfahrgestell aber kein Profil auf. Schade!
Als weiteres Schmankerl legt Revell dem Bausatz ein Eurojet 200 Triebwerk mit Traggestell bei. Das Triebwerk ist gut detailliert und schon so ein Modell im Modell. Wem das nicht ausreicht, kann sich hier mit einer Vielzahl von Leitungen so richtig austoben, Originalfotos vorausgesetzt
Der Waffensatz ist nicht so umfangreich wie beim 1:48 Modell des Eurofighters von Revell. Lagen diesem auch Abwurfwaffen bei beschränkt sich der Bausatz nur auf Luft-Luft Abwehrwaffen, wie AIM-9L Sidewinder, IRIS-T, für die Englische Version die AIM-132 ASRAAM und als Mittelstreckenbewaffnung die AIM-120, sowie die Meteor bei. Die Bauanleitung umfasst 20 Seiten. Wer schon öfter ein Revellmodell gebaut, weiß das die Bauanleitungen gut bebildert sind und fragen hier nicht entstehen. Nach 129 Bauabschnitten ist der Eurofighter fertig.
Bemalung und Decals: Da sich Revell nur auf sein Farbsortiment bezieht müssen fast alle Farben zusammengemischt werden. Auf Federalstandartfarben bezieht sich Revell nicht. Die Haupttarnung der Rumpfes besteht aus FS 35237 (Life Color UA 145 French Blugrey). Das Radom und die Vorderkanten von Leitwerk und Tragflächen sind in FS36314 (Life Color FS36314 Barley Grey) abgesetzt. Beide Farbtöne müssen mit etwas Weiß abgemischt werden.
Der Decalbogen ist sauber gedruckt und die Decals sind Matt abgesetzt. Aus den Decalbogen können drei Maschinen gebaut werden.
Fazit: Ein fast perfekter Bausatz mit kleineren Schwächen. Und 50 Euro sind für dieses Modell dieses Jets mehr als gerechtfertigt. Wer dieses Modell noch aufwerten möchte, muss sich noch etwas gedulden. Ätzteile von anderen Firmen werden folgen. Sehr empfehlenswert.
Aber einen kleinen Kritikpunkt habe ich doch noch. Leider liegt die Cockpitkanzel ziemlich ungeschützt bei und ragt aus dem Gießrahmen heraus. Daher wurde sie im Karton so zusammengedrückt, dass sie beim Auspacken gerissen ist. Abteilung X bei Revell wurde abgeschafft. Woher bekommt man nun Ersatz?!
Andreas Wolf, Berlin (Dezember 2009)
Literaturempfehlungen:
Der Eurofighter Von Bernd Vetter/ Frank Vetter Motorbuch Verlag ISBN: 978-3-613-02820-3 |