Zum Vorbild: Da wir schon einige Eurofighter-Bausätze bei uns auf der Seite vorgestellt haben, möchte ich an dieser Stelle auf die entsprechenden Artikel verweisen. Revell formuliert es kurz so: Der Eurofighter ist das derzeit überragende Hochleistungs-Mehrrollen-Kampfflugzeug der neuesten Generation. Für das 2014 Nato Tiger Meet in Jagel hat das Taktische Luftgeschwader 74 aus Neuburg/Donau den Eurofighter mit den Kennzeichen 30+09 mit Hilfe von Martin Lecherbauer eine wirklich aussergewöhliche Sonderlackierung verpasst und damit den Preis für die beste Lackierung gewonnen.
Zum Modell: Vor rund fünf Jahren hat Revell den Bausatz als Neuheit auf den Markt gebracht. Bis heute ist das Modell konkurrenzlos gut und daher gilt das, was Uwe damals in seinen First Look gesagt hat, auch weiterhin. Auch in der Neuauflage ist die Qualität der Teile und der Guss von keinerlei Alterungserscheinungen getrübt. Vom Umfang entspricht der Kit dem des Einsitzers, sprich für die Außenlasten sind die Luft-Luft-Raketen sowie zwei Zusatztanks vorhanden.
Der Hauptgrund der Auflage ist natürlich die Umsetzung der Sonderlackierung des "Bronze Tiger". Dazu hat der französische Spezialist Syhart Decals einen sehr unfangreichen und beeindruckten Abziehbilderbogen gezeichnet. Dieser enthält über 100 einzelne, matt gedruckte Bilder, mit welchen die "Tigerstreifen" entstehen sollen. Daher ist davon auszugehen, dass das Aufbringen eben dieses Design sicherlich der schwierigste Part beim Bau sein wird. Die Anleitung dafür ist recht groß gedruckt, so dass hier eine gute Unterstützung besteht.
Das Aufbringen beginnt mit den großen Flächen an den Ecken des Flugzeuges, welche dann die Fix- und Bezugspunkte für die kleineren Bilder darstellen. In Internetforen zeigen schon einige sehr schnelle Modellbauer fertige Modelle, von großen Schwierigkeiten wird nicht berichtet. Revell empfiehlt den Einsatz von Weichmachern, was sicherlich berechtigt ist. Eine Verbesserung noch am Rande, für die Cockpitarmaturen liegen ebenfalls Abziehbilder bei.
Bei Sonderlackierungen ist natürlich immer die Frage nach dem Farbton, in diesem Falle hat der Bronze-Ton sicherlich auch seinen Ursprung in der Palette eines Autoherstellers. Das heißt oft, dass der Modellbauer zum Mischen gezwungen ist. Hier schlägt Revell eine Mischung von Bronze mit Rot im Verhältnis 75% zu 25% vor. Etwas probieren und herantasten an den Farbton ist meiner Meinung nach wahrscheinlich notwendig.
Fazit: Eine beeindruckende Wiederauflage des einsitzigen Eurofighters liefert uns Revell hier ab. Interessanter Weise hat der kleinen Maßstab 1/144 bei der Umsetzung der Sonderlackierung auch zunächst den Vorzug gegenüber den anderen Maßstäben bekommen. Daher eine klare Empfehlung, etwas Erfahrung insbesondere im Umgang mit Abziehbildern sollte schon vorhanden sein.
Sebastian Adolf, Gaimersheim(August 2015)