Vorbild: Nach längeren Gesprächen mit verschiedenen Fluggesellschaften legte Douglas 1939 den Entwurf eines neuen, vergleichsweise großen viermotorigen Verkehrsflugzeugs vor. Der Erstflug der DC-4 am 14. Februar 1942 fand während des Zweiten Weltkriegs dann allerdings schon mit militärischem Kennzeichen statt. Trotzdem wurden von den Fluggesellschaften 61 Stück vom Reißbrett weg bestellt. In den folgenden Jahren erwarb sich das Flugzeug in 1163 gebauten Exemplaren einen hervorragenden Ruf als zuverlässiges und belastbares militärisches Transportflugzeug. Die DC-4 bzw. ihre militärische Version, die Douglas C-54 Skymaster kam unter anderem auch als Rosinenbomber während der Berliner Luftbrücke 1948/49 zum Einsatz.
Nach dem Kriegsende baute Douglas 79 zivile DC-4, ausgelegt für bis zu 56 Passagiere, die zusammen mit etwa 250 entmilitarisierten Maschinen gleichen Typs (C-54) weltweit bei Fluggesellschaften zum Einsatz kamen. Die ersten zivil gefertigten Maschinen wurden am 18. Januar 1946 an die US-amerikanische Western Airlines und an die belgische Sabena ausgeliefert. Weil Western Airlines ihre Maschinen kurz darauf in Dienst stellte, gilt sie als Erstbetreiber dieses Flugzeugtyps. Insgesamt wurden von der DC-4 bzw. C-54 1.244 Stück produziert.
Die Fluggesellschaft Balair erhielt die DC-4 wohl 1959 aus Beständen der Swissair, die zum Ende ihrer Dienstzeit auch als Frachter eingesetzt wurden. Das müsste so 1969 gewesen sein. Icelandair betrieb ihre DC-4 bis 1958. Aus Wikipedia.
Bausatz: Für einen 144er wie mich sind die Abmessungen der Teile schon gewaltig. Obwohl ich durchaus andere Airliner in 1/72 kenne. Im Grunde ist die Aufteilung der 150 Teile, wie man sie von vielen Passagierflugzeugen in anderen Maßstäben kennt. Mit modernen, feinen Gravuren und eingearbeiteten Details. Die Rumpfschalen besitzen offene Fenster, passende Klarsichtteile, ebenso wie es eine Cockpithaube als Klarsichtteil gibt.
Die Tragflächen sind in mehrere Teile aufgeteilt, die Klappen am Ende sind einteilig gegossen, so dass man auch ein wenig mit ihrer Stellung spielen kann, es ergibt sich so auch eine feine Hinterkante. Was die Optik der Höhen- und des Seitenruders angeht, wurde mir zugetragen, dass diese als Metalloberfläche dargestellt sind, zum Original gehören wohl eher stoffbespannte Oberflächen. Hier gilt es wie immer: Wer es genau wissen möchte muss recherchieren, aus welchem Jahr er welche Ausführung der DC-4 bauen will. Dann findet er auch den rechten Zugang zur korrekten Darstellung. Es wird sicherlich passende Austauschteile auf dem Markt für Nachrüstsätze geben. Für die C-54, wie sie in Tempelhof abgestellt ist, stimmen die Teile wohl.
Beeindruckend ist die Anzahl der Teile für Cockpit, Fahrwerk und für die Triebwerke. Für letztere kann man verschiedene Versionen darstellen, für die Balair Variante hilft die Bauanleitung, für andere muss man - eben - recherchieren.
Was mich wirklich begeistert ist die Kabine. Das Modell der C-54 hat Innenschalen, die die raue Außenwand darstellen und die bespannten Stahlrohr Sitzgelegenheiten mitliefert.
Für die DC-4 gibt es glatte Innenwände mit Ablagefächern und Airlinersitze und natürlich auch die passende Tür. Klasse. Mal sehen wie man es hinbekommt, dass man nach dem Bau davon noch etwas sieht. Wie wir schon wissen, ist der Kabinenboden von vorneherein ein Wendeboden. Eine Seite C-54, die andere DC-4.
Mal sehen, wie das alles am Ende zusammenpasst. Auf jeden Fall steht einem eine bunte, umfangreiche und nach dem neuen Revell-Prinzip erstellte Bastelanleitung, bzw. -buch, zur Verfügung.
Bemalungsvarianten: Der sauber gedruckte Decalbogen aus dem Hause Revell hat Markierungen, Fensterstreifen und Details für eine Maschine der Balair oder dem Vorgänger der Icelandair. Es handelt sich um die üblichen Nassschiebebilder, die in der gewohnt guten Qualität in Italien gedruckt worden sind.
Mein ganz persönlicher Gesamteindruck (!): Ich bin beeindruckt. Und gespannt. Ob all die vielen Versprechungen, die dieser Bausatz macht, sich im Bau bestätigen. Und vor Allem: Wo stelle ich das Biest danach hin? Ich werde berichten!
Der Bezug ist über den Fachhandel, oder bei Revell direkt möglich. Preis: ca. 50 Euro.
Viel Spaß beim Basteln,
Uwe Damaschek
Berlin (Januar 2017)