Douglas C-54D Thunderbirds

Revell 03920 Spritzguss mit Fotoätzteilen - 1/72

Vorbild: Die Geschichte der Douglas DC-4 beginnt mit einer Fehlkonstruktion. Das war die DC-4E. Der 52-Sitzer wurde 1939 als zu kompliziert abgelehnt und der einzige Prototyp ging an Japan. Douglas begann noch mal die Entwicklung eines viermotorigen Verkehrsflugzeuges und dieses flog erstmals am 14. Februar 1942. Es war für bis zu 40 Passagiere konzipiert.Infolge des WK II gingen erstmal die C-54 Skymaster genannten Transporter für USAAF und US Navy (hier R5D) in die Serie. In Kanada entstanden noch 71 modifizierte DC-4M North Star in Lizenz.



1163 Exemplare wurden es insgesamt. Nach dem Krieg baute Douglas noch 79 zivile DC-4 für mehrere Fluggesellschaften. Die Amerikaner setzten die C-54 nach dem WK II während der Berliner Luftbrücke 1948/49 als Transporter ein.



Die heute Thunderbirds genannte Flugstaffel wurde am 25. Mai 1953 als 3600. Air Demonstration Unit gegründet. Der ursprüngliche Spitzname wurde schnell als Eigenname übernommen. Zuerst wurden die F-84 Thunderstreak geflogen aber schon 1956 wurde auf die überschallschnelle F-100 Super Sabre umgerüstet. Bis auf eine kurze Unterbrechung wurde diese bis 1969 geflogen. Heute nutzt man die F-16C Fighting Falcon.



Bausatz: Diese Platinium-Edition der C-54D überrascht schon, denn zwei Sondereditionen dieses Vorbildes innerhalb weniger Monate war schon ungewöhnlich. Diese Edition geht aber in eine andere Richtung. Hier gibt es das volle Programm an Detaillierungssätzen.



In dem attraktiven aber etwas zu wabbeligen Stülpkarton befinden sich sehr gut verpackt 14 weiße Spritzgussrahmen mit 330 Teilen, einen Klarsichtrahmen mit 22 Teilen. In einem separaten Karton befinden sich noch folgende eduard-Detailsets: SS529, 73530 und 72605. Ein paar Revell-Teile sind auch für die DC-4 ausgelegt und wandern in die Restekiste. Der Rumpfboden ist clever ausgelegt. Auf der Rückseite ist er dann für die DC-4 benutzbar oder für diese C-54D.



Der Aufbau ist klassisch. Es gibt feine versenkte Strukturen und schöne Details. Die Ruder hat man metallbeplankte zum Vorbild genommen. So sind sie bei der Tempelhofer C-54 ausgeführt. Auf jeden Fall gab es auch mit Stoff bespannte Ruder.

Hier beginnt der Bau mit dem Cockpit. Dieses ist sehr gut detailliert. Die Instrumente haben schöne erhabene Strukturen. Sie können bemalt oder mit einem Decal versehen werden. Alternativ kann man hier sehr schön die mehrfarbig bedruckten Teile aus dem Set SS529 entnehmen. Selbst an die Sitzgurte hat man bei Revell gedacht. Diese sind aufmodelliert und brauchen nur noch bemalt werden.



Weiter hinten gibt es von innen sehr detaillierte Innenschalen. Dadurch kann die große Frachtluke offen bleiben. Hier sind aber einige Sitze der DC-4 zu montieren. Damit sind die Gurte des Sets 73530 aber überflüssig. Aber immerhin sind die Gurte auf den Sitzen anmodelliert.

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Die Rumpffenster werden von innen in die eigentlichen Rumpfhälften eingeklebt. Bevor man diese miteinander verbindet muss man noch mindestens 60g Gegengewicht im Rumpfbug unterbringen. Falls es zu wenig war, dann gibt es immerhin noch eine Stütze fürs Rumpfheck. Beim Original wurde auch so etwas benutzt.



Die R-2000-Sternmotore hat Revell schön detailliert ausgeführt. Zündkabel muss man allerdings selbst herstellen oder dem beiliegenden Set 72605 von eduard entnehmen. Bei der Auspuffanlage gibt es optionale Teile. Leider schweigt sich die Bauanleitung aus welche man benutzen soll.



Das Fahrwerk sieht schon aus der Kiste recht ordentlich aus. Selbst an Fahrwerksscheren und Bremsschläuche hat man gedacht. Die Fahrwerksklappen sind von innen detailliert. Hier liefert das Set 72605 noch ein paar Teile. Alle Ruder sowie die Landeklappen sind beweglich oder können in verschieden angeklebt werden. Die große Rumpftür kann natürlich offen angeklebt werden. Dazu muss diese zerschnitten werden.



Der Decalbogen ist tadellos gedruckt. Die Farbangaben sind für das eigene Revell-Farbsystem. Allerdings gibt es nur eine Bemalungsvariante. Leider geht die Revell-Bauanleitung nicht auf die Fotoätzteile ein sondern man muss auf die mitgelieferten Bilder von eduard zurückgreifen.

Bemalung:

  1. C-54D, der USAF Thunderbirds, Nellis AFB, Nevada, Anfang 1961.

Fazit: Diese Ausgabe der C-54D Skymaster von Revell in 1/72 ist dem sehr erfahrenen Modellbauer sehr zu empfehlen. Statt der Teile für die "normale" C-54D im Laderaum hätte ich mir die gelben Masken von eduard gewünscht.

Literatur:

Douglas C-54/R5D Skymaster and DC-4
WARPAINT Series 109
Stafrace, Charles
Warpaint Books 2017

Volker Helms, Godern (März 2019)