Vorbild: Der Dodge Carger der Jahre 1966 bis 1978 war ein Sportcoupé der amerikanischen Mittelklasse, der zum Chrysler-Konzern gehörenden Dodge-Division. Zunächst gehörte es zu der Klasse der Muscle Cars, doch wurden die Motorleistungen nach 1971 wegen strengerer Abgasvorschriften reduziert, was zu einer Änderung des Charakters dieses Autos führte.
Muscle Cars: 1968 bis 1974 - 2. Generation: Da die Verantwortlichen bei Dodge der Auffassung waren, dass der erste Charger zu schwerfällig und altbacken wirke, kam schon 1968 ein völlig neues Modell auf den Markt. Es wirkte noch schnittiger als sein Vorgänger und wurde mit dieser Karosserie bis einschließlich 1970 gebaut. Die ersten drei Modelljahre waren die erfolgreichsten, und die damaligen Verkaufszahlen konnten später nicht mehr erreicht werden. Besonders die R/T ("Road/Track")-Modelle mit dem Hemi-V8-Motor galten als sichere Sieger eines jeden Beschleunigungsrennens, obwohl der Chrysler-Konzern mit den Charger- und den ihn ähnlichen Plymouth Road Runner-Modellen in der NASCAR bis 1970 ewiger Zweiter hinter den Ford-Fahrzeugen blieb. 1971 erhielt der Charger erneut eine neue Karosserieform, die bis 1974 mit nur kleineren Veränderungen gebaut wurde.
Der Film: Die Filme aus der Reihe The Fast and the Furious gehören mit zu den beliebtesten und erfolgreichsten Kinofilmen. Acht reguläre Filme wurden bislang in den Kinos gezeigt. Fast & Furious 9, Premierenstart für 2020 geplant, wurde wegen Corona verschoben auf den Sommer 2021. Mit dem Filmstart schickt passend Revell vier der bekanntesten Fahrzeuge in die Strassenrennen. Der 1970 Dodge Charger hat in mehreren Teilen der Fast and the Furious-Serie einen Auftritt. Zu sehen ist der Charger in Teil 1, 4, 5 und 7 und im 6. als für den Nascarsport ausgelegte Version namens Dodge Daytona Charger. Gefahren wurde der Charger von Dominic Toretto. (nach Wikipedia)
Bausatz: Schon 2016 hatte Revell USA den Charger von Dominic Toretto in seine Angebotspalette aufgenommen. Nach fünf Jahren hält diese Serie auch in Europa Einzug. Der Bausatz besteht aus gesamt 117 Bauteile, verteilt auf 11 Spritzrahmen, der Karosserie, Innen- und Unterbodenbereich als Einzelteile, vier Vinylreifen, vier Metallpins für die Radbefestigung und einem Decalbogen.
Die originalgetreu nachgebildete Karosserie weist auch hier feine Oberflächenstrukturen auf. Die separate Motorhaube ist lose gehalten, d. h. sie wird nur aufgesteckt und gewährt somit einen sehr guten Einblick in den Motorraum mit einem mehrteiligen sehr schön detaillierten V8-Motor. Hier fehlt es an Nichts. Anlasser, Lichtmaschine, Benzinpumpe, Zündverteiler, Bremskraftverstärker, Wasserpumpe mit dem kompletten Kühlsystem inklusive der Wasserschläuche, usw. usf. - alles da. Die zusätzliche Verwendung von Decals im Motorraum lässt diesen Bereich sehr realistisch aussehen. Der Kofferdeckel bleibt aus Stabilitätsgründen bei diesem Modell verschlossen.
Der Innenraum mit Überrollbügel, Instrumentenbord und den Sitzen ist sehr gut dargestellt. Die verchromten Plastikteile sind von makelloser Qualität, decken den Bereich Felgen, Stoßfänger, Zier- und Dekorteile ab. Besonders erfreulich: extra verchromte Scheibenwischer.
Die Auspuffanlage ist kurz gehalten, endet kurz hinter den Fächerkrümmern. Der Unterbodenbereich weist jede Menge Detailreichtum auf. Vorder- und Hinterachse sind mehrteilig gehalten. Die Räder sind durch die Metallpins drehbar gehalten. Die Lenkung ist leider nicht beweglich.
Die Bereifung - aus weichem Vinylmaterial - weist ein feines Profil auf.
Die Materialstärke der Klarsichtteile fällt zufriedenstellend aus. Die Rückleuchten bestehen aus rot eingefärbten Klarsichtmaterial.
Anleitung/Bemalung: Der Abziehbilderbogen ist sauber und randscharf gedruckt. Decals speziell für die Charger-Dekoration, Instrumentierungen, Gurte und Kennzeichen, um einiges zu nennen.
Die 20-seitige Bauanleitung führt einfach und übersichtlich durch 49 Bauabschnitte. Die Bemalungsanleitung bezieht sich auf das firmeneigene Farbensortiment.
Fazit: Der Modellbauer erhält hier einen hervorragenden Bausatz zu einem unschlagbaren Preis-Leistungsverhältnis. Da es sich um ein lizenziertes Produkt der Universal Studios handelt macht dieser Umstand den Dodge Charger noch interessanter. Lizenzen kosten Geld und man kann davon ausgehen, dass die Fast & Furious-Modelle nicht ewig angeboten werden. Devise: Jetzt kaufen und für später lagern.
Erhältlich bei gut sortierten Modellbauhändlern, direkt bei Revell oder für Händler bei Glow2B.
Alexander Hilbig, Berlin (Juni 2021)