Die Bristol Type 156 Beaufighter war ein zweimotoriges britisches Kampfflugzeug des Zweiten Weltkrieges. Sie wurde aus dem Torpedobomber Beaufort entwickelt. Ursprünglich als Langstreckenjäger konzipiert, wurde sie auch als Nachtjäger, Torpedobomber, Anti-Schiffs- und Tiefangriffsflugzeug gebaut und eingesetzt. In allen diesen Rollen galt das Muster als sehr erfolgreich. Hersteller war die Bristol Aeroplane Company. Der Beaufighter war auch eines der ersten Flugzeuge mit Bord-Radar A.I. Mk.IV Radar für die Nachtjagd (ab Winter 1940/41). Ihre Nachtjägerrolle wurde aber später von der Mosquito übernommen, sobald diese in ausreichender Stückzahl zur Verfügung stand.
Der Beaufighter konzentrierte sich auf Tiefangriffe und Schiffsbekämpfung. Schwer bewaffnet mit Torpedos, Raketen, Maschinenkanonen und Maschinengewehren wurde das Muster sehr erfolgreich gegen gegnerische Schiffe eingesetzt. Deswegen und wegen seiner vergleichsweise leisen schiebergesteuerten Sternmotoren schrieb ihm die britische Propaganda den angeblich vom japanischen Gegner verliehenen Beinamen „Flüsternder Tod“ zu. Der Prototyp flog erstmals am 17. Juli 1939. Die Produktion endete im September 1945 nach 5.562 Exemplaren.
Auch in Australien wurden Beaufighter für die RAAF produziert Die Version Mk. II war mit Rolls-Royce-Merlin-Motoren ausgerüstet. Technische Daten Beaufighter Mk IF Länge 12,49 m, Flügelspannweite: 17,65 m, Antrieb: zwei Doppelsternmotoren Bristol Hercules XI mit je 1.500 PS, Höchstgeschwindigkeit: 549 km/h (in 3.734 m Höhe), Bewaffnung vier 20-mm-Kanonen unter dem Rumpf, sechs 7,7-mm-MGs in den Flügeln, ein Torpedo oder 250-Pfund-Bombe; acht Raketen (Quellen Wikipedia Bristol Beaufighter und Bauanleitung).
Was ist in der Box? In der firmentypischen unpraktischen Schüttbox finden sich 104 weißgraue und 7 klare Teile mit etwas Grat, einigem Formversatz an den Kleinteilen, Sinkstellen und Auswerfermarkierungen. Hier macht sich das Alter der Formen von über 40 Jahren bemerkbar. Die Glasteile sind recht dick, aber klar mit leichten Schlieren. Oberflächendetails gibt es nur als erhabene, sehr starke Linien, Nieten fehlen ganz.
Die Bauanleitung ist wie bei Revell üblich als Piktogramm ausgeführt. Für die Nachtjäger-Variante liegen maßstäblich wirkende, gut gestaltete dünne Antennen bei. Das separate Seitenleitwerk zeigt eine etwas übertriebene Textilstruktur, während die Höhen- und Querruder nur mit erhabenen Linien versehen sind. Die Motoren bestehen je aus 5 Teilen und sind gut detailliert, besonders im Bereich der Zylinderköpfe. Ein Motorhauben-Blech liegt separat bei und kann abnehmbar gestaltet werden.
Im Cockpit finden sich auf den Seitenwänden und dem Instrumentenbrett ein paar erhabene Details. Hierfür gibt es aber auf dem Decalbogen recht ansprechende Instrumentendarstellungen. Die Räder und die Fahrwerksbeine sind gut dargestellt, die Räder aus zwei Hälften wirken jedoch etwas einfach, mit wenig Details an den Felgen und ohne Profil. Die Fahrwerksschächte sind „blank“, ebenso die Waffenöffnungen im unteren Rumpf
Der Decalbogen, printed in Italy, bietet seidenmatte sauber gedruckte Markierungen für zwei Beaufighter, einschließlich einigen Wartungshinweisen. Mein Exemplar hat einige Schlieren oder Schrammen über den Kokarden. Version eins ist die Beaufighter Mk. IF „NGoF“ der No. 406 Squadron, Coltishall, England ganz in Night-Schwarz. Version zwei stellt „PNoB“, eine Maschine der 252. Squadron aus Abu Sueir, Ägypten 1941 in Mittelmeertarnung dar. Die Codes für die schwarze Maschine sollten laut Hinweis eines Modellbaukollegen nicht sky, sondern rot sein. Das Sky der Decals ist m.E. außerdem viel zu grünstichig. Die Bemalungshinweise sind wie immer in Grautönen gehalten und bieten nur die Revell-üblichen Mischrezepturen für hauseigene Farben an.
Fazit: Man muss der Firma aus Bünde zu gute halten, dass sie mit diesem Kit das einzige Großmodell dieses Vorbildes wieder einmal auf den Markt gebracht hat. Wer daraus aber ein Modell nach heutigem Standard bauen möchte, muss jedoch sehr viel Zeit und Arbeit investieren. Dass das aber durchaus möglich ist, zeigt eine Google-Bilder-Suche.
Utz Schißau (Berlin, September 2014)
Quellen: