Vorbild: Die Boeing 747, auch Jumbo-Jet genannt, ist eine Entwicklung aus den 1960er Jahren, die im Laufe der technischen Evolution in der Luftfahrt verschiedene Entwicklungsstufen durchlaufen hat. In der Version B747-400 war sie zuletzt höchst erfolgreich. Da sie in ihrer Größe bis dato konkurrenzlos war, blieben viele Ideen einer weiteren Entwicklung in der Schublade stecken. Nach umfänglichen Untersuchungen und Erfahrungen aus der Boeing 787 hat man sich entschlossen, die B747-8 aus der Taufe zu heben. Sie wurde von Anfang an in zwei Versionen angeboten, als Frachter mit dem kurzen Buckel der B747-100, jetzt B787-8F genannt, und der Passagierversion, die B747-8I, die den langen Buckel behielt, der durch die Streckung des Rumpfes sogar noch größer wurde. B747-8F und 8I haben die gleiche Rumpflänge, Tragflächen und Triebwerke. Zwar ist sie nun das längste Passagierflugzeug der Welt, aber an die Passagierkapazität des A380 kommt sie nicht heran. Vielmehr ergänzt der neue Jumbo die Lücke zwischen B787/B777 und dem A380 und passt sich eher in das Konzept von Boeing ein, dass davon ausgeht, dass in Zukunft mehr Punkt-zu-Punkt Verbindungen mit mittelgroßen Maschinen geflogen werden als Hub-to-Hub Verbindungen mit supergroßen Flugzeugen.
Die Verkaufszahlen von B787 und A350 scheinen dem Recht zu geben. Nicht nur der A380 verkauft sich schleppend, von der Passagiervariante B747-8I sind nicht einmal 51 Flugzeuge verkauft worden; etwas besser die Frachtvariante mit etwas über 70 Exemplaren. Spannend bleibt die Frage, wie die Airlines ihre in die Jahre gekommenen B747-400, und frühere, ersetzen werden. Der Trend geht in Richtung B777-300 und A350-1000. Ob der Jumbo in seiner neuen Variante lange produziert wird, ist fraglich. (Vorbildteil: Uwe Damaschek)
Bausatz: Revell hat nun den 747-8F Frachter erneut auf den Markt gebracht, diesmal in den Farben des Logistik- und Postunternehmens UPS (United Parcel Service of America). Die Kunststoffteile, identisch mit den älteren Bausätzen, befinden sich in einem Stülpkarton. Hinzu kommen Bauanleitung und Abziehbilder.
Die Teile sind sauber gespritzt, einzig an den feinen Fanblättern der Triebwerke ist etwas Grat vorhanden. Die Einordnung in die Kategorie Level 5 ist auf Grund der vielen Teile berechtigt.
Als Highlights sind u.a. Cockpitinterior, detaillierte Fahrwerksschächte, Triebwerke und sauber ausgeführte Klarsichtteile zu nennen. Passgenauigkeit und Oberflächendetaillierung sind durchweg gut.
Bemalung: Die sauber gedruckten Abziehbilder ermöglichen den Bau einer UPS-Maschine.
Fazit: Nach wie vor für Airlinerfans empfehlenswert.
Zu beziehen ist dieser Bausatz im gut sortierten Fachhandel oder bei Revell direkt.
Jürgen Willisch, Potsdam (Oktober 2018)