Vorbild: Der Testpilot Captain Charles ("Chuck") Yeager bestieg 1947 in dem Muroc-Trockensee/Kalifornien USA das von der Firma Bell Aircraft Co. entworfene Experimentalflugzeug Bell X-1. Ein umgebauter Boeing B-29 Bomber brachte sie auf eine Höhe von 12.800 Metern. Danach zündete Yeager den Raketenmotor der X-1 und durchbrach kurze Zeit später mit einer Geschwindigkeit von Mach 1,6, also etwa 1060 km/h zum ersten Mal in der Geschichte der Luftfahrt die Schallmauer. Das Triebwerk der Bell X-1 war ein Vierkammer Raketenmotor XLR-11. Von der Bell X-1 wurden insgesamt drei Maschinen gebaut. Später erhielt eine Maschine einen verlängerten Bug und eine Vollsichtkabine. Chuck Yeager Rekordflugzeug ist im National Air and Space Museum in Washington D.C. zu bewundern. Die Bugaufschrift, "Glamorous Glennis", bezieht sich auf seine Frau.
Bausatz: Der Bausatz von Revell ist eine Wiederauflage aus dem Jahr 1988. Unser Modell in 1:32 dürfte seinen Ursprung bei Monogram haben. Wenn auf dem Faltkarton das Wort New / neu in großen Buchstaben steht, so ist das nicht ganz korrekt. Ansonsten sind die 51 Einzelteile aus grauem Plastikmaterial, viel mehr braucht das Modell eigentlich auch nicht, es ist nun mal nur ein einfaches Raketenflugzeug, recht gut gestaltet. Die wenigen Gravuren sind zum Teil erhaben geprägt.
Das Cockpit aber ist recht umfangreich, dem Original entsprechend wiedergegeben. Das aufgeprägte Gurtzeug sollte in diesem Maßstab aber überarbeitet und ersetzt werden.
Seitlich unter dem Cockpit, befindet sich die große Einstiegsluke für den Piloten. Diese ist ein Extrateil und so bietet sich dort auf alle Fälle ein schöner Einblick in das Innere der Maschine. Die Klappe war im Original nicht beweglich.
Die Räder können ebenfalls überzeugen. Die Bremstrommeln an den Haupträdern sind akkurat.
Schön gemacht, ist auch der Vierkammer Raketenmotor. Sehr detailliert, leider verschwindet er dann aber im Heck unserer Bell X-1.
Die obere Kabinenverglasung ist mit den vielen Rahmen versehen und ansonsten glasklar und ohne Verzug.
Bauanleitung/ Bemalung: Neben der "Glemorous Glennis" sieht der Bausatz noch die Bell mit der Werknummer 6062 ohne den Namenszug und zwei Maschinen, mit dem zeitweiligen "Interims-Schema" vor. Die knallig in Orange gespritzten Maschinen bekamen noch einen Anstrich in Weiß, auf den Rumpfrücken und dem Bauch.
Fazit: Insgesamt ist der Bausatz recht ordentlich gemacht. Er stellt einen wichtigen Meilenstein in der Luftfahrtgeschichte dar und ist in dem Großmaßstab 1:32 auch das einzig erhältliche Modell der Bell X-1. Wichtig ist auch, dass ein Einsteiger mit dem Bausatz sicher nicht überfordert ist. Auf alle Fälle zu empfehlen.
Zu beziehen ist dieser Bausatz im gut sortierten Fachhandel oder bei Revell direkt.
Hans Jürgen Bauer (Mai 2019)