Vorbild: Dieses Motorrad wurde von 1969 - 1973 bei BMW in Berlin gefertigt. Die Nachfrage nach Sportmotorrädern und der schlechte Absatz der inzwischen veralteten Schwingenmodelle führte zu einer völligen Neukonstruktion die als "Strich-Fünf" Baureihe zu den Top-Modellen zählte und als Behördenfahrzeug auch weltweit bekannt wurde.
Diese Reihe bestand aus den Ausführungen 50/5 = 32 PS, 60/5 = 40 PS und 75/5 = 50 PS. Diese Modelle besaßen alle einen Federbettrahmen, der zwar nicht mehr Beiwagentauglich war, jedoch durch eine verbaute Langschwinge für ein gutes und stabiles Fahrverhalten, auch bei schnellerer Autobahnfahrt, sorgte. Alle Modelle hatten ein Vierganggetriebe und einen Kardanantrieb. Erstmalig gab es nun H4 Scheinwerfer, Drehzahlmesser und auch zusätzlich zu dem Kickstarter, einen elektrischen Anlasser. Mit einer Höchstgeschwindigkeit von fast 180 km/h war die 75/5 eines der schnellsten Serienmotorräder ihrer Zeit.
Bausatz: Der Bausatz besteht aus drei Spritzlingen die in Schwarz, Silbergrau und Chrom gegossen sind. Die Detaillierung der einzelnen Teile ist gut gelungen. Obwohl dieser Bausatz schon etliche Jahre auf dem Buckel hat, ist er immer noch auf der Höhe der Zeit. Schön gemacht ist die Gestaltung der Teile in verschiedenen Farben.
So sind die Motorteile bereits in einem silbergrauen Ton gefertigt, der schon die Originalfarbe gut wiederspiegelt.
Rahmen, Tank und weitere Fahrwerksteile sind in Schwarz gegossen. Hier finde ich übrigens dass die raue Struktur der Sitzbank sehr gut gelungen ist und den Kunstledereffekt sehr gut wiedergibt.
Die Räder und Leitungen sind aus Vinylgummi hergestellt. Die beiden Reifen besitzen sogar unterschiedliche Profile, die auch beim Original so vorhanden sind.
Der kleine Klarspritzling beinhaltet auch das Scheinwerferglas, welches eine sehr schöne Struktur besitzt und dem Original verdammt nahe kommt.
Bauanleitung/ Bemalung: Die Bauanleitung ist gut und klar strukturiert und führt in 42 Stufen dazu die insgesamt 137 Teile zusammenzufügen. Die Farbangaben beziehen sich nur auf eine blaue Ausführung dieses Motorrades. Die Farben sind exklusiv auf das Revell Sortiment bezogen und beinhalten auch genaue Mischangaben.
Der Decalbogen besitzt insgesamt neun Kennzeichen verschiedener Länder wie z.B. England, Frankreich, Schweiz. Von der deutschen Kennzeichnung sind sogar zwei vorhanden, wovon eines noch die alte Ausführung, ohne Eurosymbol, und die andere eine H-Kennzeichnung, nach heutigem Stand darstellt. Besonders sind hier die Decals für die weißen Streifen am Tank und Schutzblechen zu erwähnen. Diese wurden am Original seinerzeit per Hand auf die Teile gemalt und nicht maschinell. Das Revell hier mitgedacht hat und dem Modellbauer eine Menge Mühe erspart, indem diese Linien hier beigelegt sind, ist wirklich lobenswert.
Fazit: Mit der Neuauflage eines der klassischsten Motorräder, das besonders in der Polizeiausführung weltweit bekannt ist, hat Revell ein gutes Händchen bewiesen. Für den Sammler ist nun wieder ein Bausatz erhältlich der beweist, dass es nicht unbedingt tausende Einzelteile benötigt, um ein schönes Modell dieses interessanten Motorrades entstehen zu lassen.
Zu beziehen ist dieser Bausatz im Spielwaren- bzw. Modellbaufachhandel oder bei Revell direkt.
Reiner Janick, Berlin (Dezember 2018)