Vorbild: 100 Jahre BMW (1917 - 2017) Diesen Geburtstag hat Revell genutzt zwei Meilensteine des deutschen Automobilbaus in einer Combopackung anzubieten.
Der BMW 507 ist ein zweisitziger Roadster von BMW. Das wie der BMW 503 von Albrecht Graf von Goertz entworfene Modell gilt als Ikone des Automobil-Designs. Das Fahrzeug lag preislich im Bereich des Mitbewerbers Mercedes-Benz 300 SL, welcher ab Frühjahr 1957 nicht mehr als Coupe mit Flügeltüren, sondern ausschließlich als Roadster angeboten wurde. Vom BMW 507 wurden nur 254 Exemplare gefertigt, weshalb er viel seltener als der Mercedes-Benz 300 SL ist, von dem insgesamt 3.258 Coupes und Roadster entstanden. Heute sind noch 220 Exemplare erhalten, 5 von ihnen befinden sich im Besitz von BMW. Bereits im Sommer 1955 debütierte der BMW 507 im New Yorker Waldorf-Astoria Hotel. Seine Deutschland-Premiere erfuhr der neue Münchener Sportwagen im Herbst 1955 auf der IAA in Frankfurt.
Die Produktion begann ein Jahr später - und damit auch die Probleme. Max Hoffman, USA Importeur von BMW, hatte für den BMW 507 einen Preis von etwa 5000 Dollar (etwa 13.000-15.000 Mark) veranschlagt und damit rund 5000 Exemplare des BMW 507 verkaufen wollen. BMW konnte den 507 aber zu diesem Preis nicht bauen: Der Einführungspreis lag bei 26.500 Mark und damit nahezu doppelt so hoch. Um einer drohenden Pleite zuvorzukommen lief die Produktion nur von Herbst 1956 bis Sommer 1959.
Zu den prominenten Käufern des Wagens zählen Alain Delon, Ursula Andress, Toni Sailer, Hans Stuck und Elvis Presley. Der bildschöne BMW 507 ist gerade durch seine geringe Stückzahl heute als Oldtimer der große Gewinner. Preislich zeigt er nahezu allen Rivalen von damals die Rücklichter. Bis zu einer Million Euro kostet ein BMW 507 heute, vereinzelt auch darüber.
Wer sich dieses Auto nicht leisten kann und es trotzdem gerne einmal in Fahrt sehen möchte sollte sich den Film "Fantomas" von 1964 ansehen. Dort gibt es eine wilde Verfolgungsjagd zwischen einem BMW 507 und einem Zug.
Der BMW i8 verkörpert einen zukunftsweisenden Sportwagen mit neuester, revolutionärer Technologie. Die Hinterachse des Plug-in-Hybrids wird von einem 3-Zylinder Motor angetrieben, der zwar nur 1,5 Liter Hubraum hat, aber unter dem Druck von zwei Turboladern 170 kW (231 PS) Leistung und ein Drehmoment von 320 Nm produziert. Die Vorderachse bezieht ihre Kraft von einem Elektromotor, der 96 kW (131 PS) liefert. Dank des intelligenten Energiemanagements wird das Zusammenspiel beider Motortypen optimal koordiniert. Resultat sind echte Sportwagenperformance und dies bei Verbrauchs- und Emissionswerten eines Kleinwagens. Der i8 beschleunigt in nur 4,4 Sekunden von 0 auf 100 und erreicht die BMW übliche Höchstgeschwindigkeit von 250 km/h.
Bausatz: Klar, dass Revell hier sich aus seinem reichhaltigen Fundus bedient und uns den 507er als Klassiker abliefert. Der Bausatz erschien erstmalig im Jahre 2000 und als Wiederauflage 2005. Trotz des Alters macht der 507er immer noch einen erstklassigen Eindruck und steht den heutigen Bausätzen in Qualität und Detailreichtum nicht nach.
Der BMW 507 besteht aus 150 Einzelteilen. Die Karosserie ist einteilig gestaltet was auch vollkommen ok ist. Was nutzen offene Türen wenn die Spaltmaße dann in diesem Maßstab unter Umständen durch die jetzt instabile Karosserie unschön aussehen. Lediglich die Motorhaube lässt sich öffnen. Unter der Haube verbirgt sich ein aus mehreren Einzelteilen bestehender V8 Motor der zu zusätzlichen Verfeinerungen wie Zündkabel etc. förmlich einlädt. Innenraum, Sitze und das Instrumentenbord sind authentisch dargestellt. Ebenfalls sehr Detailreich sind das Chassis und die Radaufhängungen wiedergegeben. Die Räder sind dreh- und lenkbar, die Bereifung aus Vinylmaterial. Die zweiflutige Abgasanlage ist von vorn bis hinten in einzelne Rohrsegmente unterteilt, was dem Modell noch mehr Authentizität verleiht. Die Chromteile sind von tadelloser Qualität Die Klarsichteile sind ebenfalls von guter Qualität - weisen keine Schlieren oder Mattigkeiten auf.
Der BMW i8 erschien erstmalig 2015. Beim dem aus 131 Teilen bestehenden Modell, fällt die mehrteilige Karosserie auf. So lassen sich die Türen und die Motorhauben offen oder geschlossen darstellen. Der 3-Zylindermotor der Hinterachse fällt einfach aber trotzdem zufriedenstellend aus. Dieselbe Aussage trifft auch auf den Elektromotor der Vorderachse zu. Das Chassis, die Radaufhängungen sowie die gelochten Bremsscheiben gefallen ebenfalls. Die Räder sind wie beim Vorgängermodell auch dreh und lenkbar. Die Bereifung besteht auch aus Vinylmaterial. Der Innenraum samt Instrumentenbord und Sitze ist authentisch wiedergegeben. Die Chrom und Klarsichtteile sind ebenfalls von bester Qualität.
Bemalung: Durch den Bastelspaß führt eine vierzigseitige, leicht verständliche Bauanleitung mit 56 Bauabschnitten für den 507 und 81 für den i8. Das Level 4 weist auf den erfahrenen Modellbauer hin. Die Bemalungsanleitung bezieht sich auf das Farbensortiment von Revell. Die beiden Decalbögen sind sauber und randscharf gedruckt, d.h. von hervorragender Qualität. Sie beinhalten zu den fahrzeugspezifischen Decals zusätzlich eine Vielzahl von internationalen Kennzeichen.
Den gutgemeinten beiliegenden Beutel mit Kleber, Farbtöpfchen und Pinsel möchte ich nicht vergessen, obwohl ich der Meinung bin, dass hier doch professioneller an die Lackierung rangegangen werden sollte.
Fazit: Von Revell eine kluge Auswahl der Vorbilder - klassische Sportwagentechnik in der Verkörperung des BMW 507 und die Sportwagentechnik der Zukunft in Gestalt des i8. Daher Zugreifen. In dieser Aufmachung als Geburtstagspackung wird es das Duo mit Sicherheit nur 2017 geben und bestimmt bei vielen BMW Fans das Sammelinteresse wecken.
Zu beziehen ist dieser Bausatz im gut sortierten Fachhandel oder bei Revell direkt.
Alexander Hilbig, Berlin (Februar 2017)