Vorbild: Mitte der 60er Jahre wollte die britische Royal Air Force einen Ersatz für den kleinen Jet-Trainer Folland Gnat. Die Antwort auf diese Forderung, die Hawker Siddeley Hawk hatte 1974 ihren Erstflug und wurde 1976 in den aktiven Dienst der RAF gestellt. Die letzte Lieferung der kleinen agilen Maschine erfolgte dann schon von der nunmehr gegründeten British Aerospace Gruppe.
Der Jet avancierte nicht nur zu einem ausgezeichneten Trainingsflugzeug, sondern konnte auch für andere militärische Aufgaben, wie Erdkampf sowie Aufständischen-Bekämpfung verwendet werden. Diese Einsatzbereiche obliegen aber offiziell hauptsächlich einigen Exportstaaten, welche die Maschine kauften.
In Großbritannien selbst wird die Hawk für alle möglichen Trainings-Aufgaben eingesetzt. Und nicht zu vergessen sind ihre gewagten Flugvorführungen bei den „ Red Arrows“, der Kunstflugstaffel der Royal Air Force.
Bausatz: Diese Variante mit knallroten Einzelteilen brachte die Fa. Revell aus Bünde schon vor mehr als einen Jahr in den Handel. Nun hat Revell nachgelegt und die Hawk-Variante als Waffentrainer mit der Unterrumpfgondel für die Aden Kanone, anstelle des Rauchgenerators ausgeliefert. Neu sind außerdem noch die beiden Raketenbehälter. Diesmal sind die 170 Einzelteile in modellbauer-freundlichen Hellgrau abgespritzt.
Bei genauer Betrachtung findet der Bastler eine Fülle von schönen Details an seinem Modell. Besonders sind die tollen Schleudersitze hervorzuheben. Auch der Armaturenbereich geht für den Maßstab in Ordnung. Leider sind die Seitenwände des großen Cockpits völlig unstrukturiert. Dort lässt sich aber mit Sheet oder ähnlichem Material sicher Abhilfe schaffen.
Die markanten Doppelschlitzlandeklappen der Hawk sind im Gegensatz zu den sonstigen Ruderflächen leider nur fest an den Flügeln angegossen. Wahrscheinlich wäre diese Option form- technisch zu aufwändig gewesen. Die hintere Luftbremse wiederum kann offen präsentiert werden. Ansonsten ist auch im Bereich der Gravuren nichts an den Modell auszusetzen.
Der große Decalbogen sieht zwei Maschinen der RAF vor: Eine Schwarze Hawk vom Tigermeet Einsatz 1997 und eine Variante im Grau-InGrau Anstrich des 2. taktischen Waffenverbandes der RAF in Chivenor 1992.
Auf den Bogen findet man neben zahlreichen Stencils auch Drucke für die Armaturen und das Gurtzeug für die Schleudersitze. Auch die Sprengkabel für die Kabinenhaube sind vorhanden.
Fazit: Wieder einmal zeigt der deutsche Marktführer, was mit einem moderaten Preis im Modellbausektor machbar ist. Darum Daumen hoch für den tollen Bausatz der Hawk T.1
Hans-Jürgen Bauer, Berlin (Juni 2013)