Vorbild: Die Arado Ar 240 entstand aufgrund einer Ausschreibung des RLM aus dem Jahr 1938. Der Erstflug der Ar 240 V-1 war am 30. April 1940. Verschiedene Prototypen wurden erprobt und ein Auftrag zur Serienproduktion trotz besserer Leistungen wurde nicht erteilt. Nach dem Debakel bei Messerschmitt mit der Me 210 hoffte man bei Arado doch noch zum Zuge zu kommen. Die Ar 240 wurde zur C-Version überarbeitet. Dabei wurde die Spannweite auf 16,60 m und die Länge auf 13,35 m erhöht. Auch die Druckkabine wurde um 10 cm verlängert. Bei den Luftschrauben vergrößerte sich der Durchmesser auf 3,40 m und es kamen Vier-Blatt-Luftschrauben zum Einsatz.
Die Arado Ar 240V-10 (auch Ar 240C-02 genannt) war als Nachtjäger geplant. Sie erhielt Jumo 213-Triebwerke und das Stammkennzeichen BO+RC. Später muss sie auch den DB 603 erhalten haben. Ein Foto der Maschine ist mir nicht bekannt!
Bausatz: Vor mehr als zehn Jahren erschien dieser Bausatz bei Revell. Die Form wurde in Korea gefertigt und das Ergebnis kann sich sehen lassen. In der typischen Revell-Schüttelbox befinden sich gut in Folie verschweißt zwei Spritzlinge und die Klarsichteile. Die übersichtliche Bauanleitung enthält einen längeren Text über das Vorbild. Leider ist er schon fast winzig geschrieben. Da nach meinem Empfinden die Datenlage des Vorbildes etwas dürftig ist, muss bei diesem Bausatz einiges spekulativ bleiben. Es gibt ein ordentliches Cockpit, was sicherlich durch Freaks noch verfeinert werden kann. Ich denke an die Ergänzung von weitergehenden Details. Die Sitzgurte sind auf die Sitze aufmodelliert. Das Instrumentenbrett ist leider glatt und bekommt ein Decal.
Die feinen Außendetails überzeugen und bei der Passung gibt es keine Schwierigkeiten. Sicherlich muss man nach jedem Bauabschnitt alles gut durchtrocknen lassen. Recht ansprechend ist auch die Detaillierung des Hauptfahrwerks. Die Waffenwanne unterm Rumpf sieht etwas klobig aus. Gleiches gilt für die Funkmessantennen. Bei letzteren ist allerdings die Grenze des Machbarem in Kunststoff erreicht. Schön durchsichtig ist die Kanzel.
Ohne Versatz wurde der Decalbogen auf hellblauem Trägerpapier gedruckt.
Bemalung:
Fazit: Ein sehr interessanter Bausatz in hoher Qualität, der auch Modellbauer mit weniger Erfahrung empfohlen werden kann.
Volker Helms, Godern(Mai 2009)