Vorbild: Der Airbus A380 ist das größte in Serienfertigung produzierte zivile Verkehrsflugzeug in der Geschichte der Luftfahrt. Er absolvierte seinen Erstflug 2005, die erste Maschine wurde 2007 ausgeliefert. Im Vergleich zu anderen Flugzeugen ist der A380 schwieriger wirtschaftlich zu betreiben, was an den vier Triebwerken, der notwendigen Flughafeninfrastruktur und nicht zuletzt der Tatsache liegt, dass man ihn erstmal vollkriegen muss. Dies führte zu einem nachlassenden Interesse bei den Fluggesellschaften. Im Februar 2019 gab Airbus bekannt, die Produktion nach Fertigung der noch bestellten Maschinen einzustellen. Für alle weiteren Details bietet dieser Artikel einen guten Einstieg Wiki.
Bausatz: Der Bausatz zum A380 in 1:144 von Revell ist bereits seit 2002 auf dem Markt und wurde auch hier schon mehrmals besprochen. Neu an dieser Edition ist ein Elektroniksatz, der es auch normalerweise nicht elektronik-affinen Bastlern ermöglicht, die Maschine mit Beleuchtung und folgenden Soundeffekten auszustatten:
Man kann die Einzeleffekte nicht separat ansteuern. Es läuft ein festes Programm durch, das die passenden Licht- und Soundeffekte selbst auslöst. Es dauert gut 2,5 Minuten und wiederholt sich.
Die Elektronik ist vorkonfektioniert und lässt sich einfach zusammenstecken. Aus dem Bauch des Flugzeugs kommt am Ende ein dünnes Kabelpaar, das zu einem externen Batteriegehäuse (4x AA, Batterien nicht enthalten) führt. Dort ist auch der Ein-/Ausschalter angebracht.
Der Rest des Kits ergibt ein imposantes Modell (51 x 56 cm), für das man erstmal eine Stellfläche braucht. Revell hat die Oberfläche mit versenkten, realistisch wirkenden Gravuren versehen. Man merkt dem Bausatz sein Alter ein bisschen an: An einigen Gießästen und Bauteilen findet sich Flash. Eine Inneneinrichtung gibt es nicht, braucht man bei den kleinen Fenstern aber auch nicht. Apropos Fenster: Die gibt es auch nicht, sie können mit Decals verschlossen werden.
Mit seinen 163 teils filigranen Teilen, die vorwiegend für Fahrwerke und Triebwerke benötigt werden, ist der Bausatz nicht unbedingt für blutige Anfänger gedacht.
Der Bausatz repräsentiert einen frühen Prototypenbauzustand und nicht das fertige Produktionsmodell. Das bedeutet, dass z.B. die Form der Landescheinwerfer und der Hauptfahrwerksklappen für eine Serienmaschine nicht ganz korrekt sind. Den meisten Bastlern wird es ziemlich wurscht sein.
Bemalung: Die teils riesigen Decals erlauben den Bau von fünf Maschinen im Hausdesign und sind von DACO entworfen und in Italien gedruckt.
Fazit: Revell hat mit dieser Neuauflage seines Klassikers einen echten Hingucker geschaffen, der in der Vitrine und auf Ausstellungen für interessierte Blicke sorgen wird - nicht nur wegen der Größe. Die Elektronik ist vorkonfektioniert und einfach zu verbauen und ermöglicht es damit auch Elektronikneulingen, ein Modell mit Licht und Sound auszustatten.
Für Anfänger ist der Kit eher nicht zu empfehlen, da filigrane Teile, das saubere Ausrichten der Fahrwerke und nicht zuletzt die großflächigen Decals etwas Erfahrung voraussetzen.
Für Fortgeschrittene ist der Kit eine prima Gelegenheit, das Thema Elektronik auszuprobieren und die Sammlung mit einem Hingucker zu bereichern.
Für Profis bietet der Kit die Basis, die Elektronik mit eigener Steuerung zu versehen und die eigenen Fähigkeiten der Hochglanzlackierung zu vervollkommnen.
Zu beziehen ist dieser Bausatz im gut sortierten Fachhandel oder bei Revell direkt.
Christian Höcherl, Berlin (April 2019)