Vorbild: Ende der 30er Jahre des vorigen Jahrhunderts gab die französische Regierung die Entwicklung eines schnellen zweimotorigen Bombers in Auftrag. Douglas entwickelte nach dem Unfall des Prototyps Model 7 einen neuen Flugzeugentwurf. Daraus wurde die DB-7. 270 Exemplare der DB-7 bestellten die Franzosen bei Douglas. Ab August 1939 lief die Produktion an und die ersten mit Pratt&Whitney R-1830-SC3-G angetriebenen Exemplare gingen Ende des Jahres an Frankreich. Damit war die A-20 geboren. Die erste Version für die USAAF war die A-20A, die mit Wright R-2600-7 Motoren ausgerüstet war. Weiterhin wurde das Seitenleitwerk vergrößert. Haupteinsatzgebiet der A-20 sollte bei der USAAF der Tiefangriff sein. Daher kommt auch die Bezeichnung A für attack.
Die A-20G war die erste Großserienversion für die USAAF. Während alle früheren Versionen einen Glasbug für den Bombenschützen hatte, besaß die G einen geschlossenen Bug, der in den Versionen G-1 bis G-15 vier 20 mm Kanonen und ab der G-20 sechs 12,7 mm MGs enthielt. Ab der G-20 kam ebenso ein elektrisch angetriebener Abwehrturm auf dem Rumpfrücken zum Einsatz.
Die USAAF setzte die A-20G in Europa und im Pazifik ein. An die UdSSR wurden im Rahmen von Lend-Lease 250 Exemplare aus den ersten Produktionsblöcken geliefert. Australien erhielt für die RAAF 29 A-20G.
Die A-20J erhielt wieder eine Glasnase für den Bombenschützen und waren als Führungsmaschinen für die Bomberverbände gedacht. Insgesamt wurden 450 Maschinen dieser Version gebaut und davon gingen 169 Exemplare an die RAF als Boston Mk. IV.
Bausatz: Dieser Bausatz ist keine Formneuheit. Ursprünglich wurde er in den 90er Jahren für AMT entwickelt. Seit einigen Jahren hat Italeri einen Zugriff auf die AMT und ESCI Formen und so war es verständlich, dass dieser Bausatz als A-20G und A-20B bei Italeri im Jahr 2007 erschien. Durch die Kooperation mit Revell kommt eine A-20G/J unter dem Label aus Bünde auf dem Markt.
Wer den Bausatz nicht kennt, dem sei gesagt: feine versenkte Gravuren und ordentliche Details. Für das Cockpit gibt es eine ordentliche Grundausstattung und hier sollten zumindest die Sitzgurte ergänzt werden. Die Motoren sehen gut aus. Das Profil der Reifen ist etwas zu grob und dazu noch erhaben. Dafür sind sie aber leicht abgeplattet.
Bemalungen:
Literatur:
A-20 Havoc in action, Aircraft No. 56, Jim Mesko, squadron/signal Publications 1983, ISBN 0-89747-131-8; | |
A-20 Havoc in action, Aircraft No. 144, Jim Mesko, squadron/signal Publications1994, ISBN 0-89747-317-5; | |
A-20 Boston at War, William N. Hess, Ian Allan Publishing 2000, ISBN 0-7110-0995-1; | |
Douglas Havoc and Bosten – The DB-7/A-20 Series, Scott Thompson, Crowood Press 2004, ISBN 1-86126-670-7. |
Fazit: Schon aus der Kiste kann mit etwas Geschick ein schönes Modell der A-20G/J Havoc entstehen.
Volker Helms, Godern (März 2008)